Heidecker Bäumlerhaus soll wieder strahlen

16.3.2018, 11:00 Uhr
Heidecker Bäumlerhaus soll wieder strahlen

© Eva Schultheiß

Der Verkauf war durch den Rechnungsprüfungsausschuss angestoßen worden, sagte Bürgermeister Ralf Beyer in der jüngsten Stadtratssitzung. Das Anwesen gehöre saniert, aber die Stadt sei nicht der richtige Entwicklungspartner. "Wir können die Sanierung aus Sicht unseres Haushalts unmöglich stemmen", meinte Silke Gegg (FW): "Daher sollten wir es verkaufen mit der Auflage, es auch herzurichten."

Reinhard Spörl (FW) wollte wissen, welche Voraussetzungen der Käufer erfüllen müsse. Beyer schlug vor, diesem aufzulisten, in welcher Form das Gebäude zu sanieren sei und dass dies zeitnah geschehen müsse.

Das Haus soll in den Fokus rücken, meinte FW-Fraktionssprecher Rudolf Schmidler. Es würde zusehends weiter verkommen, "denn wir haben keine Mittel und keinen passenden kostenneutralen Verwendungszweck. Ein Museumsbetrieb würde uns nach der hohen Investition noch laufende Kosten bescheren". Er rate dringend zu Verkauf und zügiger Umsetzung.

Stilla Baumann (CSU) erkundigte sich nach Möglichkeiten, geeignete Käufer zu finden. Es gäbe Portale und Börsen speziell für denkmalgeschützte Immobilien, so der Bürgermeister. Die Städtebauförderungsmittel für den Ankauf damals müssen zurückbezahlt werden, fügte er Baumanns nach Nachfrage hinzu.

Vorbild Liebenstadt

Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Knedlik erinnerte daran, dass vergeblich nach Nutzungsmöglichkeiten gesucht wurde, um die Folgekosten refinanzieren. Thomas Schermer (CSU) nannte als positives Beispiel den Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in Liebenstadt.

So kam man zum einstimmigen grundsätzlichen Beschluss zum Verkauf. Bei der Käuferauswahl soll auf eine entsprechende Nutzung des Hauses unter denkmalschützerischen Gesichtspunkten geachtet werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit Maklern für Denkmalschutzobjekte oder Portalen Kontakt aufzunehmen. Der Kaufpreis sollte sich an dem Preis orientieren, den die Stadt Heideck damals bezahlt hat.

Authentisch soll es bleiben

Die Stadt erwarb das Anwesen 2005 und übte damals ihr Vorkaufsrecht aus. Zuvor hatten sich Bürgermeister Ottmar Brunner, Vertreter der Regierung von Mittelfranken, des Landratsamts, des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und Kreisheimatpfleger Georg Schultheiß mit einem Architekten dort umgesehen. "Angestrebt wird bei authentischem Erhalt des Objekts eine museale Nutzung", ist in der Aktenvormerkung festgehalten. Dass es ein besonders hochwertiges Baudenkmal ist, hatte das Landesamt bereits zwei Jahre zuvor bei einem Ortstermin festgehalten.

Der Heidecker Restaurator Holger Wilcke untersuchte – wie bei den Voruntersuchungen bei Baudenkmälern üblich – den historischen Bestand und stellte fest, dass das Wohngebäude in den Jahren 1402/02 für eine wirtschaftliche Nutzung errichtet wurde. Die Jahreszahl 1579 über dem Tor bezieht sich auf den Umbau zu einem Wohnhaus.

Außer Florian Koch vom Landesamt für Denkmalpflege waren auch seine Nachfolger Ulli Walter und Thomas Wenderoth begeistert vom Anwesen. Markus Huber, seit knapp einem Jahr hier Gebietsreferent, hat bereits sein Interesse am Anwesen bekundet und will es möglichst bald begehen.

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