Helfen und sich helfen lassen

27.4.2015, 18:02 Uhr
Helfen und sich helfen lassen

© Fotos: Heckel

„Mit 66 Jahren, da geht das Leben an..." Landrat und Schirmherr Herbert Eckstein, stellte in seiner Ansprache den Unterschied zu früheren Zeiten heraus, als die Senioren niemanden zur Last fallen wollten. Heute laute die Devise: Helfen und sich helfen lassen. Wichtig sei aber, sich rechtzeitig zu informieren. Wurden die Alten-Wohngemeinschaften in Anlehnung an die Studenten-WGs noch vor Kurzem belächelt, so wisse man heute, dass „das genau so im Alter funktionieren kann“. Im Landkreis habe das Thema Senioren Gewicht, sagte Eckstein und verwies auf das mit den Gemeinden erarbeitete Seniorenpolitische Konzept.

„Es wäre toll, wenn alles so schnell und so gut ginge wie beim Seniorenbeirat zwei Jahre nach der Gründung.“, würdigte Bürgermeister Ben Schwarz und hob das bürgerschaftliche Engagement hervor. „Ältere Menschen erwarten heute mehr vom Leben und von ihrem Umfeld“, sagte er und zitierte den Fußballtrainer Giovanni Trappatoni, der im Alter feststellte: „Ich fühle mich wie ein 20- Jähriger, aber mit viel mehr Erfahrung."

Beratung und Information über Organisationen und Projekte waren an allen Ständen sowohl in der Turnhalle, auf dem Freigelände als auch in der Schule angesagt. Sozialverbände und ehrenamtliche Projektgruppen warben für ihre gute Sache. Besonders lobten die zahlreichen Besucher die Kurzvorträge, die sehr kompetent, praxisnah und alles andere als trocken gestaltet waren.

Dass es gar nicht so leicht ist, einen Rollstuhl über einen Hindernisparcours zu fahren, konnten die Besucher selbst ausprobieren. Unterstützend tätig war hierbei das Pflegeteam der Diakonie. Im Gegenteil dazu erwies sich die erste Probefahrt mit einem E- Bike als problemlos.

Praktische Lupen

Wenn die Sehkraft nachlässt, gibt es heute praktische elektronische Lupensysteme, mit denen man beim Einkaufen sogar Details fotografieren und zu Hause dann in Ruhe ansehen kann. Kaum jemand kam an den Therapiehunden der Johanniter vorbei, die sich durch das „Gwerch“ nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Beim Handwerkermarkt zeigte sich, dass auch schon mit kleineren Maßnahmen viel erreicht werden kann. Das fängt beim richtigen Bett an, geht über Gardinenwasch- und Aufhängeservice bis zur Rampe an der richtigen Stelle, der Hilfe im Garten, dem barrierefreien Bad oder Fenster mit Einbruchsicherung.

Und es gab am Ende auch Anerkennung aus berufenem Munde: Ottilie Tubel- Wesemeier, Leiterin des Senioren- und Sozialamtes des Landratsamtes, zollte dem Gmünder Seniorenbeirat uneingeschränktes Lob. „Es ist unglaublich, was die alles auf die Beine stellen.“

Keine Kommentare