Hilpoltstein bremst Autos aus

9.8.2019, 14:51 Uhr
Hilpoltstein bremst Autos aus

© Stefan Bergauer

In der Sommerpause kam der Stadtrat nun zu einer Sondersitzung zusammen, um Förderungen für den Radwegebau beantragen zu können.

So soll der Geh- und Radweg zwischen Hilpoltstein und Solar saniert und ausgebaut werden. Stein des Anstoßes ist eine Querungshilfe in der Gredinger Straße. Ein Fahrbahnteiler, um den Schülern auf dem Weg zum Sportunterricht und nach Hause die Überquerung zu erleichtern, war bereits im vergangenen Jahr im Arbeitskreis Verkehr diskutiert und als Hindernis für den Challenge verworfen worden. Im Radwegekonzept und in der nun von Ingenieur Peter Stauffer-Abraham vorgestellten Planung ist jedoch eine Querungshilfe am Solarer Berg vorgesehen – etwa 120 Meter oberhalb der Einmündung des Patersholzer Weges, außerhalb des Ortsschildes.

"Die Lage ist ein Unding", sagte Jürgen Moosmann (CSU). An dieser Stelle, den Berg hinauf, werde der Übergang doch nicht genutzt. Weiter unten, am Patersholzer Weg, der zum Gymnasium führt, dort sei sie sinnvoll. Wegen der Kurvenradien der Busse habe sie dort aber keinen Platz, so Bürgermeister Markus Mahl (SPD). Aus eben diesem Grund könne man sie auch nicht zwischen Patersholzer Weg und der Straße Am Schloßgraben platzieren, diese führt zur Grund- und Mittelschule.

Auch der Bürgermeister kann die kritischen Stimmen hinsichtlich der Platzierung verstehen, will die Querungshilfe aber im Förderantrag haben. Eventuell könne man sie noch etwas Richtung Hilpoltstein verschieben – für Fußgänger werde sie aber nicht interessant sein. Hauptzweck wäre damit, den Autoverkehr den Solarer Berg hinunter auszubremsen. Wegen des Challenge muss das Hindernis aber mobil sein und für das Radrennen abgebaut werden können.

Josef Gaukler (FW) wies darauf hin, dass der Geh- und Radweg eigentlich nur in Richtung Hilpoltstein ein Geh- und Radweg sei, ein Schild "Radfahrer frei" könnte dies bergabwärts beheben. Der Förderantrag wurde einstimmig gestellt, ebenso wie der für einen Geh- und Radweg zwischen Weinsfeld und Offenbau, den die Stadt gemeinsam mit dem Markt Thalmässing baut.

Damit führen von Weinsfeld Radwege nach Norden und Süden. Vielleicht helfen die geplanten Hindernisse, die Geschwindigkeit zu reduzieren, so Bürgermeister Mahl, in Weinsfeld soll ein Fahrteiler gebaut werden, in Offenbau eine Querungshilfe.

Hilpoltstein bremst Autos aus

Breiter diskutiert wurde die Rother Straße. Im Rahmen des Radwegekonzeptes soll hier ja der Radweg aus Eckersmühlen bis hinunter zum Altstadtring fortgeführt werden, auch hangaufwärts sollte ein Radweg gebaut werden. Allerdings interessierten sich nur drei Unternehmen für den Auftrag, das günstigste Angebot ist mit 613 000 Euro 34 Prozent teurer als die Kostenberechnung (458 000), die schon über dem Haushaltsansatz von 390 000 Euro liegt.

Mineralbeton statt Asphalt

Der Diskussionsvorschlag: Die Ausschreibung aufheben und erneut ausschreiben, um Kosten zu sparen. Außerdem soll der Radweg entlang des Lärmschutzwalles im oberen Teil der Rother Straße, entlang des Baugebietes Über dem Rothsee, nur ertüchtigt, aber nicht asphaltiert werden. Auch einige Bäume könnten stehen bleiben, die Stadt hofft wegen des 160 Meter langen Stückes auf 20 bis 25 Prozent weniger kosten.

Dass alles andere so werden soll, wie geplant, fanden aber Josef Gaukler und Harald Knauer (FW) nicht gut. Gaukler hält eine weitere Querungshilfe zwischen den Einmündungen der Albrecht-Dürer-Straße und der Ottheinrichstraße für überflüssig, weil der Aufwand zu groß sei, Knauer störte sich an der Drücker-Ampel an der Albrecht-Dürer-Straße. Diese würde bei Stau noch mehr Verkehr in das Wohngebiet schleusen.

Bürgermeister Mahl wollte aber die ausführlich geführte Debatte um die Gestaltung der Rother Straße, in die Fachbehörden und Polizei eingebunden waren, nicht noch einmal anpacken. Allein die Geschwindigkeitsreduzierung durch die Querungshilfe sei ihm die Sache wert.

Der Beschluss fiel einstimmig, die Ausschreibung wird aufgehoben und die Rother Straße mit Bauzeit 2020 noch einmal angeboten. Asphaltiert werden soll dann nur an den Übergängen.

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