Hilpoltstein: Rein in die Windeln und rauf aufs Parkett

23.4.2017, 16:53 Uhr
Hilpoltstein: Rein in die Windeln und rauf aufs Parkett

© Fotos: Tobias Tschapka

Das Interesse war groß, rund 25 junge Musikfans im Alter von sechs Monaten bis ins Grundschulalter wollten sich die vitale und virtuose Instrumentalmusik der Nürnberger Formation "Trigane" nicht entgehen lassen. Die Kinder kamen in Begleitung ihrer Mamas und Papas sowie weiterer Verwandtschaft. "Es ist schön zu sehen, dass heute viele unserer kleinen Gäste in Begleitung beider Elternteile gekommen sind", freute sich Hausherrin Corinna Wettemann, die zwar auch ausgebildete Kindertanzlehrerin und Tanzpädagogin ist, dieses Mal aber zur Abwechslung mal nur als Zuschauerin in ihren Tanzstudio unter den Besuchern saß.

Heute war es die Band, die buchstäblich "den Takt" vorgab. Frederike Oertel-Benchouchou an der Geige, Max Stadler am Akkordeon und Timea Telekis als Perkussionist nahmen die Kinder mit auf eine musikalische Reise um die ganze Welt. Von feurigen Sambaklängen aus Brasilien über jazzige Improvisationsstücke, Geheimnisvolles aus dem Orient bis hin zu scharfem Gypsy-Swing vom Balkan reichte die Sparte der drei Weltmusiker, die vor allem eines gemeinsam im Blut haben: viel Rhythmus. Und das gefiel den Kleinen gut. Viele wackelten zu den Klängen vergnügt mit ihren Köpfchen, stampften zum Takt mit den Füßchen oder klatschten begeistert mit.

Zugegeben, die ganze Stunde über hielt die Konzentration der Kinder auf die Musik dann doch nicht durch, aber langweilig wurde es ihnen trotzdem nicht. Irgendwann entdeckten sie die grünen würfelformigen Sitzgelegenheiten, die an der Wand gestapelt waren und merkten schnell, dass sich mit den Dingen vorzüglich über das glatte Parkett des Tanzsaales rutschen lässt. Das machte tierisch Spaß, egal ob mit oder gegen die Musik gerutscht wurde, aber auch angesichts diesen Gewusels ließen sich die drei Musiker von "Trigane" noch lange nicht aus dem Takt bringen, sie hatten schließlich gewusst, was für ein Publikum bei diesem "Schnullerkonzert" auf sie wartet.

Ordentlich quengeln

Mit ruhiger und freundlicher Stimme sagte Akkordeonspieler Stadler immer das nächste Stück an und erklärte in einfachen Worten kindgerecht Art und Herkunft der Musik. "Und vergesst am Ende nicht ordentlich zu quengeln, damit eure Eltern unsere CD kaufen", so Stadler augenzwinkernd.

Noch war die Stunde aber nicht vorbei, und vermutlich auch, um die Kinder von den rutschenden Sitzmöbeln abzulenken, verteilte Corinna Wettemann schließlich bunte Tücher, mit denen man auch Spaß zur Musik haben kann. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und der große, bunte Schleiertanz konnte beginnen.

Am besten sah das natürlich vor dem großen Spiegel an der Wand des Tanzstudios aus, den die Kinder ebenfalls sofort für sich entdeckten, aber viele tobten und sprangen mit ihren Tüchern auch kreuz und quer durch den Tanzsaal. Fantasie und Kreativität, das war beim Schnullerkonzert gefragt!

Viel Musik, viel Spaß und viel Bewegung, auf diesen Nenner kann man das erste Schnullerkonzert bringen. "Genau das ist es auch, was wir brauchen", fand Organisator Klaus Hübner zum Abschluss dieser kurzweiligen musischen Stunde für Klein und Groß im Hilpoltsteiner Gewerbegebiet. Die große Resonanz würde zeigen, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde, sagte Hübner und kündigte an, dass die Reihe der Schnullerkonzerte fortgesetzt wird – das nächste Mal dann zu klassischen Klängen.

 

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