Hilpoltstein: SPD stellt Mehrheit im Stadtrat

17.3.2014, 18:43 Uhr
Hilpoltstein: SPD stellt Mehrheit im Stadtrat

© HiZ-Archiv/Tschapka

„Ich bin stolz wie Oskar“, kommentierte gestern Benny Beringer, SPD-Fraktionssprecher im noch amtierenden Stadtrat, das Ergebnis der Sozialdemokraten in der Burgstadt. „Wir hatten aber auch die stärkste Liste der vergangenen Jahre.“ Für diese starke Liste seien die Sozialdemokraten mit zwei zusätzlichen Stadträten belohnt worden.

Bei aller Freude über den Zuwachs hinterlasse das Scheitern von Rainer Herbrecher einen „Wermutstropfen“. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende wurde nicht mehr in das Gremium gewählt, musste einen „sehr starken“ Felix Erbe an sich vorbeiziehen lassen. „Rainer ist ein Typ, der sich immer voll reinhängt und auch einen sehr engagierten Wahlkampf gemacht hat und auf eigenem Wunsch relativ weit hinten auf der Liste angesiedelt war“, betonte Beringer. Natürlich sei er traurig, dass Herbrecher den Einzug nicht geschafft hat, aber letztlich werde sich dieser dem Gesamterfolg der Partei unterordnen.

„Einfach super.“ So kommentierte Beringer gestern den Triumph des Bürgermeister-Kandidaten Markus Mahl. „Mit einem derartigen Erfolg hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, es gibt eventuell eine Stichwahl.“

Hilpoltstein: SPD stellt Mehrheit im Stadtrat

© Stadt Hilpoltstein

Relativ ratlos präsentierte sich gestern hingegen der Hilpoltsteiner CSU-Ortsverbandvorsitzende Hans Meier angesichts der Bauchlandung seiner Partei. Nach 2008, als die Christsozialen die absolute Mehrheit im Stadtrat verloren, folgte am Sonntag die zweite Pleite und der Verlust dreier weiterer Stadtratsmandate. Die CSU zählt nunmehr acht Stadträte.

„Ich bin not amused. Ich bin verbittert“, sagte gestern Meier, der sich durchaus der Verantwortung stellt. „Wir müssen jetzt in der Partei schauen. Wenn es jemanden anderen gibt, der künftig Verantwortung übernehmen würde, würde ich meinen Vorsitz zur Disposition stellen.“ Aber das sei nichts Neues, das habe er vor sechs Jahren genauso praktiziert.

Keine Chance?

 Das desaströse Ergebnis der Hilpoltsteiner CSU macht Meier daran fest, dass die Wähler offensichtlich Neulingen, wie sie die Christsozialen zuhauf auf ihrer Liste präsentiert hätten, keine Chancen geben. Sowohl SPD als auch Freie Wähler hätten in erster Linie von ihrem „Stammpersonal“, sprich: von altgedienten Stadträten, profitiert, die mit wenigen Ausnahmen wiedergewählt worden seien. Ob diese Rechnung, auf Nachwuchskräfte zu verzichten, auf Dauer aufgeht, wage er zu bezweifeln. „Irgendwann müssen auch SPD und Freie Wähler den Generationenwechsel vollziehen.“ Warum Bürgermeister-Kandidatin Ulla Dietzel dermaßen durchgereicht wurde, dafür hat Meier keine Erklärung. In den Wahlveranstaltungen sei die CSU immer für die tolle Kandidatin und das tolle Team gelobt worden.

„Ich freue mich riesig, dass wir mit Markus Odorfer einen Kollegen dazugewonnen haben“, meinte gestern FW-Fraktionssprecher Michael Pfeiffer. Insgeheim habe er aber mit einem Stadtrat mehr geliebäugelt und damit gerechnet, dass künftig pro Fraktion acht Mitglieder im Stadtrat sitzen.

Den brachialen Einbruch der CSU habe er genau in dieser Form prophezeit. „Die CSU-Liste war schwach. Das war zu erwarten.“ Weniger erwartet habe er hingegen den deutlichen Sieg von Bürgermeister Markus Mahl. „Das hat mich überrascht“, so Pfeiffer.

Im Stadtrat sind vertreten: SPD: Josef Lerzer, Benny Beringer, Christine Rodarius, Peter Hufe, Elfriede Dotzer, Hedwig Waldmüller, Matthias Wittmann, Monika Stanzel, Felix Erbe; CSU: Edeltraud Stadler, Ulla Dietzel, Hans Meier, Margarete Heinloth, Jürgen Moosmann, Klaus Pitterle, Andrea Hofbeck, Markus Schön; FW: Michael Greiner, Michael Pfeiffer, Alfred Waldmüller, Gerhard Schwing, Franz Mosandl, Markus Odorfer, Josef Gaukler.

 

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