Hilpoltsteiner Ostumfahrung: Luft wird immer dünner

28.7.2018, 06:00 Uhr
Hilpoltsteiner Ostumfahrung: Luft wird immer dünner

© Harry Rödel

Zum einen sei dieses Unterfangen nicht im Ausbauplan; zum anderen halte das Straßenbauamt eine Ostumgehung für "nicht sinnvoll". Mit der A 9 habe man eine weiträumige Umfahrung, berichtete er in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Außerdem sei eine Umfahrung im Osten weder in Kategorie eins (Projekte, die bis 2020 in Angriff genommen werden sollen), noch in Kategorie zwei des Ausbauplans (bis 2025 gültig) zu finden, erklärte Mahl. Zudem müsste man nachweisen, dass diese Umgehung eine Entlastung von 5000 Fahrzeugen pro Tag zur Folge hat.

Im März stellte CSU-Fraktionssprecher Hans Meier einen Antrag auf eine Machbarkeitsstudie für eine sogenannte Ostumgehung. 25.000 Euro sollte sich diese die Stadt kosten lassen. Ziel der CSU: Den Verkehr noch vor der Stadt abfangen und dann über Grauwinkl Richtung Schleuse bei Altenhofen zur Staatsstraße Mörlach - Hilpoltstein zu leiten und an Heuberg vorbei zur Staatsstraße Hilpoltstein - Allersberg zu führen. Wie Meier vor gut einem Vierteljahr einräumte, wären hierfür einige Bauwerke nötig: eine Brücke über den Main-Donau-Kanal und ein Kreisverkehr bei der Einmündung auf die Staatsstraße Hilpoltstein - Mörlach.

Alternativ könnten sich die Christsozialen eine Routenführung von der Kreuzung Jahrsdorf/Weinsfeld und dann parallel zur ICE-Trasse bis zur Staatsstraße Hilpoltstein – Mörlach vorstellen, um dann auf der Route der ersten Variante an Heuberg vorbei auf die Straße Hilpoltstein – Allersberg zu gelangen. Beide Varianten, so Meier im März, seien natürlich nicht unproblematisch. So wäre mit Protest aus Heuberg zu rechnen sowie von den Jahrsdorfer Jagdgenossen, durch deren Jagd Variante zwei führen würde.

Die CSU zog ihren Antrag auf Machbarkeiststudie später zurück. Letztlich, erklärte Meier im Frühjahr gegenüber unserer Redaktion, liege die Entscheidung beim Staatlichen Bauamt Nürnberg. Das hat schnell reagiert und einer finanziellen Förderung eine Absage erteilt.

Erstmal zählen?

Damit blieben der Stadt noch zwei Möglichkeiten, dieses Projekt zu realisieren: einmal über die sogenannte Sonderbaulast und über das Finanzausgleichsgesetz (FAG). Was die Sonderbaulast angeht, müsste die Kommune in Vorauszahlung gehen, um später eine finanzielle Förderung zu erhalten. Um zu erfahren, in welchen Dimensionen man sich hier bewege, sei eine "Untersuchung der Verkehrsverhältnisse" vorzunehmen.

Die letzte fand vor 15 Jahren statt, betonte Bürgermeister Markus Mahl. Sowohl FW-Sprecher Michael Greiner als auch SPD-Stadtrat Felix Erbe waren der Meinung, dass man dieses Thema offensiv angehen müsse: "Mit einer Zählung der Verkehrsverhältnisse im gesamten Stadtgebiet. Nur so bekommen wir echte Zahlen", betonte Erbe. Darüber wurde aber nicht mehr abgestimmt.

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