Hörgenuss und schräger Humor für das Rother Publikum

23.11.2019, 10:02 Uhr
Hörgenuss und schräger Humor für das Rother Publikum

© Foto: Tobias Tschapka

"Roth ist viel zu sympathisch für eine Großstadt", kommen sie zum Schluss, und stimmen das Lied "Dietenhofen Mitte" an, was ihre Heimatstadt etwas größer macht als sie tatsächlich ist. Ralf Wieland, Simon Schorndanner, Maximilian Eder und Johannes Sens haben ihre Kapelle von ihren Eltern übernommen und spielen dort nun in der fünften Generation – nur besser als ihre Vorgänger, behaupten sie.

Zünftig, aber hochkomplex

Was freilich nicht ganz stimmt, seit 2007 tourt der "Gankino Circus", der es seitdem unter anderem schafft, fränkische Volksmusik im bulgarischen 11/8-Takt zu spielen, was zu überraschenden Ergebnissen führt. Zünftig, aber hochkomplex, was beweist, dass die vier jungen Männer, die sich seit ihrer Kindheit kennen, hervorragende Musiker sind.

Und das ist noch längst nicht alles, auch in Sachen Humor haben sie einiges zu bieten und verbinden diesen geschickt mit ihrer Musik, wenn sie zum Beispiel behaupten, dass nirgendwo so viele Schlagzeuger hervorgebracht werden wie bei ihnen im westlichen Mittelfranken. Als Beweis dafür präsentieren sie eine unnachahmliche Performance an der Trommel, bei der kein Auge im Publikum trocken bleibt. Dann wieder wird ordentlich gefrotzelt auf der Bühne, wenn zum Beispiel behauptet wird, der Ralf kann zwar nicht kochen, sei aber ein guter Gitarrenspieler, was diesen – emotional schwer getroffen – zu einem hochkarätigen Solo veranlasst.

"Gankino Circus", das ist höchste musikalische Virtuosität, Spielfreude und Weltgewandtheit mit gleichzeitiger fränkischen Grantelei, und natürlich darf dabei auch ein bisschen geblödelt werden, so was gibt’s wohl nur in West-Mittelfranken, da wo die vielen Schlagzeuger herkommen. Gerne darf dieser Circus der besonderen Art seine Zelte noch öfters in Roth aufschlagen.

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