IG Metall in Schwabach hat einen neuen zweiten Bevollmächtigten

SCHWABACH/ROTH - Die IG Metall Schwabach hat einen neuen zweiten Bevollmächtigten. Das Weißenburger Büro ist ab April 2021 geschlossen.

Der Mann an der Spitze bleibt der gleiche: Bei der konstituierenden Delegiertenversammlung der IG Metall Schwabach in der Gunzenhäuser Stadthalle wurde der erste Bevollmächtigte Franz Spieß mit über 90 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Einen Wechsel gab es beim Posten des zweiten Bevollmächtigten: Michael Schiele (Gutmann AG Weißenburg) löst hier seinen Betriebskollegen Werner Adacker ab.

Letzterer hatte 2016 diese Funktion in einer entscheidenden Phase übernommen. Damals endete die zehnjährige Kooperation mit der Ingolstädter Geschäftsstelle und die Schwabacher wagten den Schritt in die neuerliche Selbstständigkeit.

Damit dieser gelingen konnte, brauchte es aber jemanden, der die ehrenamtliche Aufgabe des zweiten Manns in der Führungsriege übernahm. Adacker erklärte sich bereit. "Aber ich habe schon damals gesagt, dass ich kein zweites Mal kandidiere", erinnerte er. "Ich bin jetzt 60 Jahre alt – nun müssen Jüngere ran!", begründete er seinen Schritt.

Gebäude soll abgerissen werden 

Sein Nachfolger ist gerade einmal halb so alt. Die beiden sind nicht nur durch die Gewerkschaftsarbeit bestens miteinander vertraut. Denn auch als Betriebsratsvorsitzender hat Schiele Adacker bei dem metallverarbeitenden Unternehmen in der Römerstadt schon abgelöst. Bei der Delegiertenversammlung sprühte der mit 96 Prozent gewählte neue Vize vor Tatendrang: "Ich habe richtig Bock darauf, mit Euch die Zukunft zu gestalten. Gemeinsam werden wir das schaffen!"

Eine interne Herausforderung wartet buchstäblich vor der Haustür: Das Büro in Weißenburg steht ab April 2021 nicht mehr zur Verfügung, heißt es in der Kündigung. Der Grund: Das Gebäude soll abgerissen werden. "Aber wir werden eine Alternative finden", kündigte Spieß an. Präsenz in der Fläche zu zeigen, sei für die IG Metall etwas sehr wichtiges. Den Standort aufzugeben, "wäre ein völlig falsches Signal!"

"Öffentlich Gesicht zeigen"

Sein eigenes Wahlergebnis deutete der erste Bevollmächtigte positiv. Es sei toll, gerade in so schweren Zeiten des Umbruchs ein solches Vertrauen geschenkt zu bekommen. "Damit werde ich sehr sorgsam umgehen", versicherte er und rief zugleich dazu auf, sich an den Aktionen der IG Metall zu beteiligen. "Wir müssen in der Öffentlichkeit Gesicht zeigen!" Gelegenheit dazu gibt es unter anderem bei einem Geo-Tracking-Spiel im Oktober, das eine Kundgebung krönen soll.

Gewählt wurden bei der Versammlung zugleich die zwölf Beisitzer im Ortsvorstand. Sie heißen (in Klammern die Betriebe, bei denen sie beschäftigt sind und dort die Gewerkschaft vertreten): Winfried Baum (Leoni, Roth), Martin Ehrengruber (Gutmann AG, Weißenburg), Toni Jahn (Niehoff, Schwabach), Dagmar Loy (Sill Optics, Wendelstein), Dieter Pfister (Schwan Stabilo, Weißenburg), Eric Ranzenberger (Krauss Maffei, Treuchtlingen), Andreas Schmid (Schaeffler, Gunzenhausen), Bernd Schmidtpeter (Bosch Industriekessel, Gunzenhausen), Martin Schuster (Leoni Draht, Weißenburg), Isabella Stanko (PMG, Gunzenhausen), Susanne Tauber (Bergner, Schwabach), Carina Vogel (Leoni elocab, Georgensgmünd).

Damit sei erneut eine breite betriebliche wie geographische Streuung gelungen, so Spieß: "Gebt dieses hohe Gut nie auf!"