Keine Stadthalle in der Passage

14.10.2019, 06:00 Uhr
Keine Stadthalle in der Passage

© Foto: Detlef Gsänger

Als die Eigentumsverhältnisse im vergangenen Jahr nach längerem juristischem Tauziehen geklärt waren und die Interra Immobilien AG aus Düsseldorf als neuer Eigentümer der Valentin-Passage feststand, hat der Rother Stadtrat sein frisch geschnürtes Nutzungskonzept für den Komplex der Interra sozusagen als Hausaufgabe mitgegeben: Ist es möglich, eine Veranstaltungshalle in den früheren Verkaufsräumen unterzubringen?

Das Ergebnis liegt jetzt vor und heißt eindeutig: Nein. Stadtbaumeister Wolfgang Baier erläuterte vor dem Umweltausschuss anhand eines Fotos, dass die riesige leere Fläche eher wie ein Stelenfeld aussieht: Alle paar Meter stützen Stahlbetonsäulen das Konstrukt wie ein Skelett. Außerdem sind laut Baier die Räume in beiden Stockwerken nur je vier Meter hoch. "Für eine Veranstaltungshalle wären aber sechs bis sieben Meter sinnvoll." Das Herausnehmen der Zwischendecke stelle jedoch "das ganze statische System infrage".

Dazu komme der Schallschutz. Die Wohnungen der Anwohner im zweiten und Dachgeschoss des Gebäudekomplexes müssten mit aufwendigen Lärmschutzmaßnahmen geschützt werden. "Das ist nicht wirtschaftlich", fasste Baier die Prüfungsergebnisse des Architekturbüros Kehrbach aus Schwabach zusammen.

Der Ernüchterung folgte aber der Weg zu alternativen Planungen. Laut Baier hat die Interra sich intensiv um mögliche Mieter bemüht. Die Verträge mit zwei Interessenten seien bereits unterschrieben. Wie Bürgermeister Ralph Edelhäußer wenige Tage zuvor bei der Bürgerversammlung berichtet hat, sei auch ein Biomarkt an einer Fläche interessiert. "Und wir haben uns nicht abgeneigt gezeigt, die Stadtbücherei dort unterzubringen", ergänzte Baier.

Dafür müsse allerdings momentan an einer Lösung gearbeitet werden, weil die statischen Voraussetzungen für die Bücherei noch nicht ausreichen. Außerdem werde mehr Belichtung benötigt, es könnte also nötig sein, vom Sieh-Dich-Für-Weg her die Fassade zu öffnen und neu zu gestalten. Baier will klären, ob für diese Änderungen der bisherige Bebauungsplan ausreicht oder die baurechtlichen Voraussetzungen dafür geändert werden müssen.

Gibt es bald konkrete Antworten?

Fragen, Antworten und Diskussionen darüber sind für den 26. November vorgesehen: Bei der Sitzung des Stadtrates wird die Zukunft der Passage erneut Thema sein.

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