Kläranlage: Undichte Wände, Rost und Sturmschäden

22.1.2009, 00:00 Uhr

Der Eintritt in die vorgelegte Tagesordnung verzögerte sich jedoch, weil Stadtrat Robert Schlaug (UWG/FW) einen Tagesordnungspunkt «Sachstand Abwasserabrechnung" vermisste und auch Dieter Selz (Landliste) und Inge Gentner (Fair) eine Beschlussfassung über Ausgaben zur Sanierung der Kläranlage wegen der noch nicht vorliegenden Basiszahlen zur Abwasserabrechnung zunächst in Frage stellten.

Nachdem Robert Nolte darauf hingewiesen hatte, dass einige wichtige Bausteine bewältigt worden seien und man doch erst die Ausführungen des Klärwärters abwarten sollte, stand dem weiteren Verlauf der Sitzung aber nichts mehr im Wege. Bis zur Februar-Sitzung des Verwaltungsrats könnten die fehlenden Zahlen weitgehend präsentiert werden. Über noch durchzuführende Transfers aus dem Stadtsäckel zur KU-Kasse würde zudem im nicht öffentlichen Teil der Sitzung informiert werden. «Die Abrechnung ist wie ein Puzzle, wir sind dabei, es zusammenzusetzen«, so KU-Vorstand Nolte.

Klärwärter Bernhard Eckerlein lieferte dann einen fundierten Sachstandsbericht zur Spalter Kläranlage in Wort und Bild. Es bestehe - wie schon im Vorjahr festgestellt - Handlungsbedarf zur Sanierung der Anlage, weil sich Einzelteile zur Schlammbehandlung in schlechtem Zustand befänden. Wände seien undicht, wichtige Teile von Korrosion befallen und Sturmschäden festgestellt worden, die Wärmeverluste verursachen würden.

In einer Prioritätenliste stellte Eckerlein die angedachten Maßnahmen samt Kostenkalkulation und Amortisationszeiträume vor. Zu erneuern sei der Gasbehälter, ein Sandfanggebläse werde notwendig, die Vorkläranlage müsse saniert, die Steuerung der Südflockdosierung und ein Blockheizkraftwerk eingebaut sowie das Rohschlammpumpwerk repariert werden. Eckerlein nannte eine Investitionssumme von insgesamt 369000 Euro.

Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Udo Weingart stellte klar, dass diese Maßnahmen den Abschluss von bereits seit acht Jahren laufenden Verbesserungssmaßnahmen für die Spalter Kläranlage darstellen würden. Bisher seien bereits 900000 Euro für die Sanierung und Modernisierung der Anlage aufgewandt worden. Zweiter Bürgermeister Alfred Zottmann erinnerte daran, dass die von Eckerlein vorgestellten Maßnahmen bereits vor einem Jahr als dringend eingestuft worden waren. «Die Zeit rennt uns davon«, so Zottmann. Schließlich beschloss das Aufsichtsgremium, eine Summe von 400000 Euro für die baulichen Veränderungen und Verbesserungsmaßnahmen in den Wirtschaftsplan des Kommunalunternehmens für das laufende Jahr 2009 aufzunehmen.

Außerdem beschloss der Verwaltungsrat, dass das KU ein Angebot für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung für das Jahr 2009 mit einer Firma in Weihenzell (Kreis Ansbach) annehmen wird. Der Vertrag steht unter dem Vorbehalt, dass alle rechtlichen Vorgaben zur ordnungsgemäßen Beseitigung des Klärschlamms erfüllt werden.

Als Entsorgungspreis wurden 15,50 Euro plus Mehrwertsteuer pro Kubikmeter vereinbart. Am Jahresende muss der Verwaltungsrat über die Zusammenarbeit mit dem privaten Anbieter informiert werden.