Kleines Paradies im Spalter Süden

19.10.2020, 11:00 Uhr
Kleines Paradies im Spalter Süden

© Foto: Jürgen Leykamm

Kleines Paradies im Spalter Süden

© Foto: Jürgen Leykamm

"Ein Schmuckstück direkt am Hatzelbach, zu dem die Öffentlichkeit nun in einem wichtigen Bereich von Spalt Zugang hat", schwärmt der Spalter Geschäftsleiter Robert Nolte.

Der Garten lebe von den vielen einzelnen Elementen: ein kleiner Teich, eine Steinsitzgruppe, eine Sommerküche mit Brotbackofen, ein Gewölbekeller, eine Feuerstelle und ein kleines Gartenhäuschen, das Assoziationen an die einst hier beheimatete Wagnerei weckt, fügen sich zu einem harmonischen Ganzen.

Und natürlich eine überbordende Vielfalt verschiedener Pflanzenarten, die ihresgleichen sucht. Insgesamt sind es "rund 600, die hier zu Hause sind", so die Projektplanerin Lucia Ermisch aus Roth bei der Feierstunde zur Eröffnung.

Die aufwändige Freiflächengestaltung gelang vor allem dank einer wichtigen Finanzquelle: der Förderinitiative Flächenentsiegelung aus dem Bayerischen Städtebauförderungsprogramm für städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen. Hier gab es einen Zuschuss in Höhe von 80 Prozent zu den zuschussfähigen Kosten, die sich laut Bewilligungsbescheid der Regierung von Mittelfranken auf knapp 106 000 Euro belaufen. Summe und Förderumfang beziehen sich dabei einzig und allein auf die öffentlich zugänglichen Flächen, wie auch Bürgermeister Udo Weingart bei der Feierstunde betonte.

Privates Engagement

Die Neugestaltung des Geländes erstrecke sich zwar auch auf einem Teil des privaten Grundstücks der Familie Löffler. Dieser Teil "wurde aber in Eigenleistung umgesetzt und finanziert", stellte Nolte klar – also ohne einen Euro aus öffentlichen Fördergeldern. Eine Nutzungsvereinbarung zwischen den Löfflers und der Stadt regelt und besiegelt hier die "vorbildliche Kooperation".

Der öffentliche Bereich steht künftig beispielsweise für Stadtführungen zur Verfügung. Ebenso für Aktionen von Schule, Kindergarten oder anderen Einrichtungen, Vereinen oder Gruppen. Ein "gelungenes Projekt, an dessen Anfang eine einzige Person stand", lobte zur Eröffnung Bürgermeister Udo Weingart die Initiatorin Margot Löffler. Sie habe die Idee gehabt, die Chance erkannt und im Rahmen eines Gesamtkonzepts für die Umsetzung der Maßnahme gesorgt, bei der es auch ein altes Gebäude abzureißen galt.

Die Neugestaltung des Areals war dann "eine nicht ganz einfache, aber sehr schöne Aufgabe", wie Ermisch versicherte. Gemeinsam mit Löffler hatte sie sich daran gemacht, historische Elemente, wie einen Bottich oder Pflastersteine, bewusst in das Gartenkonzept zu integrieren. Und genau das verleiht dem Kräutergarten seinen eigenen Charme.

Das neu gestaltete Paradies "ist einfach wunderschön geworden", freut sich nicht nur Margot Löffler.

Ständige Neuerungen

In dem Garten werde ständig etwas Neues entstehen. Hinweise, gegen welche Krankheiten bestimmte Kräuter helfen, werde man aber vergebens suchen. "Ich bin ganzheitlich orientiert", begründet die Gartenchefin. Schon jetzt sei eine Steigerung der Artenvielfalt zu beobachten, so Margot Löffler, deren beruflicher Hintergrund ihre Intention unterstreicht: Als Erzieherin war sie langjährige Kindergartenleiterin, sie hat eine Psychomotorik-Ausbildung absolviert, ist Kneipp-Gesundheitstrainerin und natürlich Kräuterpädagogin.

Seit 2009 ist Löffler freiberuflich tätig in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen, berufsspezifischen Gruppen (wie etwa Lehrern und Erziehern), Menschen mit Behinderungen, Senioren oder Kindergartengruppen. Auch im "Grünen Klassenzimmer" gibt sie ihr Wissen weiter. Im eigenen Kräutergarten soll die Zahl der Insektenhotels noch wachsen.

Mit viel Lob bedachte das Projekt auch der gebürtige Spalter Karlheinz Hartmann, Seniorchef der gleichnamigen Firma in Gunzenhausen, die das Projekt umgesetzt hat.

 

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