Prägend fürs Ortsbild

Knallig oder unauffällig? So soll die Hilpoltsteiner Klingele-Fassade aussehen

18.9.2021, 18:08 Uhr
Aus verschiedenen Gestaltungsvarianten zwischen „unauffällig“ und „auffallend“ entschied sich der Hilpoltsteiner Stadtrat für diese Art der Fassadengestaltung.

© Foto: Knaller Architektur GmbH, NN Aus verschiedenen Gestaltungsvarianten zwischen „unauffällig“ und „auffallend“ entschied sich der Hilpoltsteiner Stadtrat für diese Art der Fassadengestaltung.

Was darf es denn sein? Unauffällig lichtgrau mit leichtem Grüneinschlag, so dass aus der Ferne das Bauwerk mit der Landschaft zu verschwimmen scheint. Oder soll‘s doch lieber gleich voll trendy sein, in schwarz-weiß Optik, die garantiert jeden Blick auf sich ziehen würde? Zwischen diesen beiden Kreativ-Polen hatte der Hilpoltsteiner Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden, in der es um die Fassadengestaltung des künftigen Klingele Hochregallagers ging.

Direkt am alteingesessenen Firmensitz - die Papierwerke haben in der Burgstadt 1959 ihr Werk errichtet - will das Unternehmen ein Hochregallager errichten. 106 Meter breit und 27 Meter hoch. Keine Frage - ein Baukörper in diesen Dimensionen „kann man nicht einfach verschwinden lassen“, wie es Christoph Leikam (Grüne) ausdrückte.Weil das so ist, hat der Stadtrat Werkleiter Bernhard Harrer und sein Team in der Juni-Sitzung nochmal in Klausur geschickt.

Damals hatte die Klingele-Delegation verschiedene Fassadenvarianten vorgestellt, für die sich aber keine Mehrheit des Stadtratserwärmen konnte. „Mehr Fantasie“, hatte sich damals Bürgermeister Markus Mahl (SPD) gewünscht. ie fanden er sowie auch die große Mehrheit des Gremiums, in den Vorschlägen wider, die in der jüngsten Sitzung auf den Tisch kamen. Klingele hat dazu den Laibstädter Architekten Markus Knaller mit ins Planungsboot geholt.

„Lasst uns etwas wagen“

Dieser präsentierte am Donnerstag Abend sieben sehr unterschiedliche Gestaltungsvarianten. „Lasst uns doch einmal was für die Region Einzigartiges wagen“, warb Monika Stanzl (SPD) für den Schwarz-Weiß-Entwurf („Coffeewall-Design“) und damit für die optisch spektakulärste Version.

Überzeugen konnte sie damit nicht. Am Ende machte der Vorschlag das Rennen, von dem auch Bernhard Harrer sagen konnte: „Der gehört bei unserer Unternehmensleitung zu unseren Favoriten.“

Auch diese auffällige schwarz-weiße Fassadengestaltung nach "Coffeewall-Design" stand zur Debatte. Sie wurde aber per Abstimmung verworfen.

Auch diese auffällige schwarz-weiße Fassadengestaltung nach "Coffeewall-Design" stand zur Debatte. Sie wurde aber per Abstimmung verworfen. © Claudia Weinig, NN

Unmissverständlich stellte er in diesem Zusammenhang auch klar, dass die Stadt zwar in Sachen Fassadengestaltung ein gewichtiges Wort mitzureden habe. Nicht aber, ob beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage installiert wird, wie dies in den Beratungen immer wieder ins Gespräch gebracht worden war. Möglich sei es; man denke auch darüber nach, aber letztlich sei diese Investition eine betriebswirtschaftliche Entscheidung, die der Firmenleitung obliege, betonte Harrer.

Das nahmen Bürgermeister und Stadtrat ohne größere Diskussion zur Kenntnis und stimmten nach der Präsentation des Architekten unter drei Varianten ab. Mit deutlicher Mehrheit, bei 16:5 Stimmen, votierte das Gremium für eine in Dunkelgrau gehaltene Fassade, die durchzogen ist mit Längsstreifen in der Firmenfarbe „grün“.

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