Knappe Kiste in Greding

15.3.2020, 21:35 Uhr
Knappe Kiste in Greding

© Foto: Stadt Greding

Spannung bis zum letzten Wahlkreis. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 124 Stimmen hat Manfred Preischl (Freie Wähler) seinen Sessel im Gredinger Rathaus verteidigt. Er kam auf 51,5 Prozent der Stimmen. Herausforderer Thomas Schmidt (CSU) erhielt 48,5 Prozent der Stimmen.

Die Freude bei Manfred Preischl war kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses nicht gerade überschwänglich. "Das hab ich mir nicht so vorgestellt", räumte der wiedergewählte Rathaus-Chef ein. "Ich dachte, mit Themen könnte man Wahlkampf betreiben."

Zu jedem von den Wählern angesprochenen Thema hätte er eine Stellungnahme gehabt. Aber anscheinend müsse das gar nicht so sein. Fakt ist, Preischl hat in der Stadt eindeutig die Mehrheit der Stimmen geholt. Auf dem Land sieht es, abgesehen von Herrnsberg und Röckenhofen, anders aus.

"Wir müssen nun analysieren, woran es lag", so Preischl, der immerhin seine dritte Amtsperiode antritt. "Es werden wieder sechs spannende Jahre werden. Jetzt geht‘s ans Ziel, alle Projekte umzusetzen. Ich habe keine Luftschlösser versprochen", sagte der 60-Jährige. Er freute sich auch über die in Greding gewohnt hohe Wahlbeteiligung von 71,9 Prozent. Den Leuten in der Schwarzachstadt sei es wichtig, ihre Stimme abzugeben. "Corona hat sich nicht ausgewirkt", sagte Preischl, der am Wahlabend noch zum Feiern in eine Gaststätte ging. Selbiges tat auch sein Herausforderer Thomas Schmidt, der an diesem denkwürdigen Wahlabend ein Wechselbad der Gefühle durchlitt. "Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Ich hatte schon das Gefühl, dass es knapp werden könnte", erklärte der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Aber ein bisschen ärgerlich sei es schon, dass es dann so knapp war. Das erste Ziel, den Bürgermeister zu stellen, knapp verfehlt. Bleibt das zweite Ziel: einen weiteren und somit zehnten Sitz für die CSU im Stadtrat. Damit rechnet Schmidt fest. Als Bürgermeisterkandidat hat er immerhin fast zehn Prozent mehr Stimmen geholt als der CSU-Kandidat Stefan Greiner vor sechs Jahren.

Aber ganz gereicht hat es nicht. "Es ist schwierig, alle Wähler zu erreichen", meint der 47-jährige Agrarbetriebswirt. Bei den Wahlveranstaltungen auf dem Land seien es um die 30 Prozent gewesen, in der Stadt nur an die fünf Prozent. Ob Schmidt es bei den Kommunalwahlen in sechs Jahren noch einmal probieren will, lässt er offen. Jetzt gelte es, weiter dringende Aufgaben zu bewältigen. Stichwort: Bauernproteste.