Kriminalstatistik: Roth ist ein sicheres Pflaster

21.5.2020, 14:42 Uhr
Kriminalstatistik: Roth ist ein sicheres Pflaster

© Symbolfoto: Foto: DVAG Deutsche Vermögensberatung

Zu diesem insgesamt positiven Resultat kam Dienststellenleiter Martin Junglas, der die Kriminalstatistik offiziell vorstellte; auch wenn er in manchen Deliktbereichen noch Handlungsbedarf sehe. Dies sei für die Rother Polizeibeamten allerdings Ansporn, die gute Arbeit fortzusetzen: "Wir wollen weiterhin Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger garantieren."

Die Polizeiinspektion Roth ist für rund 65 000 Einwohner in Roth selbst, in Spalt, Röttenbach, Georgensgmünd, Abenberg, Büchenbach, Reditzhembach und Schwanstetten zuständig. "Das sind gut 40 Prozent der Landkreisbevölkerung," so Dienststellenleiter Martin Junglas.

Unter dem Mittelwert

2019 wurden insgesamt 1743 Straftaten registriert. Diese Zahl stelle für die Dienststelle den zweitniedrigsten Wert innerhalb der vergangenen zehn Jahre dar, informierte Oliver Trewing von der Rother Polizei. Zwar konnte der "absolute Tiefstand" des Vorjahres mit 1710 Straftaten nicht gehalten werden. Doch: "Wir liegen immer noch deutlich unter dem Mittelwert des Vergleichszeitraums."

Besorgt zeigten sich die Beamten allerdings über den Anstieg im Bereich der tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte: "Das ist erschreckend und besorgniserregend." Im Dienstbereich wurden 18 entsprechende Taten zu Protokoll genommen.

"Dieser hohen Zahl stehen zwölf Fälle im Vorjahr gegenüber und lediglich drei im Jahr 2017." Ob hierbei von einem Trend gesprochen werden kann, sei noch unklar, so Martin Junglas: "Wir müssen weiter beobachten. Der Respekt gegenüber Polizisten lässt in ganz Bayern nach."

"Mehr als zufrieden"

Hinsichtlich einer Aufklärungsquote von knapp 64 Prozent könne man "mehr als zufrieden sein". Mit diesem Ergebnis liege die Polizei in Roth deutlich über dem "Landkreiswert". Bei 1110 geklärten Straftaten wurden insgesamt 918 (davon 234 weibliche) Tatverdächtige ermittelt. "Diese zahlenmäßige Differenz erklärt sich dadurch, dass einige Personen für mehr als ein Delikt verantwortlich waren", erklärte Oliver Trewing. Dies sei insbesondere bei Serien von Sachbeschädigung an Kfz oder bei "Schmierereien" der Fall.

Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag mit 246 Personen leicht über dem Wert des Vorjahres. Dagegen sei bei tatverdächtigen Asylbewerbern ein Rücklauf von gut fünf Prozent zu beobachten gewesen.

Leicht gestiegen ist die Deliktzahl bei Kindern und Jugendlichen.

Strafunmündige im Alter bis 14 Jahren fielen vor allem als Ladendiebe und durch einfacher Körperverletzung auf; bei Jugendlichen seien oft auch Drogen im Spiel. Derzeit seien vier "jugendliche Intensivtäter" bei der PI Roth bekannt und würden entsprechend betreut.

Frauenquote erhöht

 

Im Bereich der Körperverletzungsdelikte wurden 240 Fälle registriert und damit "ein leichter Anstieg." Dies sei die erste moderate Erhöhung seit 2016. "Bemerkenswert ist dabei die Anzahl der weiblichen Tatverdächtigen." Hierbei habe sich die Anzahl nahezu verdoppelt. Nach einem deutlichen Rückgang bei Eigentumsdelikten im Vorjahr musste nun wieder ein Anstieg verzeichnet werden: "Ladendiebstähle mehrten sich von 72 Fällen auf 91."

Erfolge erzielte die Polizei bei Wohnungseinbrüchen in Verbindung mit Diebstahl. Von insgesamt 22 Einbrüchen scheiterte bereits die Hälfte beim Versuch; aufgrund von Hinweisen aus der Nachbarschaft oder Meldung verdächtiger Personen konnten die Beamten rechtzeitig eingreifen.

Laut Trewing, steigerte die Rother Polizei damit ihre Aufklärungsquote um 2,5 Prozent: "Das ist eine super erfreuliche Zahl, und darauf sind wir stolz".

Drogen und Räder

Konstant blieb die Anzahl der Fahrraddiebstähle mit 101 entwendeten Zweirädern, die zum Teil sehr "hochwertig" gewesen seien.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde bei den Sachbeschädigungen eine Steigerung um 56 Fällen notiert. "Wir konnten die Aufklärungsrate jedoch von 6,3 auf 24,6 Prozent steigern." Einen deutlichen Rückgang verzeichnete die PI Roth bei den Betäubungsmitteldelikten; etwa beim Konsum von Cannabis und Crystal Meth.

Gemessen an der sogenannten "Häufigkeitszahl" – das ist die Zahl der bekannt gewordenen Strafdelikte insgesamt, umgerechnet auf 100 000 Einwohner — lebe es sich im Inspektionsbereich relativ sicher. Mit einem Wert von 2665 liege man weit unter dem Durchschnitt im Freistaat Bayern. Die Stadt Nürnberg weise beispielsweise einen nahezu dreifachen Wert aus.

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