Küchenschlacht mit Kolja und Katharina

21.9.2010, 22:59 Uhr
Küchenschlacht mit Kolja und Katharina

© Weinig

Es war eine „Schnapsidee“, die Katharina Kern einen Trip in die (Fernseh-)Welt von Alfons Schuhbeck und Co. einbrachte. Denn dass Kochen schon immer eine Leidenschaft von ihr gewesen sei, will die junge Frau, die mit Mann und den beiden Söhnen Tim (3) und Lukas (1) in Roth wohnt, nicht behaupten. „Klar habe ich zuhause mal mitgeholfen. Aber eigentlich hat meine Mutter immer gekocht.“ Aber „Nudeln mit Tomatensoße oder Käsespätzle – das hab‘ ich schon geschafft“, blickt Katharina Kern zurück.

Als sie mit Anfang 20 selbst ihre eigene kleine Familie zu versorgen hat, kommen ein paar Rezepte mehr dazu. Aus dem „Küchenklassiker“, dem Bayerischen Kochbuch, einem Geschenk ihrer Mutter, lernt sie, wie das mit Braten, Schnitzel und Steak „funktioniert“. Aber „so richtig nach Rezept kochen – das wollte und konnte ich irgendwie nie“. Katharina Kern schwingt den Kochlöffel ohne das schriftliche Diktat der Vorzeige-Köche.

Frisch-gekocht schmeckt "einfach besser"

Gerne gibt sie zu, dass Tütensuppen und -soßen fester Bestandteil im Kern`schen Vorratsschrank waren. Die Betonung liegt auf „waren“. Denn so wenig „Schnickschnack“ wie die junge Mutter in Sachen Rezepte mag – auf Fertiggerichte in den verschiedensten Variationen verzichtet sie mittlerweile gerne. Ursprünglich aus gesundheitlichen Gründen. Doch mittlerweile aus Überzeugung. „Es schmeckt einfach besser.“

Und irgendwie stieß sie dann vor Monaten auf die ZDF-Nachmittagssendung „Küchenschlacht“. Jeweils sechs Kandidaten kochen eine Woche lang unter Aufsicht eines Star-Kochs um die Wette. Der Sieger dieses Kochwettbewerbs darf dann bei „Lanz kocht“ als Juror mit von der Partie sein. Ein Fernseh-Rezept, das Katharina Kern gerade recht kommt, wenn sie Zeit zum Durchschnaufen hat: „Ich schau‘ mir das gerne an, wenn die Kinder ihren Mittagsschlaf machen.“

Im Mai klickte sie sich dann mal auf die Homepage der Sendung, füllte „aus Langeweile“ das Bewerbungsformular aus – und bekam drei Wochen später einen Anruf aus Hamburg. Sie sei in der engeren Auswahl und solle doch Menüvorschläge einreichen.

Mangels eigener heimischer Rezeptsammlung recherchierte Katharina Kern im Internet und suchte nach Spezialitäten aus Ländern, die damals bei der Fußball-WM im Rennen waren. Das Konzept kam an. Katharina Kern und ihre Familie wurden zur Aufzeichnung nach Hamburg eingeladen.

Fürs Übern keine Zeit

Und was bis dahin tun? Fürs wirkliche Üben hatte die junge Mutter, die halbtags auch noch in der Nürnberger Autismus-Ambulanz arbeitet, keine Zeit. Und außerdem waren ihr die „Jakobsmuscheln auf Mangosalat“, die sie im Studio zubereiten wollte, für einen Probelauf schlichtweg zu teuer“, sagt Katharina Kern. Sie wollte es darauf ankommen lassen. Vor rund drei Wochen war es dann so weit: Die Familie fuhr nach Hamburg und Katharina Kern stand drei Tage mit ihren Mitbewerbern im Studio. Pro Tag werden nämlich zwei Koch-Sendungen aufgezeichnet.

„Echt anstrengend, aber interessant“, erzählt Katharina Kern. Und „der Kolja“ (gemeint: Sterne-Koch Kolja Kleeberg), der die Küchenschlacht in dieser Woche begleitete, sei echt ein „ganz Netter“. Richtig ehrfürchtig wird sie, wenn sie von Alfons Schuhbeck spricht. Vor dem hatte sie schon vor der Sendung Respekt, fand ihn „richtig gut“. Aber nachdem sie ihn nun persönlich kennengelernt hat, ist sie richtiggehend beeindruckt. „Der strahlt echt was aus. Das haben alle gesagt.“

Sie selbst ging locker ins Rennen, wollte lediglich den ersten Tag überstehen. Noch dazu als sie merkte, dass neben ihr auch Kandidaten mit dabei waren, deren ganze Passion das Kochen ist, die sich wochenlang auf die „Küchenschlacht“ vorbereitet hatten.

Nicht die einzige Premiere

Sie selbst kochte besagte Jakobsmuscheln zum ersten Mal vor der Kamera. Es war nicht die einzige Premiere. „Ich habe auch zum ersten Mal keinen Kochbeutel-Reis verwendet“, erzählt sie lachend.

Und – sie kam weiter, als sie dachte. Wie weit, darf und kann sie nicht verraten. Schließlich flimmern die Aufzeichnungen erst in dieser Woche über den Bildschirm. Dass sie dabei ist, hat sie nur wenigen erzählt.

Aber: Sie hat – buchstäblich – Geschmack an dem Ganzen gefunden. Nicht nur, weil sie nun doch einmal das eine oder andere Gericht eines ihrer TV-Mitköche ausprobieren möchte. Mit deren Rezept als reiner „Diskussionsgrundlage“. Doch „da gibt es noch die Sendung „Topfgeldjäger“, für die ich aber eine Partnerin brauche... . Mal sehen, vielleicht kann ich meine Freundin dazu überreden. Auch wenn die mehr auf Fertiggerichte steht...“

Die „Küchenschlacht“ läuft montags bis freitags von 14.15 bis 15 Uhr im ZDF.