Landkreis Roth: Künstler öffneten ihre Ateliere

25.5.2014, 17:32 Uhr
Landkreis Roth: Künstler öffneten ihre Ateliere

© Robert Unterburger

Man hatte die Qual der Wahl und war gut beraten, schon vorher seine eigene Kunst-Reise zusammenzustellen, da man in zwei Tagen unmöglich 100 Künstler besuchen kann. Ein kostenloses Faltblatt des Landratsamtes mit allen teilnehmenden Künstlern und Ateliers half.

Nirgendwo lässt sich Kunst besser entdecken als dort, wo sie entsteht. Deshalb bot der „Tag des offenen Ateliers“ die einzigartige Möglichkeit, Künstler in Werkstätten, Gärten, Wohnungen und Häusern zu besuchen.

Erste Station: Georgensgmünd. Eva Haberkern und ihre VHS-Kursteilnehmerinnen haben in den beiden Räumen im Parterre des HTEF-Gebäude in der Wiesenstraße eine sehenswerte Ausstellung vorbereitet. In zahlreichen VHS-Malkursen sind unter der Leitung von Eva Haberkern vielfältige Acrylbilder entstanden, die man noch bis 1. Juni beim Gmünder Wasserradfest bewundern kann. Eva Haberkern ist Leiterin der VHS-Außenstelle Georgensgmünd und ist für die VHS-Kurse vor Ort zuständig.

„Für den Tag des offenen Ateliers habe ich mein ganzes Wohnzimmer ausgeräumt“, lacht Eva Haberkern und zeigt ein „Beweisfoto“. Seit sieben Jahren ist Haberkern VHS-Dozentin und lehrt Acrylmalerei. „Seit drei Jahren beteilige ich mich am Tag des offenen Ateliers mit einigen Malerinnen meines Kurses“, erzählt sie, „wir malen mit Schwämmen und Fingern, das macht uns großen Spaß, und diesen Spaß und diese Lebensfreude wollen wir weitergeben“.

„Ich male schon mein Leben lang“, bekennt Eva Haberkern, „diese Fähigkeit ist mir in die Wiege gelegt worden.“ Malen sei ihr ein kommunikatives und therapeutisches Anliegen, meint sie: „Mit meinen Bildern möchte ich gerne den Draht zur Seele der Menschen finden“.

Folgende Künstlerinnen beteiligten sich an der Gmünder Ausstellung: Eva Haberkern, Ursula Pernsteiner, Hanne Gürthler, Gerlinde Priepel, Anita Bößert, Evi Spehl, Gabi Hoffmann, Gabi Matheis, Uschi Ortner und Martha Lindner. Und warum sind keine Männer darunter? Eva Haberkern lächelt. „Was noch nicht ist, kann noch werden“, schaut sie optimistisch nach vorne, „es gibt bereits Interessenten, die auch mitmachen wollen“.

Zeit für die Fülle

Im Gemeinschaftsatelier des Kunst-Treff-HIP in der Freystädter Straße 50 bietet eine riesige Ausstellungsfläche von rund 1000 Quadratmetern unterschiedliche Kunstwerke zum Betrachten und Staunen. Man muss sich Zeit nehmen, um die Fülle der Kunst mit allen Sinnen zu erfassen. Ute Emmerling, die engagierte Leiterin des Kunst-Treff-HIP, weist in einem Rundgang durch die frühere Fabrikhalle darauf hin, dass sich der Kunst-Treff immer mehr verschiedenen Gruppen öffnet, Aktionen und Kurse anbietet und Kinder-Kunst-Kurse im Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein angeboten hat.

„Der Kunst-Treff Hilpoltstein feierte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Bestehen und wir sind auf einem guten Weg“, freut sich Ute Emmerling. Überwältigend ist die Fülle der ausgestellten Objekte. Einige Künstler arbeiten an neuen Werken und lassen sich gerne auf Gespräche mit den Besuchern ein. Im ganzen Haus herrscht fröhliche Stimmung, es wird viel gelacht. „Wir verstehen uns alle prima und finden durch das Malen Entspannung und Ruhe“, weist Emmerling auf die therapeutische Bedeutung der Beschäftigung mit Kunst hin.

Diese Künstlerinnen und Künstler stellten im Gemeinschaftsatelier des KunstTreff HIP aus: Christa Tempcke (Teddybären), Ludwig Bössl (Ölmalerei), Silvia Krätzer (Fotoarbeiten), Susanne Klamroth (Specksteinarbeiten), Elmar Tschochner (Aquarell- und Ölmalerei), Karl-Heinz Brunner (Acrylmalerei), Beate Pätzold (Aquarellmalerei), Ute Emmerling (Pastellkreide und Ölmalerei), Heike Werner (Aquarellmalerei), Eleonore Politt (Aquarell- und Acrylmalerei) sowie Ruth Braun (Aquarellmalerei, Glasarbeiten).

Letzte Station ist das Gilardihaus in Allersberg. Dort stellen die bekannten Hobbykünstler Georg Weingärtner und Helmut Marx aus. Die beiden sehen sich dem gegenständlichen Malen verpflichtet und stellen beeindruckende Werke aus, die im Eingangsbereich des Gilardihauses und im provisorischen Sitzungssaal ausgestellt sind.

Georg Weingärtner und Helmut Marx malen Aquarelle sowie Acryl- und Ölbilder. Beide haben einen unverwechselbaren Stil. Einer Besucherin erklärt Weingärtner: „Malen ist eigentlich nicht schwer, man muss konsequent üben und sollte ein Gespür für Perspektiven entwickeln.“

 

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