Landkreis Roth: Ski und Rodel gut – außer am Skilift

12.1.2021, 18:00 Uhr
Landkreis Roth: Ski und Rodel gut – außer am Skilift

© Foto: Gerhard Buchstaller

So waren Gerhard Buchstaller und Torsten Hahn vom TV Thalmässing bereits vergangene Woche mit dem Motorschlitten unterwegs und haben die Hälfte der Thalmässinger Loipen auf der Jurahöhe bei Reinwarzhofen gespurt.

Das hat sich auch schnell herumgesprochen. Am vergangenen Wochenende war der Parkplatz fast immer voll belegt. Die Langläufer waren bei dem tollen Wetter gut unterwegs. "Ja, es war viel los", weiß auch Julian Karch von der Marktgemeinde Thalmässing, "aber die Leute kommen ja nicht alle gleichzeitig, und auf den Loipen verläuft es sich dann." Auf einem Schlittenhang sei die Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus viel größer, meint Karch, weil sich da mehr Menschen tummeln, zumal Eltern oft zuschauen und nah beieinander stehen.

Kontaktbeschränkungen beachten 

Um auf Nummer sicher zu gehen, ob denn die Loipen überhaupt gespurt werden dürfen, hat sich Karch schlau gemacht und beim Landratsamt nachgefragt. Demnach gelten Langlaufloipen nicht als Sportstätten, sondern seien mehr wie Wanderwege zu sehen, und deshalb dürften sie betrieben werden. Allerdings gelten auch hier wie auch am Rodelhang die Kontaktbeschränkungen, sprich ein Hausstand plus eine Person sowie dazugehörige Kinder bis drei Jahre.


15-km-Radius würde vorläufig auch bei Unterschreitung der 200-er-Schwelle gelten


Diese Nachricht freut auch Buchstaller und Hahn, denn sie stehen mit ihrem Motorschlitten bereits wieder in den Startlöchern, um den Rest der Loipen zu spuren. Der TV Thalmäsing ist seit vier Jahren im Besitz eines Spurgeräts, dessen Anschaffung die Marktgemeinde unterstützt hat. Das Fahrzeug ist auf dem Hof von Otto Somann in Ruppmannsburg untergebracht. Somann hat früher ebenfalls Loipen präpariert. "Die Langlauftradition in Thalmässing gibt es bestimmt schon seit mehr als 20 Jahren", weiß Buchstaller.

Und es ist auch gut, dass geloipt wird. Wenn die Leute sich selbst ihre Spuren ziehen, gebe es immer wieder Stress mit Landwirten, "wenn die Leute kreuz und quer über die Äcker laufen". So auch der Appell von Buchstaller: "Bitte auf den Loipen bleiben!"

Es sind  genügend vorhanden. Allein sechs Spuren mit Längen zwischen zwei und zehn Kilometern gibt es bei Reinwarzhofen und Ruppmannsburg – insgesamt rund 50 Kilometer. Wo genau, das kann man gut auf der Homepage der Marktgemeinde Thalmässing einsehen, www.thalmaessing.de unter Freizeit & Tourismus/Langlaufloipen. Dort findet sich auch ein Link auf die Homepage der Skiabteilung des TV Thalmässing, wo über den aktuellen Zustand der Loipen berichtet wird. Aber bitte auch beachten, wer aus dem Landkreis Roth mehr als 15 Kilometer von dort weg wohnt, kann derzeit nicht zum Langlaufen auf die Jurahöhe.

Landkreis Roth: Ski und Rodel gut – außer am Skilift

Selbiges gilt für den Kalvarienberg, wo der Skiclub Greding normalerweise spurt, aber es bislang nicht getan hat. Dort lag bis gestern zu wenig Schnee, wie Thilo Wagner vom Skiclub berichtet.

Skilift darf nicht betrieben werden

Ganz düster schaut es für die alpinen Skifans aus. Der Rudletzholzer Lift ist startklar, aber er darf nicht in Betrieb gehen, sagt die Vorsitzende des Skiclubs Heideck, Luise Köstler. Da es sich dabei um eine Sportstätte handelt, ist es nicht erlaubt. Der Skilift ist bereits im November aufgebaut worden, als die Lage noch nicht so ernst war. "Der muss auch immer so bald aufgebaut werden, sonst kriegen wir ihn wegen des Frosts nicht mehr in die Erde", erklärt Köstler. Ein halber Tag gehe jeweils für Auf- und Abbau immer drauf. Corona hin oder her – "wir mussten ihn nach der TÜV–Prüfung Anfang 2020 sowieso testen".

Und so fristet er jetzt ein trostloses Dasein. In den vergangenen zwei Jahren konnte er mangels Schnee nicht in Betrieb gehen. "Wenn jetzt eine geschlossene Schneedecke ist, dann ist das schon sehr ärgerlich", so Köstler. Sie hofft, dass es im Februar vielleicht doch noch Lockerungen gibt und dann noch Schnee liegt. Der Lift ist bereit, ein Hygienekonzept gibt es auch. Für die Kinder aus der Region wäre es halt toll, wenn noch was ginge.

Der Skiclub Heideck hält schon seit Jahrzehnten zu seinem Lift. "Er kostet mehr Geld, als wir einnehmen", so die langjährige Vorsitzende, "aber der Aufwand ist es wert." Jetzt heißt es halt abwarten.

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