Landkreis Roth: Spargel wieder in aller Munde

2.5.2014, 17:34 Uhr
Landkreis Roth: Spargel wieder in aller Munde

© Leykamm

„Die ersten Stangen des Edelgemüses konnten bereits vor Ostern gestochen werden“, betonte an der Feierstunde Werner Wolf, Leiter des gastgebenden Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Der ausgefallene Winter und die warme Witterung hatten die Reifung begünstigt. Die jüngste Trockenheit machte dem Spargel übrigens nicht so sehr viel zu schaffen. „Im vergangenen Spätherbst hat er genügend Wasser eingelagert“, wie der „Spargelpionier“ Hans Schwab aus Dürrenmungenau den Ehrengästen erklärte. Nur zum „Nachschieben“ könnten die Stangen nun noch kühles Nass gebrauchen.

Zur Veranstaltungspremiere des „Tags des Spargels“ galt es gleich zwei Hoheiten hochleben zu lassen: die fränkische Spargelkönigin Miriam Adel aus Schwabach sowie die Rother Spargelprinzessin Angelika Bachinger aus Belmbrach. Die rund neunwöchige Saison gelte es nun zu genießen, ganz egal ob in Form des weißen oder des grünen Spargels, so die Prinzessin. Stolz präsentierte Bachinger auch die neue, vom Landkreis gestiftete Krone. Die Königin hingegen zeigte sich froh darüber, dass auch die EU die Bedeutung des fränkischen Spargels erkannt habe und ihn nun als geografische Angabe schütze. So werde er auch als Marke in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen. Er sei ohnehin „einer der besten, den man kriegen kann“. Das bestätigte auch der Landtagsabgeordnete Volker Bauer, der kürzlich in der Landtagsgaststätte einen Spargel anderer Herkunft verzehrt hatte. Der Unterschied sei „spürbar“ gewesen.

Der fränkische Spargel „ist mein Lieblingsgemüse“, bekannte auch Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler. Sie serviere ihn auch zu Weihnachten - dann freilich in der eingefrorenen und aufgetauten Variante. In höchsten Tönen schwärmte von diesem königlichen Gemüse auch Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf, der sich trotz Zeitmangels den Hauptgang nicht entgehen ließ.

Nun müsse nur noch der Verbraucher den fränkischen Spargel wertschätzen, so Landrat Herbert Eckstein. „Der Grundstein dafür ist gelegt“. Der Vorsitzende der Marktgemeinschaft Rother Spargel und zugleich stellvertretende Chef des Erzeugerverbands fränkischer Spargel, Herbert Adel (Vater der Königin), konnte bekanntgeben, dass die Kooperation mit den Edeka-Filialen in der Region nun stärker forciert wird. Überhaupt erweise sich der Einzelhandel bezüglich des Edelgemüses „sehr aufnahmefähig“, hier habe ein Prozess des Umdenkens bereits stattgefunden.

Von Erzeugerseite ist man bestens gerüstet. „Vor zehn Jahren gab es im Landkreis samt der Stadt Schwabach 70 Hektar, auf denen Spargel angebaut wurde“, so Werner Wolf.

Mittlerweile sind es 108 Hektar, die von 65 Betrieben bewirtschaftet werden. „Da hat sich in den vergangenen Jahrzehnten etwas ganz Besonderes entwickelt“, zeigte sich der Behördenleiter zufrieden. Nun hoffe man „auf eine gute Ernte mit auskömmlichen Preisen.“

Spitzenreiter im Gebiet des Landkreises und der Stadt Schwabach ist in Sachen Spargelanbau übrigens die Gemeinde Rohr, es folgen Kammerstein, Schwabach und Hilpoltstein.

Auf Eines aber verzichtet man im Kollektiv: Die Beheizung der Beete. Da sei man sich einig, betonte Günther Bub, Spargelbauer aus Oberreichenbach. Das sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.

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