Neuer Kreisbrandrat und neue Kommandanten

Mederer folgt Löchl: Stabwechsel bei den Feuerwehren im Kreis Roth

13.9.2021, 18:45 Uhr
Amtsübergabe mit dem scheidenden Kreisbrandrat Werner Löchl, Landrat Herbert Eckstein und dem neuen Kreisbrandrat Christian Mederer (von rechts).

© Rudolf Heubusch, NN Amtsübergabe mit dem scheidenden Kreisbrandrat Werner Löchl, Landrat Herbert Eckstein und dem neuen Kreisbrandrat Christian Mederer (von rechts).

Landrat Herbert Eckstein betonte in seinem Grußwort, dass jeder in der Gesellschaft wichtig sei, vor allem dann, wenn er ein so wichtiges Ehrenamt wie das in einer Hilfsorganisation ausübe. Leider gebe es oft Menschen, die – vor allem gegenüber ehrenamtlichen Mitarbeitern in einer Hilfsorganisation – hohe Anforderungen an diese stellen, ohne sich selbst in irgendeiner Weise einzubringen.

Mit besonderer Freude kamen Eckstein, Kreisbrandrat Werner Löchl und der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands Bayern, Johann Eitzenberger aus Garmisch-Partenkirchen, zum nächsten Programmpunkt: Sie ernannten Richard Götz aus Kammerstein für seine Lebensleistung bei der Feuerwehr zum Ehren-Kreisbrandinspektor. Götz ist bereits mit 16 Jahren der Feuerwehr beigetreten und war von 1982 bis 2008 Kommandant sowie seit dieser Zeit Kreisbrandinspektor für den westlichen Teil des Landkreises, der die Gemeinden Abenberg, Büchenbach, Kammerstein, Rednitzhembach und Rohr umfasst. Er hat sich in der Gemeinde Kammerstein auch seit vielen Jahren politisch engagiert.

Die Ernennung von Werner Weigel zum Ehren-Kreisbrandmeister erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, da dieser sich im Urlaub befindet. Die Kreisbrandmeister Thomas Richter aus Rohr und Norbert Dörfler aus Büchenbach wurden mit dem Bayerischen Ehrenkreuz in Silber für ihre Lebensleistung im Feuerwehrwesen ausgezeichnet. Des Weiteren wurden Kreisbrandinspektor Michael Stark, dem im gesamten Landkreis die Alarmierungs- und Einsatzplanung, der vorbeugende Brandschutz, die Einsatz- und Führungsunterstützung sowie der Katastrophenschutz obliegen, sowie Kreisbrandmeister Christian Schneider aus Heideck mit dem Silbernen Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehr ausgezeichnet.

Für 40 Jahre aktiven Dienst wurden Kreisbrandmeister Erwin Schneider, langjähriger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Thalmässing, und sein Kollege Hans Wolfsberger geehrt, der für den Strahlenschutz und die Atemschutz-Übungsstrecke verantwortlich ist.

Wichtiges Amt in wichtigem Dienst

Im Festzug, angeführt von der Stadtkapelle Greding, marschierten die Versammlungsteilnehmer zum Marktplatz, wo die Amtsübergabe von Kreisbrandrat Werner Löchl an seinen Nachfolger Christian Mederer erfolgte. Gredings Bürgermeister Manfred Preischl zeigte sich erfreut, dass sich so viele Führungskräfte der Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis in „Gredings guter Stube“ eingefunden hatten. Er betonte, dass der Dienst der Feuerwehren und aller anderen ehrenamtlichen Hilfsorganisationen für die Bevölkerung enorm wichtig sei.

Das „Gredinger Kind“ Werner Löchl ist am Ende seiner Laufbahn als Kreisbrandrat ein Aushängeschild der Gredinger Ehrenamtlichen. Für Stadtoberhaupt Manfred Preischl (links) ein guter Anlass für den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.  

Das „Gredinger Kind“ Werner Löchl ist am Ende seiner Laufbahn als Kreisbrandrat ein Aushängeschild der Gredinger Ehrenamtlichen. Für Stadtoberhaupt Manfred Preischl (links) ein guter Anlass für den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.   © Rudolf Heubusch, NN

Preischl dankte besonders all jenen, die über den örtlichen Verbund hinaus regionale Verantwortung übernehmen und einen Teil ihrer Lebenszeit für den Dienst zum Wohl anderer opfern. Dies sei besonders beim scheidenden Kreisbrandrat – einem Gredinger Kind – der Fall, der schon früh Verantwortung übernahm: Bereits im Oktober 1976 sei Löchl in die Gredinger Feuerwehr eingetreten und habe vom Jugendwart über den Gruppenführer, Zugführer, Verbandsführer bis hin zum Kreisbrandinspektor Verantwortung übernommen. Seit dem Jahr 2009 fungierte Löchl als Kreisbrandrat. In dieser Zeit habe er zahlreiche Ausbildungen und Lehrgänge absolviert. Dieses Engagement würdigte das Stadtoberhaupt mit einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

Nach der Andacht mit Diakon Gert Homeier ging Landrat Eckstein darauf ein, dass die Veranstaltung „Kraft für die Tätigkeiten in unseren Hilfsorganisationen geben soll“. Um ein so wichtiges Ehrenamt wie der scheidende Kreisbrandrat Löchl ausüben zu können, sei außerdem besonders der Rückhalt des Ehepartners wichtig. Löchls Ehefrau Maria habe ihm in all den Jahren den Rücken freigehalten und sich um die Familie gekümmert. Mehr als 5000 Menschen im Landkreis Roth hätten das Ziel, in Notfällen zu helfen. Allerdings müsse deren Teamarbeit mehr anerkannt werden.

Kreis und Kommunen statten aus

Der Landkreis Roth stehe hinter den Feuerwehren und habe in den vergangenen zehn Jahren rund 3,5 Millionen Euro in diese investiert. Dass die Mitgliederzahlen der Feuerwehren im Kreis nahezu gleichblieben, zeige, dass alle den Weg gemeinsam gingen. Der scheidende Kreisbrandrat habe durch seine Art Vertrauen bei allen gewonnen und aufgebaut.

Der Vorsitzende des Kreisverbands Roth im Bayerischen Gemeindetag, Wendelsteins Bürgermeister Werner Langhans, betonte, dass die Feuerwehren für das Gemeinwesen eine äußerst wichtige Aufgabe leisteten. Die Bürgermeister der 16 Gemeinden könnten sich voll und ganz auf sie verlassen. Man statte die Wehren gut und bedarfsgerecht aus, damit diese ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen können. Die Feuerwehren brauchten hierzu eine leistungsfähige Mannschaft und engagierte Führungskräfte, „die bei uns im Landkreis schon immer gegeben sind“. Langhans dankte Werner Löchl, der sich durch sein hohes Fachwissen, sein konsequentes Eintreten für die Sache sowie seine lösungsorientierte Vorgehensweise ausgezeichnet habe.

Als kleinen Dank überreichte Langhans dem scheidenden Kreisbrandrat ein Notstromaggregat für dessen Wohnmobil. Auch er betonte, dass das Engagement Löchls nicht ohne die Rückendeckung seiner Ehefrau möglich gewesen wäre.

Ein zupackender Nachfolger

Mit der Wahl von Christian Mederer zum neuen Kreisbrandrat habe die Feuerwehrführung im Landkreis eine gute Entscheidung getroffen, so Langhans weiter. Mederer sei ein zupackender, zielstrebiger und bestens ausgebildeter Feuerwehrler, der für diese Aufgabe lebe. Er leiste seit vielen Jahre hervorragende Arbeit als Kommandant in Wendelstein und als Kreisbrandmeister im Bezirk Wendelstein/Schwanstetten und werde dieses auch als Kreisbrandrat an den Tag legen. Zudem kenne Mederer als Marktgemeinderatsmitglied die Belange der Kommunen und werde mit diesen gut zusammenarbeiten. Mit den Worten: „Auf die Feuerwehren ist Verlass, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr“ schloss Langhans.

Der Leiter der Autobahnpolizei-Dienststelle in Feucht, Stefan Pfeiffer, erinnerte sich, dass er den scheidenden Kreisbrandrat Löchl meist nur bei schlimmen Einsätzen auf der Autobahn getroffen habe. Doch habe bei diesen Begegnungen stets die gute Zusammenarbeit im Mittelpunkt gestanden. Leider werde sehr oft nach dem Motto „alle Rechte für mich – alle Pflichten für die anderen“ verfahren, und die Einsatzkräfte würden beschimpft, wenn Autofahrer nicht so weiterkommen, wie sie sich das wünschen. Pfeiffer dankte Löchl für die Zusammenarbeit und wünschte Mederer für seinen Dienst viel Kraft.

Viele neue Kommandanten

Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten erst jetzt die seit April 2019 neu gewählten Kommandanten im Landkreis Roth durch Landrat Herbert Eckstein und den bisherigen Kreisbrandrat Werner Löchl sowie dessen Nachfolger Christian Mederer zum Dienst verpflichtet werden:

Die neuen Kommandanten des Landkreises Roth der vergangenen zwei Jahre zusammen mit  Landrat Eckstein (links), Kreisbrandrat Werner Löchl (2. von rechts) und seinem Nachfolger Christian Mederer (rechts).

Die neuen Kommandanten des Landkreises Roth der vergangenen zwei Jahre zusammen mit  Landrat Eckstein (links), Kreisbrandrat Werner Löchl (2. von rechts) und seinem Nachfolger Christian Mederer (rechts). © Rudolf Heubusch, NN

Bernhard Bacherler für Alois Fersch, FF Kleinnottersdorf (18.4.2019); Felix Schreiter für Norbert Bräunlein, FF Hofstetten (16.11.2019); Josef Graf für Christian Harrer, (16.11.2019); Katharina Winkler für Matthias Endres, FF Heuberg (23.11.2019); Florian Heigl für Luitpold Gruber, FF Zell (6.1.2020); Stephan Bauernfeind für Dominik Schlupf, FF Grafenberg (11.1.2020); Günther Penzenstadler für Robert Fleischer, FF Röttenbach (17.1.2020); Markus Nadich für Werner Bauer, FF Volkersgau (24.1.2020); Rainer Leitermann für Thomas Glaschke, FF Neuses (27.1.2020); Julian Pöllet für Dominik Buckel, FF Pierheim (1.2.2020); Thomas Ackermann für Christopher Kroczek, FF Patersholz (16.2.2020); Michael Großberger für Francis Caligari, FF Mosbach (29.2.2020); Michael Kriegbaum für Mark Dischner, FF Mettendorf (13.7.2020). Thomas Emmerling für Michael Bernreuther, FF Hagenich (2.7.2021); Keidel Michael für Eduard Schmidt, FF Selingstadt (9.7.2021); Michael Schmidt für Jens Meyer, FF Abenberg (30.7.2021); Jörg Buchinger für Erwin Buchinger, FF Leitelshof (6.8.2021); Christian Karl für Norbert Baier, FF Höbing (9.8.2021); Michael Pürzer für Sebastian Bauer, FF Röckenhofen (28.8.2021).