Mehr Platz für die Heilige Familie

21.6.2020, 14:35 Uhr
Mehr Platz für die Heilige Familie

© Foto: Jürgen Leykamm

Das neue Gebäude schließt dabei mit einem Übergangstrakt direkt an den bestehenden Kindergartenbau an. Passend zum Anlass der Feierstunde ließ Zimmerermeister Wilhelm Schön von der benachbarten Rotheneichmühle den Richtspruch seinen elfjährigen Sohn Paul als Vertreter der jungen Generation sprechen.

"Wie würde doch das Leben leer, gäb es keine Kinder mehr, die fröhlich voll von Maienwind doch stets des Volkes Frühling sind", reimte dieser, bevor er gemeinsam mit seinem Vater nach einem kräftig Schluck die Sektgläser am Boden zerschellen ließ. Gefüllt waren die Gläser natürlich mit Limo statt mit Sekt.

Die Wahrheit des Spruchs wurde den Corona-bedingt recht wenigen Gästen der Feierlichkeit vor allem dadurch bewusst, als dass bei ihr auch die Kinder weitgehend fehlten. Was glücklicherweise nicht die Wirklichkeit der Großgemeinde Greding widerspiegelt. Denn hier dürfe man sich "guter Geburtenzahlen in den vergangenen Jahren" erfreuen, wie Bürgermeister Manfred Preischl vermelden konnte. Doch die Mädchen und Buben wollen auch betreut werden, wofür in dem Ortsteil nun auch dank der dortigen Kirchenstiftung neue Möglichkeiten geschaffen würden.

 

Im Kostenrahmen und Zeitplan

 

Bis dato befände man sich "sowohl im Kostenrahmen wie auch im Zeitplan." Heuer im März war Baubeginn. Spätestens im gleichen Monat des nächsten Jahres soll der Neubau fertig sein. Dann folgt die Sanierung der älteren Bauteile, sprich des Kindergartens. Mit der endgültigen Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme wird bis Mitte August 2021 gerechnet. Die Einweihung finde dann hoffentlich mit Kindern im neuen Bewegungsraum statt, so Preischl zuversichtlich.

Die Gesamtkosten sind mit 1,8 Millionen Euro brutto veranschlagt. Der Anbau verleiht dem Gesamtkomplex den Charakter eines Dreiseithofes. Doch das sei rein funktional und "nicht ländlich gedacht", wie Architekt Michael Gsaenger aus Georgensgmünd betont.

Zwölf Mädchen und Buben unter drei Jahren finden in der neuen Krippe Platz, dazu gesellen sich 50 über dreijährige Kinder im bisherigen Gebäude. Der Bewegungsraum kann von beiden Einrichtungen genutzt werden. Ebenso der kleine Speisesaal.

Im neuen Krippengebäude wird nach Fertigstellung zudem auch eine Mittagsbetreuung angeboten. Inklusive des Dachgeschosses kommt der Neubau auf eine Nutzfläche von 405 Quadratmeter. Etwas mehr, als im bestehenden Kindergarten zur Verfügung stehen – dort sind es 397.

So ganz einfach ist die Maßnahme vor allem im Neubaubereich nicht zu verwirklichen, gilt es doch in den Hang hinein zu bauen. Doch Petrus spielte in den ersten Monaten gut mit. "Wir hatten Glück mit dem Wetter", so Gsaenger.

Bei Regen und rutschender Erde wären die Arbeiten herausfordernder gewesen. Dem gut isolierten, Ende der 1980-er Jahre verwirklichten Altbau hätten die Niederschläge, so sie denn gefallen wären, aber ohnehin nichts ausgemacht.

Und für den Neubau gilt: "Jetzt kann es ruhig regnen – bei uns ist alles dicht", meinte Andreas Schneider vom Gredinger Bauamt, als sich zum Ende des Richtfestes dunkle Wolken am Himmel türmen.

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