Mit Kunst und Musik durchs Leben

22.7.2010, 00:00 Uhr
Mit Kunst und Musik durchs Leben

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„Wenn er etwas macht, dann immer mit Präzision, Zuverlässigkeit und Ausdauer.“ Winter erhielt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik. Mit einer langen Aufzählung der künstlerischen Erfolge würdigte der Landrat den Geehrten. Bereits mit zwölf Jahren war Lorenz Winter, geboren 1934 in Schnaittach, Sänger im Domchor zu Bamberg. Später leitete er den Kirchenchor in Buxheim und 30 Jahre lang  den Gesangverein Liederkranz in Heideck. 1965 gründete er das Heidecker Adventssingen, das er 29 Mal führte. Die regelmäßigen Konzerte mit dem Howard-Wallace-Chorale im englischen Brentwood hat ebenfalls Winter initiiert. Für die Partnerschaft mit dem Landkreis Roth schrieb er die Hymne „Let us be good friends“.

1971 gründete der Oberlehrer den Schulchor der Volksschule Heideck, den er bis 1994 leitete. Höhepunkte waren die von ihm verfassten Kantaten wie der „Eppelein von Gailingen“. Noch heute ist Winter Sänger im Gesangverein Hilpoltstein, dessen Leiter war er fünf Jahre lang. Ebenso war er als Chorleiter an der Sing- und Musikschule und der Sängergruppe Hilpoltstein viele Jahre tätig. Mit Ehefrau Inge holte er ab den 80er Jahren für die „Kappel-Konzerte“ namhafte Interpreten in die Frauenkirche. 1985 begründete er mit Claus Raumberger und Helmut Lifka das „Volksliedersingen“, der „Schulmusiktag“ findet noch heute jährlich statt. Elf Jahre lang prägte er mit anspruchsvoller Unterhaltungsmusik die Hilpoltsteiner Konzertreihe „Senioren musizieren für Senioren“.

Bruckner als Vorbild

Anton Bruckner ist Winters musikalisches Vorbild. Sein Ziel, singbare Musik für Laienchöre zu schaffen, ist ihm mit Messen, Motetten, Liedern und Kinderchorkantaten gelungen. Ein Novum war die Zusammenarbeit mit einer Schattenspielgruppe der Lebenshilfe Schwabach. Auch in Südtirol werden die Werke immer wieder aufgeführt und im Radio ausgestrahlt.

Aber er ist auch ein begabter Maler. Bei Studienreisen und Seminaren bildete er sich weiter, seine Bilder sind inzwischen auf allen Kontinenten vertreten. Landschaften, Blumen und Akte sind seine Hauptmotive. Als dritter Künstler war er 1982 auf Burg Abenberg als Landkreiskünstler vertreten. Nicht nur im Heidecker Künstlerkreis, sondern auch im Eichstätter Künstlerring ist er Mitglied. Winter ist Südtirol-Liebhaber. Stets dabei sind Skizzenblock und Videokamera. Mit den Aufnahmen erstellt er mit Ton und Text unterlegte Videofilme. Dankbar nahm Winter die Ehrung in Empfang. Spontan holte er „seine Inge“ auf die Bühne, um mit ihr die Medaille zu teilen, denn: „Die Medaille habe zwar ich bekommen, aber meine Frau steht mir seit 50 Jahren mit Rat und Tat zur Seite.“