Unweit der Rother Lände

Mysteriöser Fund: Wasserwacht fischt Gewehre und Munition aus dem Kanal

Patrick Shaw

Redaktionsleiter Schwabacher Tagblatt / Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung / Hilpoltsteiner Zeitung

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4.4.2022, 20:35 Uhr
Kein Fisch und auch kein Schatz: Einen ungewöhnlichen Fund machte die Georgensgmünder Wasserwacht am ersten Aprilwochenende bei einer Tauchübung im Main-Donau-Kanal nahe der Rother Lände.

© Wasserwacht Georgensgmünd Kein Fisch und auch kein Schatz: Einen ungewöhnlichen Fund machte die Georgensgmünder Wasserwacht am ersten Aprilwochenende bei einer Tauchübung im Main-Donau-Kanal nahe der Rother Lände.

Am Sonntag (3. April) konnte die Georgensgmünder Wasserwacht nach langer Pause wieder einmal ausgiebig am Kanal üben - "die planmäßige Wartung der Schleusen und die damit verbundene Sperrung für den Schiffsverkehr erlaubten ein Arbeiten in der Wasserstraße", schreibt der Ortsverein auf seiner Facebook-Seite. Ganz routinemäßig endete das Training im Bereich der Eichelburger Hauptstraße allerdings nicht.

"Zu Beginn der Ausbildung wurde ein kleiner Kanalabschnitt mit unserem Boot "Charly" und dem darauf angebrachten Sonar abgesucht", berichtet die Wasserwacht weiter. "Zudem wurde auch der Umgang mit dem Tauchroboter geübt. Anschließend sind immer zwei Taucher, gesichert durch einen Leinenführer, ins Wasser gegangen."

Zum Start der Übung suchte die Wasserwacht einen Kanalabschnitt mit ihrem Boot "Charly" und dem darauf angebrachten Sonar ab.

Zum Start der Übung suchte die Wasserwacht einen Kanalabschnitt mit ihrem Boot "Charly" und dem darauf angebrachten Sonar ab. © Wasserwacht Georgensgmünd

Dass bei einer solchen Übung oft ungewöhnliche Dinge vom Grund des Kanals ans Tageslicht kommen, ist laut dem technischen Einsatzleiter der Kreis-Wasserwacht, Fabian Habel, "so ungewöhnlich nicht". Fahrräder sind etwa ein häufiger Fund, ebenso wie leider eine Menge Müll und Schrott.

Diesmal machten die Wasserwachtler allerdings neben einem Kfz-Kennzeichen und diversen Autoteilen einen überraschenden Fund: Nacheinander brachten die Taucher eine Tasche mit Munition sowie vier scharfe Gewehre an Land: Zwei einfachere (Jagd-)Gewehre und zwei Schrotflinten.

Nacheinander brachten die Taucher eine Tasche mit Munition sowie insgesamt vier Gewehre an Land.

Nacheinander brachten die Taucher eine Tasche mit Munition sowie insgesamt vier Gewehre an Land. © Wasserwacht Georgensgmünd

"Natürlich wurde sofort die zuständige Polizeiinspektion verständigt, die die Waffen/Munition übernahm", betonen die Ehrenamtlichen. Nun ermittelt das Fachkommissariat der Schwabacher Kriminalpolizei, um die Herkunft der Langwaffen zu klären. "Dem Augenschein nach ist davon auszugehen, dass sich die Waffen bereits über einen längeren Zeitraum im Wasser befanden", hieß es bei der Polizei. Sie bittet, wer Hinweise geben kann, möge sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter Telefon (0911) 2112-3333 in Verbindung setzen.

Vor sechs Jahren schon einmal Waffen entdeckt

Bereits im Jahr 2016 hatte ein Spaziergänger am Kanal zwischen Rednitzhembach und Schwanstetten eine Kiste mit Waffen und Munition gefunden. Damals stand das Arsenal im Zusammenhang mit einem Reichsbürger aus Georgensgmünd, der bei einer Hausdurchsuchung nach Waffen einen Polizisten erschossen hatte. Ob auch die jetzt entdeckten Gewehre zur Reichsbürgerszene gehörten, ist indes völlig offen.

[Der Artikel wurde am 05.04.2022 um 17.10 Uhr zuletzt aktualisiert und um die Angaben der Polizei und weitere Informationen ergänzt]

Während sich die Wasserwacht mit ihrer Übung zufrieden zeigte, ermittelt nun die Polizei, woher die vier im Wasser gefundenen Waffen samt Munition stammen.

Während sich die Wasserwacht mit ihrer Übung zufrieden zeigte, ermittelt nun die Polizei, woher die vier im Wasser gefundenen Waffen samt Munition stammen. © Wasserwacht Georgensgmünd


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