Bei Hilpoltstein

N-Ergie nimmt neues Solarkraftwerk in Betrieb

25.6.2021, 14:00 Uhr
Bürgermeister Markus Mahl (2. von rechts), N-ergie Prokurist Rainer Kleedörfer (rechts), Projektleiter Florian Betzold und Kommunalkundenbetreuer Christian Vogler wissen die Vorzüge der neuen PV-Anlage zu schätzen, für deren Errichtung die Firma „zeitgeist engineering“ mit Geschäftsführer Thomas Vogel gewonnen werden konnte.  

© Jürgen Leykamm, NN Bürgermeister Markus Mahl (2. von rechts), N-ergie Prokurist Rainer Kleedörfer (rechts), Projektleiter Florian Betzold und Kommunalkundenbetreuer Christian Vogler wissen die Vorzüge der neuen PV-Anlage zu schätzen, für deren Errichtung die Firma „zeitgeist engineering“ mit Geschäftsführer Thomas Vogel gewonnen werden konnte.  

Die N-Ergie Aktiengesellschaft mag es nämlich nicht mit diesem einen bis zu 70 Meter Streifen bewenden lassen. Ihr schwebt die Installation eines weiteren Feldes auf der westlichen Autobahnseite vor. Das ist aber noch Zukunftsmusik und muss erst noch im Bauausschuss diskutiert werden.

Ohnehin braucht es bei der Umsetzung solcher Anlagen einen langen Atem. Das Bauleitplanverfahren für das nun in Betrieb genommene Solarkraftwerk habe schon 2015 begonnen, ließ Bürgermeister Markus Mahl bei einem Pressetermin die Geschichte kurz Revue passieren. „Das lässt sich nicht so einfach durchziehen.“ Es sei aber der erklärte Wille der Stadt, verstärkt auf regenerative Energien zu setzen.


Hilpoltstein stellt Regeln für Solarstrom auf


Mit der neuen Anlage könne sich Hilpoltstein zwar rechnerisch nun selbst mit Strom versorgen; trotzdem werde man diesen Weg weiter gehen. Um größeren Städten unter die Arme zu greifen, die aufgrund ihres kleinen Umgriffs nicht die Chance haben, großflächige Solarstromanlagen zu installieren.

Strom für 2400 Haushalte

Für künftige Projekte dieser Art hat die Stadt erst vor kurzem einen Kriterienkatalog erstellt. Deren Bestimmungen habe die N-Ergie aber absolut erfüllt. „Hätte es ihn vor sechs Jahren gegeben, wäre die Anlage auch gebaut worden“, versicherte der Bürgermeister. Dabei hat sie durchaus monumentalen Charakter.

Bestückt ist die Freiflächenanlage mit 26.000 Modulen, die Strom für rund 2400 Haushalte produzieren. Erbaut hat das Solarkraftwerk das Nürnberger Unternehmen „zeitgeist engineering“. Die einzelnen Modulreihen wurden dabei „in etwas größeren Abstand als üblich installiert“, so Geschäftsführer Thomas Vogel. Aus gutem Grund: Denn hier weiden Schafe des Eysöldener Bio-Archehofs Gerstner – und die freuen sich über üppigen Schatten; aber auch über sonnige Abschnitte dazwischen.

Sichere Weidefläche

Die Fläche soll also nicht nur 30 Jahre für die Energieerzeugung zur Verfügung stehen, sondern eben auch noch anderweitig genutzt werden. „Auf anderen Flächen haben wir sogar Lamas oder Alpakas stehen“, verweist Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter der Unternehmensentwicklung bei dem Energiekonzern, auf dessen Konzept.

Nach den Vorgaben des Bebauungsplans sollen zudem „einheimische Sträucher und Hecken neben die Anlage gepflanzt werden“, ergänzt Projektleiter Florian Betzold. „Damit wollen wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen“, so Kleedörfer. Umgesetzt werden soll die „Triesdörfer Biodiversitätsstrategie“, an der sich auch die Stadt bei solchen Projekten orientiert.


Funktioniert im Landkreis Roth Aiwangers Verstecken im Wald?


So bekomme das Solarkraftwerk im Laufe der Jahre immer mehr Biotopcharakter. Vier Insektenhotels und eines extra für Wildbienen dürfen ebenso nicht fehlen. Einen geschützten Lebensraum bietet die Anlage bereits jetzt. Sie selbst ist etliche Millionen Euro Wert und ist auch deshalb mit einem hohen Zaun vor unliebsamen zwei- und vierbeinigen Zeitgenossen geschützt.

Neun Grundstückseigentümer haben der N-Ergie als Pächter Flächen für die Verwirklichung des Projekts zur Verfügung gestellt. Wie es nach den drei Jahrzehnten der Produktion von Solarstrom hier weitergeht, lässt Kleedörfer bewusst offen: „Das können wir in 28 Jahren diskutieren.“ Bis dahin bleibe das Unternehmen Ansprechpartner für die Anlage.

Gibt es für die Zeit nach 2051 neue Optionen für die Fläche, sei das wartungsarme Solarkraftwerk zudem leicht rückbaubar. Von ihm können auch die Bürger direkt profitieren, sie können sich finanziell beteiligen.