Närrische Reise mit dem Lolly Pop

ROTH - Mit lautem Helau wurden die Faschingsfreunde in der prachtvoll geschmückten Kulturfabrik bei der Prunksitzung vom Rother Carneval Verein (RCV) schwarz-weiß empfangen und mit einem bunten Programm, gespickt mit Akrobatik, tänzerischen Highlights und Gaudi, fünf Stunden lang verwöhnt.

© Fotos (3): Josef Sturm

Hellauf begeistert waren RCV-Präsident Christian Bretzner und Vize Jochen Gürtler über die restlos ausverkaufte Kufa, in der Prinz Andy I. und Prinzessin Nicky I. huldvoll ihren Untertanen zuwinkten. Großen Spaß hatten die gehörlosen Tollitäten und die vielen Gehörlosen im Saal am bunten Treiben, das ihnen in Gebärdensprache von den beiden Dolmetscherinnen übersetzt wurde. Riesig freute sich die Prinzengarde, der es im Verlauf des Abends gelungen war "ihrem" Prinzen das Zepter zu klauen, das er nun entsprechend auslösen musste.

Schlag auf Schlag ging es nach den elf Paukenschlägen, dem Einzug der RCV-Crew und der Abordnung der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste und Abordnungen weiter mit dem Tanz des RCV-Nachwuchses, der Krümelgarde und den Allersberger Minihexen. Spektakulärer kann der Abend nicht beginnen, rief das Moderatorenteam Esther Schattner und Andy Stahl.

Ihr tänzerisches Können stellten sechs Tanzmariechen unter Beweis. Über die Bühne wirbelten mit graziösen Sprüngen Rebekka Ams, Pauline Heckmann, Lara Miederer, Xenia Wagner, Mavie Müller und Mona Volland, mit perfekten Marschtänzen glänzten Junioren- und Prinzengarde. Belohnt für ihren Trainingsfleiß und perfekte Darbietungen wurden die Mädels und die Arbeit des Trainerteams mit Cheftrainerin Evi Volland mit Standing Ovations.

Auch in der Bütt gab es allerlei Schmankerl: Ein Generationentreffen von Opa und Enkelin (Wolfgang Schulze-Thummes und Lea Schneck), die Probleme zwischen Mann und Frau mit den Garderobenwaggerli, und Erinnerungen ans Rother Parkcafé mit Karin Zwingels Reise in die 50er und 60er Jahre zu "Lolly Pop", und über "Männerschnupfen" ließ sich Doris Paul von der Schwarzen Elf aus.

Dass es auch ohne Sprache lustig zugehen kann, zeigte Pantomime Marcus Willam, der Landrat und Bürgermeister lehrte, wie Eckstein und Edelhäußer in Gebärde ausgedrückt werden.

Dass sie nicht nur zu tänzerischen Größen gehören, sondern auch Nachwuchstalente in der Bütt sind, stellten die Schleimspur ziehenden kleinen Schnecken Aurelia und Rebekka mit Gärtnerin Emma eindrucksvoll unter Beweis. Kein Auge blieb trocken, als Josef "Bäff" Piendl mit frechen Witzen, hintergründigen Liedern und lustigen Gstanzln auch Gäste ins Visier nahm.

Höhepunkt war die Show des Cirkusvereins Neumarkt: Können und Akrobatik in Perfektion zeigten die jungen Darsteller, die mit stehenden Ovationen gefeiert wurden, bevor sich das Publikum zur Musik von Reiner Sponseil selbst tänzerisch betätigen konnte.

Für einen Glanzpunkt sorgte nach der Ehrung der Senatoren und der Übergabe der Ehrennadel in Gold an Tanja Stahl die Prinzengarde mit ihrem neuen Schautanz. Eindrucksvoll stellten die Mädels tänzerisch und mit aufgehenden Blüten dar, dass "die Erde lebt", wie auch das Motto des Abends verhieß.

Mit Applaus wurden sie gefeiert, bevor der tanzende Elferrat, die "X-Dream-Formation" mit Miss Piggy und dem Frosch Kermit in die "Muppet Show" entführte.