Naturnaher Garten: Wildwiese statt Einheitsgrün

LANDKREIS ROTH - Jeder Gartenbesitzer kann mit einfachen Mitteln seinen Garten insektenfreundlich gestalten. "Dafür gibt es in Hausgärten verschiedene Möglichkeiten", sagt BN-Geschäftsführer Richard Radle.

"Die einfachste Möglichkeit ist die Wildwiese statt des Einheitsgrüns: Am artenreichsten sind Flächen, die man nur zweimal im Jahr mäht, so dass mehr Wildblumen zur Blüte kommen. Falls der Wunsch nach mehr erwacht, kann man auch eine Wildblumenmischung ansäen oder ein Wildblumenbeet anlegen. Wildblumen gedeihen meist am besten auf nährstoffarmen Böden. Hierfür muss die Humusdecke abgetragen oder der Boden mit Sand durchmischt sein. Weitere Informationen dazu gibt es bei der BN-Kreisgruppe Roth, bund.naturschutz.roth@t-online.de.

Grundsätzlich gilt: Umso größer die Anzahl an verschiedenen Blütenpflanzen, desto mehr Insektenarten werden den Weg in den Garten finden. Wildbienen-Insekten-Wiesen sollten maximal zweimal im Jahr und erst ab Juni gemäht werden. Am besten mit der Sense. Das Mähgut sollte entfernt werden.

Aber auch Balkone, Blumentöpfe und selbst Fensterbänke beherbergen so manches Bienenparadies. Doch nicht alle Zierpflanzen bieten Pollen und Nektar in Hülle und Fülle. Ranken-Glockenblume, Kornblume, Salbei oder Blaukissen sind ideal für heimische Wildbienen, Blumen wie Geranien mit "gefüllten" Blüten sollten nicht angepflanzt werden, denn hier wurde das Staubblatt, das sonst Pollen liefert, in ein Blütenblatt umgezüchtet. Sieht schön aus, doch für Nektarsammler heißt es: Fehlanzeige!

Im Gemüsebeet kann man Lauch, Rosen- und Grünkohl, Zwiebeln und Möhren ausblühen lassen. Die heimischen Zucchini, Gurken und Kürbisse werden gerne von Insekten aufgesucht, auch Küchenkräuter wie Salbei, Zitronen-Thymian oder Bohnenkraut beleben ihr Nahrungsangebot.

Auch heimische Obstbäume und Wildsträucher wie Hartriegel, Liguster, Schneeball, Schlehe, Faulbaum, Salweide, Süßkirsche, Stachelbeere und Weißdorn liefern viele Pollen und Nektar. Selbst durch Nichtstun kann man helfen: Im Herbst verblühte Stauden stehen lassen und nicht zurückschneiden. Hier finden Insekten Unterschlupf für den Winter.