Neuer Fahrplan: Die Gredl darf bis 22 Uhr raus

24.8.2019, 06:00 Uhr
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird die Gredl öfter zwischen Hilpoltstein und Roth fahren, abends bis 22 Uhr.

© Foto: Beate Windisch Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember wird die Gredl öfter zwischen Hilpoltstein und Roth fahren, abends bis 22 Uhr.

"Unser Anspruch ist es, stündliche Zugverbindungen auf allen Strecken herzustellen, an allen Wochentagen vom frühen Morgen bis mindestens 23 Uhr. Diesem Ziel sind wir nun einen weiteren Schritt nähergekommen", so Verkehrsminister Hans Reichhardt, gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEG in einer Pressemitteilung.

Konkret für die Gredl bedeutet das, dass ein weiterer Zug um 4.57 Uhr von Roth nach Hilpoltstein fahren wird, so BEG-Sprecherin Agnieszka Urban auf Nachfrage. Bisher fuhr der erste Zug um 5.50 Uhr. Allerdings bleibt für Pendler in der Gegenrichtung alles beim Alten: In Richtung Roth macht sich die erste Gredl erst um 5.18 Uhr auf den Weg.

Interessant wird es abends: Bisher fuhr der letzte Zug um 20.02 Uhr. Ab Roth fahren dann zwei weitere Züge um 21.03 und 22.02 Uhr, sowie ab Hilpoltstein um 21.35 und 22.35 Uhr. "Damit sind auch die Regionalexpress- und S-Bahn-Züge in Roth Richtung Nürnberg entsprechend länger angebunden", so Urban.

Ausbau zur S-Bahn würde lange dauern

Momentan, bis zum 10. September, wird die Gredl-Strecke wegen Lokführer mangels nur mit Bussen bedient (wir berichteten). Der Arbeitskreis "Pro S-Bahn HIP/RH" drängt auf eine Elektrifizierung der Strecke und den Ausbau zur S-Bahn – die BEG wäre davon noch zu überzeugen.

"Für die Zeitdauer des Ausbaus der Stationen wäre bei gesicherter Finanzierung von einem Richtwert von zumindest sechs Jahren auszugehen", so Urban – die Bahnsteighöhe muss bei 76 Zentimeter liegen, dieser Wert wurde landesweit einheitlich festgelegt, um Barrierefreiheit zu erreichen.

"Die eigentliche Elektrifizierung wäre nach unserer Einschätzung auch wegen erforderlicher baurechtlicher Verfahren voraussichtlich nur in einem längeren Zeitraum zu realisieren", so Urban. Dabei deckten die vom Bund zur Verfügung stehenden Mittel den Bedarf "bei Weitem" nicht ab. Der Arbeitskreis, in dem die Städte Hilpoltstein und Roth sowie der Fahrgastvereinigung Pro Bahn vertreten sind, geht derzeit von Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro für den Gesamtausbau aus.

Vertrag bis 2031 verlängert

Ein Lichtblick: "Durch die lange Laufzeit des Verkehrsvertrags ist die Bedienung der Strecke im SPNV (Schienenpersonennahverker, Anm. d. Red.) mindestens bis 2031 gesichert", so Urban. Denn die Gredl ist seit einigen Monaten Teil der "Mittelfrankenbahn", in dem zehn Strecken zusammengefasst sind. Der Vertrag zwischen BEG und Bahn über dieses "Dieselnetz Nürnberg" wurde Anfang Juni verlängert. In Zuge dessen werden neue Züge eingesetzt und die bisherigen modernisiert, vor allem aber endet der neue Vertrag eben erst Mitte 2031.

Damit ist das Zeitfenster etwas größer geworden, indem eine Entscheidung über die Zukunft der Gredl fallen muss – allerdings nicht allzu groß, denn die Bauzeiten sind lang. Ob als Bahn, S-Bahn oder Buslinie – die Gredl dürfte auch davon abhängig sein, wie sich der Bahnhof Allersberg entwickelt und wie die Pendler dorthin gebrach werden.

S 5 lässt auf sich warten

Derzeit sind die Nachrichten von dort eher schlecht: Auch vom Rothsee-Bahnhof wird derzeit ja per Schienenersatzverkehr nach Nürnberg gefahren, allerdings sind die Abfahrtszeiten nicht auf die Zubringerbusse abgestimmt. Und auf den Anschluss ans S-Bahn-Netz (S 5) wird man in Allersberg noch länger warten müssen.

"Wegen aktuell weiterer Verzögerungen bei der Zulassung der Skoda-Fahrzeuge können wir keine verlässliche Prognose zur Betriebsaufnahme geben. Gegenwärtig hoffen wir unverändert, dass der Schulungsbetrieb noch im 4. Quartal 2019 starten kann und zum Fahrplanwechsel im Dezember die ersten Garnituren planmäßig eingesetzt werden können", so Urban.

"Nach aktuellen Planungen von DB Regio sollen die ersten neuen S-Bahn-Garnituren für den Einsatz auf der S 5 ab Ende 2020 zur Verfügung stehen. Bis auf Weiteres wird Allersberg mit den Bestandsfahrzeugen bedient."

 

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