Neues Hallenbad: Den Konjunktiv streichen?

23.2.2019, 06:00 Uhr
Neues Hallenbad: Den Konjunktiv streichen?

© Foto: Harry Rödel

Bevor das System endgültig zusammenbreche, müsse man Lösungen parat haben. Lösungen, die nicht zuletzt einem wirtschaftlichen Limit unterworfen seien. "Welche Möglichkeiten gibt es für eine Schwimm- und Sporthalle und können wir uns diese leisten?", fragte Mahl in die Runde. Angesichts des Ganztageszuges, der mit Sicherheit in absehbarer Zeit für alle Klassen der Grundschule eingeführt werde und mehr Räume unabdingbar mache.

Gerade mit Blick auf einen Ganztageszug könnte sich Peter Benz, Rektor der Hilpoltsteiner Grundschule, vorstellen, auch einen Anbau ins Konzept Schwimm- und Turnhalle mit aufzunehmen. Platz genug sei auf dem Gelände der Grundschule. Überhaupt sei man "An der Richt", was das Platzangebot angeht, in einer komfortablen Situation. Insofern nahm er "erfreut die Kunde auf, dass auch der Stadtrat für neue Sportstätten den Standort Grundschule favorisiert", wie in den vergangenen Tagen intensive Gespräche mit den Fraktionen gezeigt hätten. Und auch die Regierung von Mittelfranken sei dieser Ansicht.

Zur Vergrößerung der Halle könnte man problemlos sogar den Rasenplatz mit einer Größe von 78 mal 44 Meter halbieren und sogar den anschließenden Hartplatz dafür hernehmen. Es sei ein weit verbreiteter Irrtum, dass Sportstätten für Schulen bestimmte Maße erfüllen müssten , erklärte Benz vor dem Stadtrat. Insofern würde auch ein 40 mal 40 Meter großer Sportplatz ("Von Tor zu Tor reicht das") genügen. Je nach Sichtweise könne man auf dem Gelände der Grundschule "60 Meter in die Länge oder Breite gehen".

Die Sportanlagen der Rother Grundschulen auf der Kupferplatte und an der Gartenstraße könnten bei Weitem nicht mit den Sportflächen in Hilpoltstein mithalten, sprach Benz aus Erfahrung, denn er war einige Jahre Leiter der Grundschule Kupferplatte. "An unserer Grundschule in Hilpoltstein haben wir die mit Abstand größten Sportanlagen."

Schule und Stadt wachsen

Was allerdings auch nötig sei, denn momentan liege die Schülerzahl bei 360 (einschließlich der Grundschule Meckenhausen) – Tendenz nach oben. Benz: "Hilpoltstein wächst, die Grundschule wächst." Vielleicht steuere man auf Rekordzahlen wie die zur Jahrtausendwende zu. Im Jahr 2000 seien an der Grundschule in Hilpoltstein 520 Schlüer in 20 Klassen gezählt worden.

Benz berichtete dem Gremium, dass die Schwimmhalle 51 Jahre alt sei und dementsprechend nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Denn mit dem neuesten Stand der Technik könnte man einen Hubboden ins Becken einbauen, um quasi die Größenunterschiede der Schüler auszugleichen. "Das sei unumgänglich". Ein Viertklässler sei eben mal größer als ein Schulanfänger, bemerkte er.

Bürgermeister Mahl machte deutlich, dass man, je größer das Gebäude werde, desto mehr Stellplätze schaffen müsse. Allerdings stünden für ihn die Investitions- und Betriebskosten im Vordergrund. Auf finanzielle Abenteuer werde er sich nicht einlassen.

So wäre ein 50-Meter-Becken nicht realisierbar, weil es hierfür keine Zuschüsse geben würde. Zudem müsste man mit Sicherheit zusätzliches Personal (Schwimmmeister) einstellen, betonte Mahl.

CSU-Fraktionssprecher Hans Meier ließ – wie Christine Rodarius von der SPD – keine Zweifel an der Notwendigkeit eines Hallenbades. "Wir müssen den Konjunktiv ganz schnell vergessen. Wir müssen den Kindern die Möglichkeit geben, schwimmen zu lernen. Jetzt heißt es: Backen zusammenkneifen und durch." Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Rodarius räumte ein, dass ein größeres Schwimmbecken als bisher natürlich angenehm sei. Wichtig wäre auch, dass man den Standort so gestalten könne, dass dieser für die Grundschule richtig sei.

Für FW-Fraktionssprecher Michael Greiner müsste ein neues Bad größer sein als bisher. Die Freien Wähler würden sich für ein 25-Meter-Becken einsetzen, betonte er, es wäre damit wesentlich größer als das bisherige 12,5-Meter-Becken.

Bevor man in die Detaildiskussion einsteige, sollten die unterschiedlichen Modelle genau geprüft werden – unter anderem unter Einbeziehung einer Kooperation mit dem TV Hilpoltstein, der schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer Übungshalle ist. Diese Arbeit könne die Verwaltung nicht leisten, weswegen man ein Planungsbüro einschalten sollte, meinte Mahl. Was auch geschehen wird.

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