Nicht nur der Historische Eisenhammer ist ein Touristenmagnet

Landkreis Roth - Touristisch ist der Landkreis Roth im Vergleich zu anderen Landstrichen ein vergleichsweise kleines Licht. Der Anteil an Gästeübernachtungen in Franken beträgt nicht einmal zwei Prozent, auf ganz Bayern hochgerechnet etwa 0,4 Prozent. Trotzdem dürfte die Zahl der Übernachtungen heuer die Rekordmarke des Vorjahrs noch einmal knacken.

Das sagte Cheftouristiker Jörg Ruckriegel in der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit des Landkreises. Bis Ende September wurden 301.296 Übernachtungen in Betrieben mit mindestens zehn Betten registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein kleines Plus von 0,5 Prozent.

Dieses kleine Plus ist aber aus Sicht von Jörg Ruckriegel, dem Sachgebietsleiter für Kultur und Tourismus am Landratsamt, sehr erfreulich. In ungeraden Jahren sind nämlich die Zahlen in der Regel schlechter als in den geraden Jahren. Grund: Einige Messen in Nürnberg finden nur im Zwei-Jahres-Turnus statt. Und von der Nürnberger Messe sind die Beherbergungsbetriebe gerade im nördlichen Landkreis existenziell abhängig. 

Flusskreuzfahrer auf Landgang

Dass es also heuer ein kleines Plus gibt, hatte Ruckriegel gar nicht erwartet. Aber das für ihn überraschende Ergebnis hängt vielleicht auch damit zusammen, dass das Angebot mit zwei neuen Hotels, dem Dormero in Roth und dem Schwarzen Roß in Hilpoltstein, nach Jahren der Stagnation wieder größer geworden ist. Die Zahl der Gästebetten in den mittleren und größeren Betrieben ist dadurch auf 2695 gestiegen. Zu diesen, in den amtlichen Statistiken ausgewiesenen Übernachtungen kommen natürlich noch zigtausende dazu in Kleinbetrieben oder in Ferienwohnungen von privaten Vermietern. Nur: Gezählt werden diese eben nicht.

Die Touristiker am Landratsamt (und die Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Gemeinden) wollen den Landkreis auch in Zukunft möglichst gut vermarkten. Mit Hilfe der Entdecker-App, mit der Entwicklung des Siegels "ÖPNV-freundlich", mit der Beteiligung am "Bahnsommer 2020", mit verschiedenen Messeauftritten, mit technischer Aufrüstung (Stichwort Online-Buchungen), mit der weiteren Verbesserung der touristischen Infrastruktur (Wanderwege, fahrradspezifische Angebote), mit beliebten Angeboten wie den Genusstouren, mit neuen Angeboten für Gruppenreisen und mit neuen Angeboten für Wohnmobil-Touristen.

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Die Entdecker-App des Landkreises Roth im Praxistest

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Mit einem Auge schielt man auch auf den wachsenden Markt der Flusskreuzfahrer. 2020 werden alleine 77 Busse den Historischen Eisenhammer ansteuern, besetzt mit Touristen, die auf ihrem Weg entlang des Main-Donau-Kanals einen Landausflug unternehmen.

Auch anderweitig ist der Landkreis für Busreisende interessant – sofern das Angebot passt. Ein Beispiel: Zum Spalter Weihnachtsmarkt am Wochenende haben sich mehr als 70 Busse aus dem gesamten süddeutschen Raum angekündigt. Dann sind auch viele Beherbergungsbetriebe in und rund um die Hopfenstadt ausgebucht. Spalt ist dank der Nähe zum See mit 74.672 Gästeübernachtungen ohnehin wichtigste Fremdenverkehrsgemeinde im Landkreis Roth. Auf den Plätzen folgen Greding (67.014), Roth (44.189), Hilpoltstein (31.972) und Allersberg (27.948).