„Nicht weggesehen, sondern hingeschaut“

7.12.2010, 18:10 Uhr
„Nicht weggesehen, sondern hingeschaut“

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Schnell reagiert und genau das Richtige getan haben Ulrike Griesbauer, Dr. Reinhard Danne und Josef Sußbauer, alle aus Allersberg, am 24. November 2007. Bei einem Konzert des Musikvereins Allersberg in der TSV-Rothseehalle brach kurz vor der Pause ein Konzertbesucher auf seinem Stuhl zusammen. Bis zum Eintreffen des Notarztes führten die drei bei dem Mann Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung durch, sodass nach weiteren intensiven Bemühungen des Notarztes der Zusammengebrochene gerettet werden konnte. Wie die späteren Untersuchungen ergaben, hatte er einen Herzstillstand erlitten.

Mehrere Minuten lang haben Volker Dupke aus Roth, Gerhard Hotz aus Nürnberg und ein weiterer Helfer am Morgen des 30. Oktober 2009 einen Mann reanimiert, der auf dem Weg zusammengebrochen war. Bis zum Eintreffen des Notarztes „war es nur Ihrem schnellen Eingreifen zu verdanken“, so Bauer, „dass der Mann nach dem Herzkreislaufstillstand gerettet werden konnte“.

„Jede Gesellschaft, die dauerhaft bestehen soll, ist auf Persönlichkeiten angewiesen, die Kraft ihres Charakters, ihrer Fähigkeiten und ihrer Entschlusskraft gewillt und imstande sind, zum Wohle der Allgemeinheit Bestes zu leisten“, betonte der Regierungspräsident bei der Feierstunde.

Der Geehrte wird daher durch eine staatliche Ehrung aus der Vielzahl der übrigen, nicht geehrten Bürger, herausgehoben. Jede Auszeichnung und Anerkennung bezweckt damit nicht nur eine Belohnung der ausgezeichneten Persönlichkeit, sondern die Ehrung soll auch Ansporn für die Allgemeinheit sein, ebenso zu handeln.

Doch diese Ehrung unterscheide sich in ganz besonderem Maße von anderen Ehrungen: „Ihre Ehrungen würdigen die Rettung von Menschenleben — dem höchsten Gut in unserer Gesellschaft!“ Bauer wandte sich an die sechs Lebensretter: „Sie haben bei der Rettung von Menschen aus Lebensgefahr besonders große Tatkraft und Umsicht gezeigt.“

Seit 1953 würdigen die Regierungspräsidenten Menschen, die bei ihrer Rettungstat mit sehr viel Umsicht und Ausdauer gehandelt haben.

Patrona Bavariae

Neben der öffentlichen Anerkennung samt Urkunde händigte der Regierungspräsident den Lebensrettern als sichtbares Zeichen des Dankes auch noch die Medaille „Patrona Bavariae" von der Bayerischen Staatskanzlei aus. Bauer: „Sie haben nicht weggesehen, als Menschen in Not waren, sondern hingeschaut und entschlossen für andere gehandelt.“ Er wünschte den Geehrten nicht, dass sie bald wieder vor so schwierige Situationen gestellt würden, „aber all den Mitmenschen, die plötzlich in eine Notsituation geraten, dass sie solche Helfer finden, wie Sie es waren.“

Und den Geehrten wünschte er auch für die Zukunft „die Entschlossenheit und die Tatkraft, die unsere Gesellschaft so dringend braucht“.hiz