Ohne die stillen Helfer wäre Hilpoltstein viel ärmer dran

19.9.2018, 15:58 Uhr
Ohne die stillen Helfer wäre Hilpoltstein viel ärmer dran

© Foto: Tschapka

Diese Bezeichnung sei durchaus wörtlich zu nehmen, denn laut Bürgermeister Markus Mahl wolle man damit auch diejenigen ehren, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sondern die sich — ohne groß nach außen aufzutreten — schon seit Jahren im Hintergrund für ihre Sache engagieren. "Uns geht es darum, auch den Stillen und Leisen eine Bühne zu geben, auch wenn ihnen das vielleicht gar nicht so recht ist. Aber wir wollen ein Zeichen nach außen setzen, dass es sich lohnt und entwickelt, wenn man im Stillen agiert. Die heute Geehrten sind ein gutes Beispiel dafür", so Mahl.

Als erste der drei Preisträgerinnen wurde Erika Loy vorgestellt, seit 29 Jahren engagiertes Mitglied im Katholischen Frauenbund, aus dem sie längst nicht mehr wegzudenken ist. Zu vielen offiziellen Anlässen schreitet sie mit dem Banner des Frauenbundes voran und war vier Jahre lang die Ökumene-Beauftragte des Hilpoltsteiner Pfarrgemeinderats. Auch beim Weihnachtsbesuchsdienst ist Erika Loy immer ganz vorne mit dabei.

Ihre Laudatio hielt die Vorsitzende des Frauenbunds Marianne Herzog. Erika Loy vergesse bei all ihrem Tun auch die Freude nicht. Ihre Hilfsbereitschaft und ihr Weitblick würden sie zu einem ganz besonderen Menschen machen, der jedem mit Rat und Tat zur Stelle steht. Viele Veranstaltungen bereichere sie mit ihren Kochkünsten, außerdem stünde bei ihr die Nachbarschaftshilfe ganz weit oben. "Bei all ihrem Tun vergisst sie jedoch ihre Familie und ihre Bekannten nicht, und ganz sicher wäre Hilpoltstein ohne Erika Loy ein gutes Stück ärmer", ist Herzog überzeugt. Auch Liselotte Zahner, die zweite Preisträgerin des Abends, ist kirchlich äußerst aktiv. Sie engagiert sich seit vielen Jahren in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB und ist seit 2000 die Bannerträgerin ihres Hilpoltsteiner Ortsverbands. Darüber hinaus ist sie als Lektorin, Kommunionhelferin, Mesnerin und Caritassammlerin aktiv. Mehr über die vielfältigen Aktivitäten berichtete ihre Laudatorin Marianne Fickert, unter anderem über die Gründung der KAB-Kindergruppe durch Zahner im Jahr 2005, die diese bis heute zusammen mit Ute Endres leitet und mit den Kindern immer wieder Theaterstücke zu christlichen Themen einstudiert, wie zuletzt in diesen Sommer mit dem Musical "Fátima ruft". Darüber hinaus würde sie Kinderwallfahrten nach Altötting organisieren, und wohl ihr größter Coup sei die Realisierung des Besuchs der KAB beim bayerischen Papst Benedikt XVI im Jahr 2007 gewesen. Seit 2008 ist sie als Beisitzerin Teil der Vorstandschaft der KAB. "Liselotte Zahner wirkt still und leise, aber dafür in so vielen unterschiedlichen Bereichen. Sie geht auf Menschen zu und kann sie für ihre Sache begeistern. Wo sie kann, hilft sie, wobei ihr vor allem auch die Alten und Schwachen am Herzen liegen", sagte Fickert über die Geehrte.

Mit Sibylle Renner stammt auch die dritte Preisträgerin des Abends aus den Reihen der Kirche, diesmal von evangelischer Seite. Ihre Laudatio hielt daher die evangelische Pfarrerin Verena Fries, laut der sich die Verdienste Renners wie die jüngere Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Hilpoltsteins lesen würden. Schon als Kind nahm sie an vielen kirchlichen Veranstaltungen teil, singt seit 1983 im Kirchenchor, engagierte sich in der Kinder- und Jugendarbeit wie zum Beispiel bei unzähligen Konfi-Freizeiten und begeistert seit 20 Jahren immer wieder neue kleine Besucher für den Kindergottesdienst. Auch hätte sie bei der Betreuung von Asylbewerbern große Verdienste und arbeite unter anderem auch beim Asyl-Café International engagiert mit. "Sybille Renner macht den Mund auf, wenn Menschen Hilfe brauchen, und sagt nicht nur Ja und Amen, sondern spricht ihre eigene Meinung deutlich aus", so Fries, die den ausgeprägten Gemeinsinn Renners lobt, ebenso wie ihren eigenen Stil, der über viel Strahlkraft verfügen würde. "Das alles macht sie zu einem großen Vorbild und einer engagierten Mitstreiterin", erläuterte die Pfarrerin.

Alle drei geehrten Frauen freuten sich nicht nur über eine Urkunde und einen Blumenstrauß, sondern auch über die Dorothea-Maria-Ehrenamtsmedaille der Stadt Hilpoltstein, die ihnen Bürgermeister Mahl verlieh. Es sei übrigens kein Zufall, dass diesmal alle Preisträgerinnen aus dem kirchlichen Bereich stammen würden, denn beide Kirchengemeinschaften würden sich schließlich für das Wohl der gesamten Hilpoltsteiner Bevölkerung einsetzen. "Das zeigt, wie wichtig die Kirchen für das gesellschaftliche Leben unserer Stadt sind", so Mahl, der auch nicht vergaß, allen Menschen im Umfeld der mit dem Ehrenamtspreis geehrten Frauen zu danken. Musikalisch wurde die Feierstunde in der Residenz von Moritz und Christian Freimuth von der Musikschule Hilpoltstein an Gitarre und E-Piano begleitet.

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