Parkdeck: 18 Münzen für das Monatsticket

9.1.2019, 06:00 Uhr
Parkdeck: 18 Münzen für das Monatsticket

© Carola Scherbel

Nach einer geharnischten Steuernachforderung des Finanzamtes und mehreren Diskussionen im Stadtrat (wir berichteten) hat man sich entschieden: In den zwei östlichen Etagen des Parkdecks, die von den Stadtwerken betrieben werden (aber nicht eindeutig beschildert sind), wird von der ersten Minute an Gebühr kassiert. 50 Cent kostet die erste Stunde, zwei Stunden einen Euro, für drei Stunden müssen zwei Euro bezahlt werden, der Tageshöchstpreis für den ganzen Parktag kostet vier Euro, und für ein Monatsticket (30 Tage) werden 35 Euro fällig — damit gilt hier nun in allen Parkdecks der Stadtwerke die gleiche Regelung (lediglich in der Garage Zentrum gilt eine höhere Monatsgebühr, weil sie nachts abgeschlossen wird).

Um die Gebühren auch einzufordern, stehen seit Dezember Automaten an den Eingängen, die mit Geld befüllt werden sollen. Allerdings nur mit Bargeld — und nur mit Münzen. Wer also ein Monatsticket lösen will, kann sich im günstigsten Fall auf 18 Münzeinwürfe (mindestens 17 Zwei-Euro-Stücke plus einen einzelnen Euro) gefasst machen.

Bezahlen mit Geldscheinen oder mit EC-Karte oder eine Wechselmöglichkeit? Fehlanzeige. "Ja, ich hab mich auch schon aufgeregt", gesteht Martin Kuhlhüser, der Leiter der Rother Stadtwerke, auf Anfrage. Die Automaten seien zwar rechtzeitig bestellt worden, doch dann habe es wohl einen Engpass mit dem EC-Modul gegeben. Deshalb kamen die Kästen ohne Scheckkarten-Zahlschlitz in Roth an und mussten ohne ihn aufgestellt werden. "Aber sie werden in der zweiten Kalenderwoche nachgerüstet", verspricht Kuhlhüser.

Wechseln wird der Automat dann immer noch nicht, aber mit der EC-Karte könne der Park-Kunde den genauen Betrag eingeben, der dann vom Konto abgebucht werde. Außerdem, so der Stadtwerke-Chef, könnten die Autofahrer ihre Monatstickets ja auch an den beiden anderen Parkdecks Kulturfabrik und Schloss ziehen.

Auch die "Brötchentaste" gibt es in den Parkdecks nicht. Die Beschwerden darüber kann Kuhlhüser aber nicht nachvollziehen. "Wir gehen davon aus, dass, wer ins Parkhaus fährt, nicht nur Brötchen kauft", wehrt er Vorwürfe ab. Straßenparkplätze mit 20 Gratisminuten für den Brötchenkauf gebe es ja.

Die immer noch geteilten Eigentumsverhältnisse (auf zwei Drittel des Parkdecks gelten zwei Stunden Gratisparken oder es gibt gar keine Beschilderung) findet er auch unbefriedigend: "Wir hoffen, dass es mit den neuen Eigentümern ein gemeinsames Konzept gibt."

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