Polizei Roth: Smartphone im Griff, Blei im Fuß

25.5.2020, 16:15 Uhr
Polizei Roth: Smartphone im Griff, Blei im Fuß

© Foto: A4697/Monika Skolimowska

Die Anzahl registrierter Verkehrsunfälle liege in Roth im "landesweiten Trend" und entspräche einer Steigerung von nicht ganz zwei Prozent, informierte Thomas Wolf von der Polizei in Roth. Trotz des Anstiegs sank die Zahl der getöteten Personen im originären Zuständigkeitsbereich: "Auch bei Unfällen mit Körperschäden ergab sich erfreulicherweise ein starker Rückgang um mehr als 20 Prozent."

Mit Blick auf die Unfallursachen habe sich keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr ergeben. Überhöhte beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit stünde weiterhin an oberster Stelle.

Erneut erhöht habe sich die Zahl der Wildunfälle: "Mittlerweile sind an fast jedem dritten Unfall Wildtiere beteiligt." Von Wildschweinen und Rehwild abgesehen, würden zunehmend Hasen, Füchse, Dachse und Bieber sowie Greifvögel in der Unfallstatistik auftauchen.

Positiv für die Polizeiinspektion Roth sei auch, dass es zu keiner Steigerung von Unfällen auf Schulwegen kam. Dies sei nicht zuletzt auf die "hervorragende Arbeit" der Schulweghelfer und Schülerlotsen zurückzuführen. "Unsere Schulwege sind sicher, die Kinder müssen nicht unbedingt mit dem Auto zur Schule gefahren werden", ist sich der stellvertretende Dienstellenleiter, Christian Trelka, sicher.

Im Bereich der Verkehrsteilnehmer "Junger Erwachsener" verringerten sich die Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um 25 Fälle auf "nur noch" 103. "Fast zwei Drittel davon waren allerdings Unfallverursacher", erklärte Thomas Wolf.

Weniger Unfälle waren ebenfalls bei den Senioren ersichtlich: "Das ist erfreulich. Es muss aber betont werden, dass über 70 Prozent der Verkehrsteilnehmer ab 65 Jahren Verursacher von Kollisionen waren."

Einen "erheblichen Rückgang" gebe es bei Zweiradunfällen. Laut Auskunft des Flensburger Kraftfahrtbundesamtes habe der Landkreis Roth noch immer eine der größten Kraftraddichten in der Bundesrepublik, so Wolf. "Von 26 Personen im Jahr 2018 verringerte sich auf den Straßen des Dienstbereiches die Zahl der Verunglückten um zehn Menschen." Dabei seien insgesamt 15 Fahrer schwer verletzt worden.

Fast alle Kollisionen mit Motorrädern haben sich im Zeitraum zwischen April und Oktober ereignet, so Wolf weiter. Die Polizei habe im Erfassungszeitraum vermehrt kontrolliert und auch ein Auge auf die "Rennstrecke" zwischen Spalt und Enderndorf geworfen. Darüber hinaus sei die "Motorradkontrollgruppe Mittelfranken" ebenfalls vor Ort gewesen. Dieses Engagement soll laut Dienststellenleiter Martin Junglas fortgesetzt werden.

Im Zusammenhang mit Fahrradunfällen mache sich bemerkbar, dass immer mehr Menschen diese Verkehrsmittel nutzen würden. Auch hier gingen die Unfallmeldungen stark zurück – und zwar von 62 auf 42 Vorfälle. "Bedauerlicherweise kam ein Radfahrer zu Tode", merkte Thomas Wolf an. Ein großes Problem sei aktuell, dass vor allem ältere Radler die Geschwindigkeit von "E-Bikes" nur schwer einschätzen könnten.

Negativ musste vermerkt werden, dass die Zahl der ertappten "Gurtmuffel" im vergangenen Jahr erneut stark anstieg. Bei Kontrollen der PI Roth wurden fast 600 Fahrzeuginsassen festgestellt, die während der Fahrt auf den "potenziellen Lebensretter" verzichtet hatten.

Uneinsichtig zeigten sich auch Handynutzer am Steuer. Mehr als 250 Fahrzeuglenker seien beim Telefonieren im Fahrzeug registriert worden: "Bußgelder und der obligatorische Punkt in Flensburg schrecken kaum ab", stellten die Beamten fest.

Nicht zuletzt seien an die 300 000 Fahrzeuge im Hinblick auf die gefahrene Geschwindigkeit überprüft worden. Davon kamen über 7000 Fahrzeugführer mit einem Verwarnungsgeld davon. Weitere 2000 seien so schnell gewesen, dass ein Bußgeld mit Eintrag in der "Flensburger Verkehrssünderdatei" erforderlich wurde. Für gut 160 Personen sei ein Fahrverbot ausgesprochen worden.

In Bezug auf Alkohol und Drogen musste die PI Roth fast 60 Fahrer "aus dem Verkehr ziehen". Glücklicherweise frühzeitig, sodass es zu keinen Verkehrsunfällen kam.

Durch "präventive Arbeit" wolle die Polizei in Roth auch weiterhin dafür sorgen, dass alle Bürgerinnen und Bürger sicher und gefahrlos am Straßenverkehr teilnehmen können, erklärte Dienststellenleiter Martin Junglas.

Keine Kommentare