Pro und kontra an einem Tag

6.3.2020, 17:05 Uhr
Pro und kontra an einem Tag

© Robert Unterburger

Am Donnerstagnachmittag reichte die Bürgerinitiative "Lebenswertes Allersberg" ihre Listen mit insgesamt 1116 Unterschriften zur Durchführung eines Bürgerentscheids bei Bürgermeister Daniel Horndasch im Rathaus ein.

Auf 316 Listen hatten die Initiatoren die Unterschriften gesammelt und zusammengetragen, die sie dem Bürgermeister übergaben und gleichzeitig die Durchführung des Bürgerentscheids beantragten. Zu den Initiatoren des Bürgerbegehrens hatten sich auch die Grünen-Landtagsabgeordnete Barbara Fuchs aus Fürth, der Landesbund für Vogelschutz und der Bund Naturschutz mit dem Vorsitzenden Walter Marx, dem stellvertreter Vorsitzenden Norbert Schöll und dem Ehrenvorsitzenden Manfred Kinzler gesellt. "Ja zu einem chancenreichen und gewinnbringenden Gewerbegebiet" heißt es in dem Bürgerbegehren, das aber auch eine Reduzierung der Gewerbeflächen westlich von Altenfelden und des Regionalbahnhofs auf acht Hektar verfolgt und bei dem auf die Ausweisung der Fläche West I ganz verzichtet werden solle.

Bürgermeister Daniel Horndasch zeigte sich froh, dass nun endlich die Unterschriften abgegeben würden und dass damit nun auch die Bürger entscheiden könnten, wohin die Reise führen solle. Wenn er auch mit dem Ziel des Bürgerbegehrens nicht einig sei, so zeigte sich Horndasch grundsätzlich positiv eingestellt gegenüber der Einrichtung eines Bürgerentscheids und kündigte an, dass voraussichtlich schon in der Sitzung am 23. März der Marktgemeinderat über die Zulassung des Bürgerbegehrens entscheiden werde. Die Prüfung des Bürgerbegehrens solle aber nicht an formellen Dingen scheitern, "das wäre ein verheerendes politisches Signal".

Horndasch möchte eine möglichst schnelle Entscheidung herbeigeführt haben. Sein Ziel sei es, so der Bürgermeister, dass möglichst schon Mitte Mai der Bürgerentscheid abgehalten werden könne. Das müsse aber letztlich der Marktgemeinderat noch entscheiden. Und es werden zwei Bürgerentscheide sein, erwähnte Horndasch, nachdem am gleichen Tag auch die Unterschriften des gegenteiligen Bürgerbegehrens bereits abgegeben wurden.

Pro und kontra an einem Tag

© Reinhold Mücke

Die neu gegründete Bürgerinitiative "Fortschritt und Entwicklung in Allersberg" ist hoch zufrieden. Innerhalb von zwei Wochen sammelte sie 1262 Unterschriften, mit denen der Beschluss des Marktrats unterstützt wird, ein Gewerbe- beziehungsweise Industriegebiet West 1 und West 2 in der Größenordnung von 33 Hektar bei Altenfelden zu schaffen.

 

Tolles Geschenk

 

"Wir freuen uns alle sehr, ihnen ein tolles Geschenk zu überreichen", wandte sich Norbert Reeg, einer der drei Sprecher der Bürgerinitiative, an Bürgermeister Daniel Horndasch bei der Übergabe der Unterschriften, "durch eine wahnsinnig tolle Resonanz bei den Allersberger Bürgern konnten wir Listen mit 1262 Unterschriften sammeln." 1262 Unterschriften in dieser kurzen Zeit zu sammeln sei ein Superergebnis", anerkannte Bürgermeister Horndasch, "die Bürgerinitiative `Lebenswertes Allersberg´ hat dagegen fünf Monate lang Unterschriften gesammelt." Und: "1262 Unterschriften spiegeln ein bisschen wider, was die Allersberger denken." Die schweigende Mehrheit in der Bevölkerung werde bei weitem nicht so stark wahrgenommen. "So viele Unterschriften sind ein gewisser Fingerzeig."

"Angesichts dieses Ergebnisses ist es enorm wichtig, dass wir zu einem Bürgerentscheid kommen", erklärte Horndasch, "dass sich die Bürger jetzt entscheiden, ist höchst demokratisch." Er hoffe, dass jeder das Ergebnis des Bürgerentscheids akzeptiert, um wieder zu einem Miteinander zu kommen