Raiba am Rothsee lehnt Fusion mit Roth-Schwabach ab

23.12.2016, 18:00 Uhr
Raiba am Rothsee lehnt Fusion mit Roth-Schwabach ab

© Foto: Harry Rödel

Erwin Grassl, Vorsitzender des Raiffeisen-Kreisverbandes, schildert in diesem Artikel das Ergebnis aus den Gesprächen der Roth-Schwabacher mit der Raiffeisenbank am Rothsee (Hilpoltstein, Allersberg) und der Greding-Thalmässinger Genossenschaftsbank: „Daraus habe man keine Perspektiven für eine Fusion gewonnen.“ Das sieht Vorstandsvorsitzender Georg Peter ganz anders. „Das Ergebnis kann man mit einer Frage beschreiben: Was bringt uns das?“ Ohne auf Details einzugehen, erklärt er, dass das „Gesamtpaket für uns nicht ausgereift war, dass die Bedingungen für uns nicht akzeptabel waren“. Zudem würden über eine Fusion sowieso die Genossenschaftsmitglieder entscheiden.

Sein Kollege Udo Wehrmann untermauert Peters Aussage: „Das Gesamtkonzept war nicht auf den südlichen Landkreis zugeschnitten.“

Das Ziel, das Grassl mit einer Fusion mit Hilpoltstein, Allersberg, Greding und Thalmässing anstrebt, ist für Peter durchaus attraktiv. Grassl wolle eine Landkreis-Genossenschaft, deswegen die Gespräche mit den Raiffeisenbanken im südlichen Landkreis. „Eine Landkreisbank wäre sicherlich ein gutes Ding“, betont er. Allerdings sei es nicht ganz leicht, „drei Banken unter einen Hut zu bringen“. Über eine Fusion der Raiffeisenbank am Rothsee und der Greding-Thalmässinger zu einer Raiffeisen für den südlichen Landkreis gebe es „keine Überlegungen“, fügt Wehrmann hinzu.

Auf keinen Fall sei der Zusammenschluss aus wirtschaftlichen Gründen gescheitert. Seit der Fusion mit Allersberg im Jahre 2008 sei das Kundenvolumen um ein Drittel gewachsen und das Eigenkapital habe man verdoppeln können. „Unsere Stärke sind kurze Wege und schnelle Lösungen. Mit dieser Ausrichtung haben wir auch seit dem Zusammenschluss mit Allersberg sehr gute Ergebnisse erreicht und werden auch heuer wieder ein sehr gutes Ergebnis haben“, erzählt Peter. Angesichts dieser Resultate könne man „selbstbewusst“ die Zukunft angehen, „schließlich haben wir wirklich was einzubringen“.

Dass die Roth-Schwabacher mit Altdorf-Feucht zusammengehen will, habe ihn überrascht, so Peter. Auf der anderen Seite habe es in der jüngeren Vergangenheit Fusionen gegeben, die früher unvorstellbar gewesen seien. Als Beispiele nennt Peter den Zusammenschluss von Nürnberg und Neumarkt und sowie Fürth, Neustadt/Aisch und Uffenheim.

Mittlerweile würden die Zusammenschlüsse Kreis- und sogar Bezirksgrenzen hinter sich lassen, beschreibt Wehrmann diese Entwicklung. Unabhängig vom unbefriedigenden Gespräch mit Roth-Schwabach halte Vorstandsvorsitzender Peter nach wie vor eine Landkreis-Raiffeisenbank für gut. Allerdings würde er eine Zentrale in Schwabach für nicht glücklich halten. Aus Richtung Roth/Schwabach habe es seitdem keine Signale mehr zu einer weiteren Gesprächsrunde gegeben, auf die er gehofft hatte.

Dennoch, die Raiffeisenbank am Rothsee (rund 5500 Mitglieder) ist „für Gespräche nach wie vor offen“. Allerdings sei die Raiffeisenbank in der Burgstadt so gut aufgestellt, dass sie auch die künftigen Aufgaben bewältigen könne. „Wir trauen uns zu, das auch alleine zu schaffen.“

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