Darmbakterien nach Hochwasser

Region Roth und Gunzenhausen: Wasser muss noch länger abgekocht werden

19.7.2021, 15:33 Uhr
Am vergangenen Donnerstag, 15. Juli, hatte die Reckenberg-Gruppe gemeldet, dass durch die Überschwemmungen Darmbakterien ins Leitungswasser gelangt sind.

© Oliver Berg/dpa Am vergangenen Donnerstag, 15. Juli, hatte die Reckenberg-Gruppe gemeldet, dass durch die Überschwemmungen Darmbakterien ins Leitungswasser gelangt sind.

Der Wasserkocher hat in Spalt, Abenberg und Teilen von Georgensgmünd derzeit viel zu tun. Trinkwasser, das Wasser zum Zähneputzen – alles muss abgekocht werden. Auch beim Duschen bleibt der Mund vorsichtshalber zu. Am vergangenen Donnerstag hatte die Reckenberg-Gruppe gemeldet, dass durch die Überschwemmungen Darmbakterien ins Leitungswasser gelangt sind. Seither wird das Wasser gechlort und muss abgekocht werden – wohl noch mehr als eine Woche lang.

Entstanden ist das Problem im Rezattal zwischen Windsbach und Wassermungenau. Dort hat das Hochwasser zwei Brunnen der Reckenberg-Gruppe verunreinigt. „Die Ursache ist inzwischen identifiziert“, bestätigt Werkleiter Christof Lautner. „Wir haben die betroffenen Brunnen vom Netz genommen und speisen nun einwandfreies Trinkwassser ein. Außerdem chloren wir und spülen Leitungen und Hochbehälter.“

Trotzdem kann es nach Lautners Prognose „noch anderthalb Wochen dauern, bis das Abkochgebot aufgehoben werden kann“. Denn die Reckenberg-Gruppe habe ein riesiges Leitungsnetz mit gut 700 Kilometern Gesamtlänge. „Darin befindet sich noch das verkeimte Trinkwasser und muss erst verbraucht werden“, so der Werkleiter. Für die Abnehmer bedeutet das, dass es durchaus sinnvoll sein kann, wenig genutzte Leitungen wie etwa die der Gästetoilette gründlich durchzuspülen oder den Hahn im derzeit ungenutzten Sportheim eine Viertelstunde laufen zu lassen.

Welche Orte sind betroffen?

Landkreis Roth

Betroffen sind im Gebiet der Stadt Spalt die Orte Egelmühle, Enderndorf, Engelhof, Fünfbronn, Großweingarten, Güsseldorf, Hagsbronn, Heiligenblut, Hügelmühle, Kaltenbrunn, Keilberg, Massendorf, Mosbach, Ottmannsberg, Schnittling, Spalt, Steinfurt, Stiegelmühle, Stockheim, Straßenhaus, Theilenberg, Untererlbach, Wasserzell und Wernfels.

In Abenberg gilt das Abkochgebot für die Gemeindeteile Beerbach, Dürrenmungenau, Fischhaus, Obersteinbach, Pflugsmühle, Pippenhof, Wassermungenau und Weihermühle.

In Georgensgmünd sollten die Bewohner von Untersteinbach bei der Trinkwassernutzung vorerst vorsichtig sein.

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Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

In Absberg betrifft das Abkochgebot den Hauptort sowie Igelsbach, Kalbensteinberg, Müßighof und Schellhof.

In Gunzenhausen ist das Trinkwasser in den Gemeindeteilen Höhberg, Oberhambach, Mooskorb, Schweina, Steinabühl, Streudorf, Unterhambach und Wald verunreinigt.

Haundorf ist mit den Orten Aue, Brand, Brombach, Dematshof, Eichenberg, Geiselsberg, Geislohe, Gräfensteinberg, Gutzenmühle, Haundorf selbst, Leidingendorf, Lindenbühl, Neuhof, Obererlbach, Röthenhof, Seitersdorf, Stixenhof, Straßenhaus, Straßenwirtshaus, Unter- und Oberhöhberg betroffen.

In Merkendorf trifft das Abkochgebot Triesdorf-Bahnhof Ost, Dürrnhof, Gerbersdorf, Großbreitenbronn, Heglau, Hirschlach, Kleinbreitenbronn, der Hauptort Merkendorf, Neuses, Weißbachmühle und Willendorf.

In Mitteleschenbach betroffen sind die Gemeindeteile Bremenhof, Gersbach, Käshof und Mitteleschenbach selbst.

In Ornbau sollte das Trinkwasser in den Ortschaften Gern, Haag, Obermühl, Oberndorf, dem Hauptort Ornbau, Stadtmühle und Taugenroth abgekocht werden.

Und in Weidenbach betrifft die Verunreinigung die Gemeindeteile Esbach, Kolmschneidbach, Leidendorf, Nehdorf, Rosenhof, Triesdorf, Weidenbach selbst und Weiherschneidbach.

Wann das Leitungswasser wieder ohne Bedenken direkt aus dem Hahn getrunken werden kann, hängt davon ab, wann das Gesundheitsamt grünes Licht dafür gibt. „Wir nehmen derzeit täglich Proben“, erläutert Christof Lautner. Die Freigabe gibt es, wenn zwei aufeinanderfolgende Proben „sauber“ sind. Allerdings dauert die Auswertung etwa 36 Stunden, sodass jede verunreinigte Probe die Freigabe um weitere drei Tage verzögert.

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