Roth: 200 000 Euro zahlen sich aus

11.7.2018, 16:47 Uhr
Roth: 200 000 Euro zahlen sich aus

© Foto: Rudolph

Seit Chefarzt Dr. Andreas Stegmaier vor sechs Monaten vom Krankenhaus Schwabach an die Kreisklinik Roth gewechselt ist, wurde das Leistungsspektrum der Gastroenterologie bereits deutlich erweitert: "Besonders mit der Einführung der Endosonografie (einem endoskopischen Ultraschall) wurde das endoskopische Diagnostik- und Behandlungsangebot für unsere Patienten stark ausgebaut und fügt sich wie ein Puzzleteil in das Gesamtkonzept der Diagnostik und Therapie der Klinik ein", so Dr. Stegmaier.

Die Vorteile der Endosonografie lägen in ihrer Strahlungsfreiheit, der unmittelbaren Nähe zum untersuchten Organ und der Möglichkeit, gleichzeitig Gewebeproben zu entnehmen oder therapeutische Eingriffe vorzunehmen. Die Nähe zum zu untersuchenden Organ verbessere die Qualität des Bildes und lasse selbst kleinste Veränderungen im Gewebe sichtbar werden. Der Unterschied zwischen einem normalen Endoskop und einem Ultraschallendoskop sei ein hochsensibler Ultraschallkopf an der Spitze des Gerätes.

Ähnlich wie bei jeder endoskopischen Untersuchung wird die Ultraschallsonde in den menschlichen Körper eingeführt und sendet im Organismus Schallwellen in die gewünschte Richtung. Die Ultraschallwellen werden von bestimmten Gewebetypen unterschiedlich reflektiert und lassen ein Ultraschallbild entstehen. Um die Endosonografie zu ermöglichen und die gesamte Endoskopietechnik durch die ergänzende Anschaffung von zwei hochauflösenden und teils mit einer Zoom-Funktion versehenen Koloskope zu modernisieren, mussten rund 200 000 Euro in die Medizintechnik investiert werden, so der Klinikleiter Werner Rupp.

Komplexes Verfahren

Der Chefarzt selbst fühlt sich in der Kreisklinik "angekommen und angenommen" und lobt vor allem die sehr gute Zusammenarbeit mit der Strahlentherapie Roth, der klinikeigenen chirurgischen und radiologischen Abteilung sowie das fachliche Miteinander mit der onkologischen Praxis Dr. Alexander Petzoldt. Nicht zuletzt zeigte er sich begeistert vom guten Miteinander der Ärzte und Pflegekräfte in der eigenen Abteilung.

Fachärztlich unterstützt wird Dr. Stegmaier in der Endoskopie von dem Gastroenterologen und Palliativmediziner Dr. Johannes Karasek und der Diabetologin Aksana Keck. Die Endosonografie als schonendes, aber auch zeitintensives und komplexes Untersuchungsverfahren, hat sich seit etwa 1995 als wesentlicher Baustein in der Diagnostik von gut- und bösartigen Prozessen in Speiseröhre, Mediastinum, Magen, Galle, Bauchspeicheldrüse und Enddarm etabliert.

Darüber hinaus ist die Endosonografie auch ein wichtiges therapeutisches Instrument zur Behandlung von entzündlichen Verhalten und Abszessen im Bauchraum, vor allem bei und nach Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. So wurden in der Kreisklinik Roth mit diesem Verfahren bereits die ersten Patienten erfolgreich behandelt, denen dadurch ein operativer Eingriff erspart wurde.

Die Endosonografie setzt neben endoskopischem Geschick detaillierte Kenntnisse der Anatomie sowie der Ultraschallanatomie voraus und gilt als eines der am schwersten zu erlernenden endoskopisch gestützten Verfahren. Es vereint das endoskopische Handwerk mit dem sonografischen Verständnis der menschlichen Anatomie. Für den Chefarzt ist klar, dass die Endoskopie aufgrund des steigenden Bedarfs der alternden Bevölkerung und dem rasanten Fortschritt der Technik und Therapiemöglichkeiten weiter an Bedeutung gewinnen wird. Spätestens mit Fertigstellung des Erweiterungsbaues sollen deshalb alle wesentlichen gastroenterologischen Diagnose- und Therapieverfahren in der Inneren Abteilung der Kreisklinik Roth angeboten werden können.

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