Roth: Milchviehhaltern brennt der Preisverfall auf den Nägeln

2.6.2015, 15:11 Uhr
Roth: Milchviehhaltern brennt der Preisverfall auf den Nägeln

© Foto: Tobias Tschapka

Rund 60 Milchbauern aus dem gesamten Landkreis Roth hatten sich versammelt, um auf die massiven Wertschöpfungsverluste aufmerksam zu machen, die an der Substanz vieler Milchviehbetriebe nagen.

Eingeladen zu der Aktion hatte BDM-Kreisvorsitzender Manfred Gilch, der sich darüber freute, dass nicht nur die Landwirte gekommen waren, sondern auch praktisch alle Parteien Vertreter zu dem Mahnfeuer geschickt hatten. "Das ist ein Signal, dass die Parteibasis unsere Anliegen hört", so Gilch. Allerdings würden diese Signale vor allem auf Bundesebene nicht verstanden, obwohl vor aller Augen die Milchpreise kontinuierlich fallen und das bestehende Sicherheitsnetz nicht ausreichen würde, um Milchmarktkrisen wirksam zu begegnen.

Während im April vergangenen Jahres der Milchpreis noch bei 40 Cent pro Liter lag, hätte er sich im April 2015 auf 29 Cent reduziert. "Das bedeutet Wertschöpfungsverluste von 11 Millionen Euro allein im Landkreis Roth, bayernweit liegt er sogar bei 900 Millionen", rechnete Gilch vor. Europaweit würde dieses Defizit 16 Milliarden Euro betragen. Es herrsche also dringender Handlungsbedarf, vor allem nach dem Quotenende für Milchviehhalter. "Aber die Agrarminister gehen angesichts dieser Probleme lieber auf Tauchstation", schimpfte Gilch.

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