Roth und das geflügelte B auf der Haube

2.6.2017, 17:48 Uhr
Roth und das geflügelte B auf der Haube

© F.: Scherbel

Power unter der Motorhaube, Handarbeit an jeder Stelle und für alle Sonderwünsche offen — damit schafft sich die noble Marke mit dem Werk im englischen Ort Crewe ihr außergewöhnliches Image. Das Leder ist handgenäht, der Motor handgefertigt, der Außenlack kann auf die Farbe der Handtasche abgestimmt werden, und wenn, wie jüngst ein Scheich den Fond seines Wagens falkengerecht gestaltet haben will, dann ist auch das keine große Sache. Bei Bentley — mit Preisen ab 175 000 Euro, die nach oben offen sind — herrscht englisches Understatement.

Mit einer eigenen Niederlassung ziehen die Luxusautos mit dem geflügelten B auf der bulligen Kühlerhaube jetzt in Roth ein. Neben dem Autohaus Ford in der Bortenmacherstraße, wo man laut hiesigem Leiter Johannes Kandel seit einem halben Jahr "improvisiert" untergebracht ist, entsteht auf eigenem Grundstück das neue Haus mit Showroom für sechs bis sieben Edelkarossen, mit kompletter Werkstatt und Büros.

Die ersten Spaten voll Sand schippte dafür Johannes Kandel, der bei Bentley "Brandmanager Sales" heißt, zwischen zwei glänzenden Exponaten zusammen mit dem Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer sowie Vertretern von Bentley, AM-Automobilen und der im Autohandel führenden Emil-Frey-Gruppe.

Bei der Gelegenheit bedankte sich der Bürgermeister schon einmal, dass Bentley sich für den Standort Roth entschieden hat — die nächsten Häuser der britischen Nobelmarke finden Kaufwillige erst in München oder Frankfurt — und verwies auf das "besondere Autohaus", das sich absetzt "vom Gewöhnlichen und Normalen".

Dank sagte er auch dem Landratsamt, dass die Genehmigungen für den Bau "in einem Zug durchgerauscht sind". Denn es sei keineswegs selbstverständlich, das Haus hier zu eröffnen, machte Volker Dannert, Vorstandsmitglied der Emil-Frey-Gruppe, klar. Nicht nur die Genehmigung für den Bau eines Autohauses sei heutzutage nicht gerade einfach zu haben, auch die "in keiner Hinsicht normale Investition" — bei Bentley erfordere eben alles bis zum Büroschreibtisch besondere Qualität — werde angesichts der Immobilienpreise gut überlegt. Gelegen kam der Schweizer Firma dabei, dass ihr das Grundstück (neben dem Ford-Autohaus, das nach dem Bentley-Auszug zu einem Nutzfahrzeug-Zentrum ausgebaut wird) bereits gehört.

Ausschlag hat, so Dannert, außerdem "das Vertrauen in die Marke Bentley" gegeben. Die trete im nächsten Jahr mit neuen Produkten auf — dann auch in Roth.

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