Roth: Von der Leyen und der Heimatschutz

19.5.2019, 14:43 Uhr
Roth: Von der Leyen und der Heimatschutz

© Foto: Yevheniia Frömter

Auch der Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stattete dem militärischen Appell "aus Respekt" einen Besuch ab. Innenminister Joachim Herrmann erschien sogar in seinem Heeres-Dienstanzug.

Das "Landesregiment Bayern" wird künftig Aufgaben des Heimatschutzes übernehmen und vorwiegend für Aufgaben im Rahmen der Amts- sowie Katastrophenhilfe zur Verfügung stehen. Bis 2021 soll mit dem nun begonnenen Pilotprojekt erprobt werden, ob die Instrumente der Bundeswehr geeignet seien, das Regiment zur Einsatzbereitschaft zu führen – und bei Bedarf auch weitere Möglichkeiten zu entwickeln, erläuterte Generalleutnant Peter Bohrer.

"Wir brauchen eine starke territoriale Reserve", forderte Ursula von der Leyen: "Und deswegen gehen wir in der Reserve neue Wege." Der Wind wehe nun rauer: Die Bundeswehr übernehme immer mehr Verantwortung, um nicht nur deutsche Werte und Interessen zu verteidigen.

Nahezu 18 000 Soldatinnen und Soldaten befänden sich aktuell in Einsatzgebieten beziehungsweise seien an einsatzgleiche Verpflichtungen gebunden. "Wir müssen unsere eigene Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung stärken."

Dies sei eine Aufgabe, die nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" als unnötig erachtet wurde. "Wir wissen es heute besser." Deutschland und Europa bräuchten Schutz – die Sicherheitslage habe sich verändert. "Die Bundeswehr wächst deshalb wieder." Derzeit würden 182 000 Männer und Frauen in den Streitkräften dienen. Und: "Mit der Bundeswehr wächst auch die Reserve wieder."

Reservisten leisteten, so von der Leyen, einen wesentlichen Beitrag an den Leistungen in der Truppe. "Ohne die Reserve ginge nichts." Der Freistaat Bayern verfüge über eine "starke Reserve", so die Ministerin. Sie hoffe, dass dieses Kontingent Freiwilliger mit der Aufstellung des Landesregiments noch stärker werde und weiter wachse.

"Rückendeckung und Unterstützung" sicherte Ministerpräsident Markus Söder zu. Dabei kritisierte er die Versuche, den Einsatz von Jugendoffizieren an Schulen verbieten zu wollen: "Wir in Bayern würden so etwas nie tun. Staat und Gesellschaft bekennen sich zur Reserve." Der Freistaat sei schon immer ein hervorragender Standort für die Bundeswehr gewesen – "und das soll so bleiben."

Allerdings müsse sich die Politik laut Söder dringend darum kümmern, dass sowohl die aktive Truppe als auch die Reservisten ordentlich ausgerüstet werden. "Es erscheint mir als Politiker unverantwortlich, dass Menschen unter Einsatz ihres Lebens ihren Dienst leisten und keine einsatzgerechte Ausrüstung haben. Das ist eine unerträgliche Vorstellung für mich." Deutschland gebe sehr viel Geld aus, deshalb müsse sichergestellt werden, dass Militärflugzeuge fliegen – "und auch sicher wieder landen können."

"Der Richtige!"

Mit dem Kommando des "Landesregiments Bayern" wurde der 52-jährige Reserve-Oberst Stefan Helmut Berger betraut. Ihm werden die drei bereits bestehenden regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken sowie eine Versorgungs- und Unterstützungskompanie unterstellt. Berger bringe, so Ursula von der Leyen, "das notwendige Rüstzeug" für diese Herausforderung mit: "Sie sind der Richtige für die neue Aufgabe!" Schließlich sei Berger selbst Soldat auf Zeit gewesen, verfüge über Einsatzerfahrung und würde seit über 20 Jahren als aktiver Reservist tätig sein.

Viel "Soldatenglück" für Berger sprach auch Brigadegeneral Helmut Dotzler, Kommandeur des Landeskommandos Bayern, aus.

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