Roth: Weihnachtsfest in bunter Runde

ROTH - Den Heiligen Abend alleine vor dem Fernseher verbringen? Traurig zu Hause sitzen, während überall in großer Runde ein Familienfest gefeiert wird? Erinnerungen nachhängen statt Weihnachtsfreude neu zu erleben? "Bitte nicht!", sagen die Organisatorinnen der Aktion "Weihnachten gemeinsam" und laden nach der Premiere im vergangenen Jahr auch heuer wieder am Heiligen Abend zum gemeinschaftlichen Feiern in das evangelische Gemeindehaus in der Kreisstadt ein.

Es gibt tatsächlich viele Menschen, die den weihnachtlichen Feiertagen mit Wehmut entgegensehen. Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht wissen, mit wem sie feiern sollen oder wollen. Für alle die ist "Weihnachten gemeinsam" gedacht, eine offene Weihnachtsfeier in bunter Runde am Heiligen Abend, mit festlichem Essen, Punsch, Plätzchen und Unterhaltung am 24. Dezember, von 18 bis 21.30 Uhr. Kostenlos, ohne Verpflichtung und weltanschaulich offen.

"Weihnachten gemeinsam" ist eine Initiative, die im vergangenen Jahr von mehreren Einrichtungen gemeinsam ins Leben gerufen wurde, "weil es so etwas bei uns einfach nicht gab", so die Initiatoren. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Roth, die Kontaktstelle Bürger-Engagement "für einander" des Landkreises, die Offenen Hilfen Roth-Schwabach der Diakonie Neuendettelsau, das Amt für Soziales und Senioren des Landkreises, die Seniorenbeauftragte der Stadt Roth und die Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen KISS Roth-Schwabach machen sich Hand in Hand dafür stark, dass es im Landkreis Roth niemanden gibt, der den Heiligen Abend unfreiwillig alleine verbringen muss. Der Tenor: "Wir müssen doch gerade an Weihnachten auch an die denken, denen es nicht so gut geht."

Ende 2016 hatte in einer Hauruck-Aktion eine Gruppe sozial engagierter Frauen die Aktion "Weihnachten gemeinsam" ziemlich kurzfristig ins Leben gerufen. Pfarrerin Elisabeth Düfel von der Kirchengemeinde, Anne Thümmler von "für einander", Daniela Schmidt vom KISS, Ottilie Tubel-Wesemeyer vom Landratsamt, Claudia Traumüller von den Offenen Hilfen, und — neu im Team — die Seniorenbeauftragte der Stadt Roth, Brigitte Reinard, kennen alle aus ihrer täglichen Arbeit Menschen, die Weihnachten alleine wären, wenn es "Weihnachten gemeinsam" nicht gäbe. "Dann kann das der schlimmste Tag im ganzen Jahr werden."

Ein "richtig schöner Abend" sei es im vergangenen Jahr gewesen, an dem viel gelacht, gesungen, in Erinnerungen geschwelgt und erzählt wurde. Eine Generationen übergreifende buntgemischte Runde. "Wir hoffen, dass es sich im ganzen Landkreis herumspricht und dass heuer viele weitere Menschen den Weg zu uns finden, statt traurig vor dem Fernseher zu sitzen." Noch schöner als im Vorjahr soll es werden: Mit einem echten Christbaum, einem Raclette-Essen, musikalischer Begleitung und einer kleinen Überraschung für alle, die mitfeiern. Das ist auch ganz spontan möglich, allerdings würde sich das Organisations-Team über eine kurze Anmeldung unter Telefon (0 9 1 71) 9 89 73 70 oder roth@kiss-mfr.de bis zum 15. Dezember freuen. Dort kann man sich auch melden, wenn man Zeit und Freude daran hat, bei der Vorbereitung und Durchführung der Feier ehrenamtlich mitzuhelfen.

Damit die Anfahrt nicht zum Hindernis wird, gibt es einen landkreisweiten Fahrdienst zu und von der Weihnachtsfeier. Das organisieren die Offenen Hilfen, denen sowohl ein Rollstuhltaxi, als auch ein normaler Pkw zur Verfügung steht. Wer den Fahrdienst in Anspruch nehmen möchte, müsste sich allerdings spätestens eine Woche vorher unter Telefon (0 91 71) 85 96 37 10 melden. Wer im Anschluss an die Feier Lust auf einen Besuch der Christmette in der evangelischen Stadtkirche hat, dem steht es offen, sich einfach anzuschließen.