Rother Feuerwehr übt wieder

19.6.2020, 15:40 Uhr
Rother Feuerwehr übt wieder

© Foto: Yevheniia Frömter

Seiner Ansicht nach sei das Thema Corona weiterhin akut und unbedingt zu respektieren: "Eine Ansteckung kann schneller gehen, als wir glauben." Gerade im Hinblick auf das teilweise verantwortungslose Verhalten mancher Menschen im Rahmen der Lockerungsmaßnahmen mache sich Dombrowsky große Sorgen: "Ich rechne mit einer zweiten Welle."

Er selbst weiß, was es bedeutet, mit dem Virus infiziert zu sein – schließlich war er einer der ersten im Landkreis Roth, der positiv getestet wurde. "Ich begab mich sofort in eine mehrwöchige Quarantäne". Sein gesamtes Führungspersonal traf das gleiche Schicksal.

In diesem Zusammenhang lobt er stolz seine Zugführer in den höchsten Tönen: "Die haben den Laden in dieser Zeit vorbildlich geschmissen."

Durch Corona habe sich der Dienstbetrieb "auf der Wache" stark verändert: "Jeder leistet nun Schichtdienst und wir rücken nur noch mit halber Mannschaft auf den Fahrzeugen aus." Dies sei allerdings nur deshalb möglich, da in Roth genügend Fahrzeuge zur Verfügung stünden: "Bei kleineren Feuerwehren ist das nicht so."

In den Einsatzfahrzeugen seien nun Hinweistafeln angebracht, wie die Sicherheitsmaßnahmen bei einem Einsatz eingehalten werden müssen. Zudem würden die Zugführer stets mit einer ausreichenden Anzahl an Schutzmasken ausgestattet werden. "Ich habe angeordnet, dass die Abstände eingehalten und Masken immer getragen werden müssen." Zudem stelle er für den internen Gebrauch spezielle "FFB2-Masken" zur Verfügung. "Diese schützen andere und den Träger selbst." Besonders bei Einsätzen in beispielsweise Altenheimen beharrt Dombrowsky auf diesen Schutz. Ständiges Händewaschen gehöre während und nach den Einsätzen bereits zur Routine. Auch auf das Desinfizieren der Funkgeräte lege er großen Wert.

Keine Probleme sehe er darin, dass seit Monaten nicht geübt werde. "Meine Leute sind absolut fit." Auswirkungen auf die Einsatzbereitschaft gebe es keine. Bedauerlich sei nur, dass die Rother Feuerwehr sehr viel neues Personal gewinnen konnte und die aktuell laufende Grundausbildung abgesagt werden musste. "Wir müssen einfach abwarten, wie sich die Situation nach den Sommerferien entwickelt hat. Dann muss die Grundausbildung eben wiederholt werden." Dann werde auch der normale Übungsplan wieder aktiviert: Atemschutz- und Sanitätsausbildungen seien durch Wiederholungen aufzufrischen. Gruppen- und Zugführer sowie Maschinisten sollen dann auch wieder intensiv geschult werden.

Obwohl Dombrowsky die Situation äußerst ernst nimmt, zieht er dennoch eine positive Bilanz - zumindest im Hinblick auf die diesjährigen Einsatzzahlen: "Die liegen ziemlich weit unter dem Durchschnitt." Laut seiner Statistik kam es bisher zu lediglich 106 Einsätzen: "Normalerweise hätten wir bereits um die 350 registriert. Es ist ruhig und das ist gut so."

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