Rother Rektor in den Ruhestand verabschiedet

17.2.2020, 17:57 Uhr
Rother Rektor in den Ruhestand verabschiedet

© Foto: Manfred Klier

Die musikalische Gestaltung übernahmen mit sicheren und kräftigen Stimmen die "RoseS". Steffen Vogel, seit eineinhalb Jahren Konrektor an der Schule, begrüßte die zahlreichen Gäste. Mit dem Satz "Der Termin der Verabschiedung ist früher gekommen, als ich erhofft hatte", sorgte der Konrektor gleich für Heiterkeit.

Die Geistlichen Joachim Klenk und Christian Konecny überbrachten mit dem Irischen Reisesegen ("Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand") die besten Wünsche für die Reise in den Ruhestand. Landrat Herbert Eckstein berichtete von den Spuren, die Gerhard Englisch in seiner beruflichen Laufbahn hinterlassen hatte. "Wir leben in der Schullandschaft von Persönlichkeiten", lobte er dessen Wirken. "Du kannst mit Stolz zurückschauen!", fügte er hinzu. Bürgermeister Ralph Edelhäußer lobte das gute Verhältnis zwischen Schule und Stadt und stellte heraus, dass Englisch den Schulanbau mit "Herz und Hirn" begleitet hatte: "Dein Wirken wird über deine Dienstzeit hinaus bestehen."

Der gegenwärtige Personalratsvorsitzende Thomas Mehwald sowie seine beiden Vorgängerinnen Doris Greim und Renate Raumberger erinnerten sich an den lockeren und unkomplizierten Umgang untereinander. Vom Elternbeirat waren Tanja Gubo und Ines Engelhardt anwesend und berichteten, dass es unter den Eltern sogar Tränen gegeben hatte, als sich die Verabschiedung in den Ruhestand herumgesprochen hatte. Der Wertschätzung und den guten Wünschen schloss sich Karin Haas vom Schulförderverein an.

In einer ausführlichen Laudatio, die Gerhard Englisch gerne unterbrechen wollte, würdigte Schulamtsdirektor Karl-Heinz Pfahler dessen schulische Laufbahn. Im Heidecker Ortsteil Aberzhausen war Englisch zur Welt gekommen, besuchte später die Volksschule in Laibstadt, das Gymnasium in Hilpoltstein und schließlich die Gesamthochschule Eichstätt.

An vielen Schulorten war er nach der ersten Lehramtsprüfung im Einsatz: Gaimersheim, Lenting, Titting, Kipfenberg, Windsbach, Nördlingen, Spalt und Heideck. Dann wurde er zum Konrektor in Hilpoltstein ernannt, Heideck und Büchenbach folgten, bevor Gerhard Englisch vor sieben Jahren die Leitung der Anton-Seitz-Mittelschule übernahm.

Schulamtsdirektor Pfahler hatte eine Bescheinigung über die Teilnahme an einer Informatik-Fortbildung mitgebracht. Es war zu einer Zeit, als es noch kein Windows und noch kein Internet gegeben hatte. Es war eine Pioniertat von Gerhard Englisch, dass an der damaligen Volksschule Heideck bereits EDV-Unterricht gegeben werden konnte. In den dienstlichen Beurteilungen wurden die kooperative, tatkräftige und konstruktive Zusammenarbeit hervorgehoben.

Zum Schluss meldeten sich zwei Herren in schwarzem Mantel, schwarzem Hut, Sonnenbrille und Gitarre. Unschwer waren die Poplegenden Bob Dylan und Johnny Cash zu erkennen, alias Michael Maas und Ulli Dumann. "Lieber School-Leader", begannen sie ihren Song "True Love in my Mind", den sie mit schaurig-schönem Gesang zur Freude aller vortrugen.

Vier-Wochen-Notfallkommer 

Für das Kollegium war Martina Bräuning ans Rednerpult getreten. "Was gehört in eine Büchertasche?", fragte sie. Nicht etwa eine Brotzeit, wie Englisch vermutete, sondern natürlich Bücher. Die hatten alle Kolleginnen und Kollegen gelesen und als Geschenk in die Büchertasche gepackt. Das war ein Vier-Wochen-Notfallkoffer, der helfen sollte, die erste Zeit des Ruhestands zu überbrücken. Petra Piccu, Fachbetreuerin für Musik, hatte mit dem Kollegium das Lied "Gerhard geht heute in den Ruhestand" einstudiert, das als Abschiedslied mit ihrer Pianobegleitung erklang. Als Geschenk überreichte sie ein Fotobuch, in dem jeder eine Seite gestaltet hatte.

Dann hatte der Geehrte das Schlusswort. "Das war so schön, ich bleibe da!", freute er sich über die gelungene Feier. Dagegen protestierte allerdings seine kleine Enkeltochter Marlene. Manches habe ihm seinen Weg etwas vergrault: Das Grüßen muss man vielen Kindern heute erst beibringen, immer wieder neue Begriffe und neue Kompetenzen, und dann die diversen Chefs in München! "Aber", so machte Englisch weiter, "ich hab’s gemacht, weil es mir Spaß gemacht hat, ich wollte etwas bewegen. Das Wichtigste für mich waren meine Schüler. Das Highlight für mich ist es, wenn mich ein Schüler nach zehn Jahren noch kennt und "Grüß Gott" sagt. Das ist das höchste Lob! Aber genauso wichtig war mir mein Kollegium."

Es sei ein tolles Miteinander gewesen. "Ich gehe gern, aber ihr werdet mir fehlen", gestand er, bevor er seiner Frau Renate einen Blumenstrauß überreichte.

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