Sankt Georg ist wieder da

18.1.2016, 13:44 Uhr
Sankt Georg ist wieder da

© Irene Heckel

Zehn Jahre lang war der Ecksockel an der Apotheke verwaist, denn damals musste der Apotheker die Skulptur abnehmen. Die Witterung hatte ihr stark zugesetzt, die Farben waren abgeblättert und das Holz teilweise in marodem Zustand.

Immerhin hatte sie seit 1953 für die Georgensgmünder zum vertrauten Anblick der Apotheke in der Bahnhofstraße gehört, und viele erinnerten sich noch gerne an diesen dekorativen Hausschmuck. Auch Helmut Schielein vermisste die Holzfigur, und so beschloss er, sie „zur Kur“ in eine Bildhauerwerkstatt nach Südtirol zu schicken. Anlässlich ihrer Rückkehr lud er nun zu einer kleinen Feierstunde ein.

Bruder Felix Schielein, der in Nürnberg lebt, hatte den Hausbesitzer mit dem bekannten Bildhauer Manuel Tschager zusammengebracht. Er betreibt in Bozen ein Geschäft sowie eine eigene Bildhauerei und legt besonderen Wert auf traditionelle Handwerkskunst.

Ihm vertraute der Georgensgmünder Apotheker die Figur des Drachentöters mit der Lanze an. Zwei Jahre dauerte es, bis er sie nach aufwändiger Renovierung wieder heimholen und an gewohnter Stelle anbringen lassen konnte.

Viel gab es für Manuel Tschager zu tun, denn sowohl Teile des Körpers als auch der Drache waren irreparabel, so dass der Künstler mit einer großen Portion Einfühlungsvermögen für Ersatz sorgen musste. Helmut Schielein hat zur Enthüllung ein altes Familienfoto mitgebracht, das die Skulptur zeigt, wie sie vielen Georgensgmündern noch in Erinnerung ist. Und an dem sich Tschager bei der Restaurierung orientieren konnte. Die Arbeit sei wegen der starken Schäden eine große Herausforderung für ihn gewesen, sagte der Bildhauer. Ein Blick auf die Figur zeigt, dass er sie hervorragend gemeistert hat und Sankt Georg wieder „wie neu“ strahlt.

Die Legende

Schielein gab Einblick in die Legende des Heiligen und Nothelfers, den die Gemeinde im Ortsnamen führt. Er freute sich, dass Gemeinderäte und Bürgermeister Ben Schwarz gekommen waren, um den heiligen Georg erneut willkommen zu heißen. Den Gang auf das Gerüst und die Enthüllung der farbig gefassten Skulptur übernahm Manuel Tschager mit Hilfe seines Meisters Giovanni Pitschieler aus Gröden, bei dem er einst sein Handwerk gelernt hatte.

 

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