Keine Pauschale mehr

Schmutzwassergebühr wird günstiger

18.11.2021, 10:55 Uhr
Das Wasser für den Gartenschlauch konnte man in Roth bisher pauschal günstiger haben. Damit ist jetzt Schluss. Damit wird die Abwassergebühr für alle günstiger.

© Jens Büttner/dpa Das Wasser für den Gartenschlauch konnte man in Roth bisher pauschal günstiger haben. Damit ist jetzt Schluss. Damit wird die Abwassergebühr für alle günstiger.

Der Grund für die Neuberechnung der Abwassergebühren in Roth ist ganz einfach: Die Entwässerungseinrichtung ist eine kostendeckende Einrichtung, die Benutzer müssen die Kosten dafür also tragen. Und die Stadt darf weder Geld zuschießen noch Geld daran verdienen. Deshalb müssen die Gebühren spätestens alle vier Jahre neu kalkuliert werden. Das hat die Firma Schneider und Zajontz jetzt getan. Ab Januar 2022 gelten dann die neuen Sätze.

Und die ändern sich - auch deshalb, weil eine Pauschal-Ermäßigung wegfällt. Bisher galt diese Ermäßigung für all die Gartenbesitzer, die keinen extra Gartenwasserzähler haben. Wenn der Garten größer als 200 Quadratmeter ist, werden 15 Kubikmeter von der Wassermenge abgezogen. Bei einer Gartenfläche, die mehr als 500 Quadratmeter groß ist, werden 20 Kubikmeter Wasser nicht berechnet. Wer aber weniger als 35 Kubikmeter Wasser pro Jahr braucht, liegt unterhalb der Bemessungsgrenze.

Wird mehr Wasser verbraucht als nötig?

Der Vorteil war: Kein Installationsaufwand für den Gartenwasserzähler. Aber dafür ist die Berechnung der Grundstücksgröße nötig, immer wieder gibt es Rückfragen und Beschwerden, hat der Rother Kämmerer Robert Feyerlein festgestellt. Außerdem kann die Pauschalerstattung zum Mehrverbrauch von Wasser verleiten, denn wer weniger als 35 Kubikmeter verbraucht, kommt gar nicht in den Genuss der Ermäßigung. Und wer einen Garten knapp unterhalb der Größe von 200 oder 500 Quadratmetern hat, geht leer aus.


Teureres Abwasser, geschlossene Tür und kein Plastik


Die Folgerung: "Die Pauschalregelung ist nicht mehr zeitgemäß", sagt der Kämmerer und empfiehlt, bei der Berechnung der Gebühren die pauschale Ermäßigungsmöglichkeit zu streichen. Mit dem Gartenwasserzähler könne schon bisher die als Gießwasser verbrauchte Menge vom Frischwasser abgezogen werden. Diese Regelung ist, so Feyerlein, "genauer und gerechter". Schließlich ergebe sich der Bedarf an Gießwasser nicht nur aus der Größe des Gartens, sondern auch daraus, welche und wie viele Pflanzen im Garten wachsen und danach, wie viel tatsächlich gegossen wird.

Um 18 Cent weniger

Damit wird die Gebühr für das Schmutzwasser deutlich niedriger. Um elf Cent pro Kubikmeter Wasser wäre sie eh billiger, wenn die Pauschale beibehalten würde. Aber mit dem Wegfall der generellen Ermäßigung sinkt sie noch weiter: Und diese Empfehlung gibt der Finanzausschuss denn auch dem Stadtrat: Die Gebühren für Schmutzwasser auf 2,43 Euro pro Kubikmeter Wasser festzulegen. Bisher lag der Preis bei 2,61 Cent. Das Niederschlagswasser (abhängig nicht von der entnommenen Wassermenge, sondern von der Grundstücksfläche) kostete bisher 32 Cent pro Quadratmeter pro Jahr. Es soll künftig 35 Cent pro Quadratmeter und Jahr kosten.

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