Sichtbarer Stahl statt massive Verkleidung

8.3.2017, 08:02 Uhr
Sichtbarer Stahl statt massive Verkleidung

© Foto: Gerner

Rückblick: Als Architekt Stefan Pohl 2016 einige Varianten für die aus Brandschutzgründen notwendige Außentreppe vorgestellt hatte, waren die Mitglieder des Zweckverbandes nicht gerade begeistert. Den Innenhof schöner mache diese Treppe sicherlich nicht, so der Tenor.

Schlichte Stahlkonstruktion

Offen blieb die Frage, ob man die sehr hohe Treppe verkleiden solle, wie das Denkmalschützer vorgestellt hatten oder ob man es bei einer reinen Stahlkonstruktion belassen sollte.

Eine Sondersitzung des Abenberger Stadtrates und viele weitere Gespräche später steht nun fest: Es werden zwar Fundamente gegossen für eine mögliche spätere Verkleidung der Treppe. Zunächst einmal will man aber auf eine möglichst schlichte Stahlkonstruktion setzen. Diese wird nicht feuerverzinkt, sondern mit einem noch auszuwählenden Braunton pulverbeschichtet. "So ist vielleicht am ehesten gewährleistet, dass das kein aggressiver Hingucker wird", sagte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, der gestern in der Sitzung den Bezirk Mittelfranken vertrat.

Der Abenberger Bürgermeister Werner Bäuerlein und Verbandsvorsitzender Landrat Herbert Eckstein sahen die Sache pragmatisch: "Gefallen tut’s keinem, aber für die Sicherheit ist es nun einmal unumgänglich".

Dass die Zeit der Sanierung der schon einmal sanierten Außenmauern der Burg naht, ist zumindest Abenbergern und ihren Besuchern schon seit einiger Zeit bewusst. Der Bewuchs vor den Mauern wurde nämlich radikal zurückgeschnitten. Wann die Spezialisten für Sandstein-Sanierungen anrücken werden, ist aber noch nicht ganz klar.

Geschäftsführer Walter Rubenbauer wartet noch auf den Bescheid eines 150 000-Euro-Zuschusses des Bundes, der schon 2015 zugesagt war.

Geld gibt es auf jeden Fall aus einem Entschädigungsfonds des Landes, sodass der Zweckverband wohl "nur" für knapp 350 000 Euro der auf über 500 000 Euro geschätzten Kosten aufkommen muss. Das ist ganz gut, denn so bleibt in der Kasse eine Reserve für Unvorhergesehenes — wie für den Einbau einer neuen Heizung. Die alte läuft seit den kalten Januartagen nur noch auf Notbetrieb und soll im Frühjahr ausgetauscht werden – ein Jahr früher als geplant. Kosten: rund 150 000 Euro.

13 Millionen in 30 Jahren

Die tausendjährige Burg Abenberg konnte in den 1980-er-Jahren vor dem Verfall gerettet werden. Die Stadt Abenberg alleine wäre finanziell überfordert gewesen. Doch mit dem Landkreis Roth und dem Bezirk Mittelfranken fanden sich zwei starke Partner, die dem alten Gemäuer wieder Leben einhauchten. Knapp 13 Millionen Euro wurden seit 1986 in die Sanierung gesteckt, ein Ende ist nicht abzusehen.

Der Zweckverband steht inzwischen allerdings auf gesunden Beinen. Seitdem die drei Mitglieder des Zweckverbandes ihren jährlichen Beitrag auf 180 000 Euro aufgestockt haben, hat sich die finanzielle Lage entspannt. Den Verband drücken nur noch Schulden von 230 000 Euro.

Bis 2020 können die vorgesehenen Investitionen ohne frisches Fremdkapital gestemmt werden – wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt.

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