Klimaanlage vermeiden

So geht's: Hitze vermeiden und Energie sparen

RHV-Redaktion

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1.8.2022, 15:00 Uhr
Die Temperaturen steigen, die Klimaanlage geht an. Das muss nicht sein - die ENA hat ein paar Tricks auf Lager, wie sich bei Hitze Energie sparen lässt.

© Stefan Hippel, NNZ Die Temperaturen steigen, die Klimaanlage geht an. Das muss nicht sein - die ENA hat ein paar Tricks auf Lager, wie sich bei Hitze Energie sparen lässt.

Der Sommer ist wieder da und verwöhnt mit viel Sonne und langen Tagen. Ein Genuss! Doch gerade in diesem Jahr kann die Sommerwärme schnell ausgesprochen lästig werden. Insbesondere dann, wenn sich die Wohnräume und Büros unangenehm mit Wärme aufheizen.
Schnell entsteht dann die Idee, die Wärme „weg zu kühlen“ und sich Klimaanlagen anzuschaffen.

Klimaanlagen als Stromfresser

Doch Klimaanlagen benötigen im Vergleich zu anderen Elektrogeräten verhältnismäßig viel Strom und können sich zu richtigen „Stromfressern“ entwickeln. In Folge kann eine Klimaanlage zur Kostenfalle werden.
Bei richtigem Umgang mit der Sonne sind Klimaanlagen nicht nötig. Mit relativ einfachen Mitteln kann vielfach dafür gesorgt werden, dass das Raumklima auch ohne Klimaanlage angenehm und erträglich bleibt.

Die Berater der unabhängigen EnergieBeratungsAgentur des Landkreises Roth, kurz ENA-Roth, geben Tipps und Tricks zum Wohlfühlen und Energiesparen im Sommer!

Rollo ro! So lässt es sich gut aushalten: Rolläden runter bevor die Sonne und damit die Hitze kommt.

Rollo ro! So lässt es sich gut aushalten: Rolläden runter bevor die Sonne und damit die Hitze kommt. © Landratsamt Roth/ENA, NN

Der Schutz der Räume vor übermäßiger Erwärmung kann wirkungsvoll durch die Nutzung von Rollläden und Sonnenschutzeinrichtungen, wie beispielsweise Markisen, erfolgen. Wichtig ist hierbei: die Sonnenschutzeinrichtung muss bereits ab den frühen Morgenstunden, noch bevor die Sonne in die Räume scheint, in die richtige Stellung gebracht werden. Die Wärme, die nicht in den Räumen ankommt, kann die Wohnräume oder Büros auch nicht aufheizen.

Tipp für Dachfenster

Außenliegende Sonnenschutzeinrichtungen sind am effizientesten! Dachflächenfenster sollten unbedingt mit außenliegenden Sonnenschutz verschattet werden. Nächster Rat: Morgens die Fenster schließen, noch bevor die Sonne die Umgebungsluft aufheizt. Und durch Lüften in der Nacht die natürliche Nachtkühle nutzen!

Das heißt: Die Fenster und Türen tagsüber und am frühen Abend möglichst geschlossen halten. Fenster sollten erst ab dem Zeitpunkt geöffnet werden, ab dem eine direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird und bestenfalls schon die „Nachtkühle“ eingesetzt hat. Gleichzeitig sollte für Durchzug gesorgt werden, zum Beispiel durch das gleichzeitige Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern oder Türen

Schlafzimmer zu warm?

Sollten Schlafräume in den Sommermonaten, trotz aller Sonnen-Schutzmaßnahmen, dennoch zu warm werden, gibt es unter Umständen die Möglichkeit, die Schlafräume vorübergehend in kühlere Bereiche der Wohnung oder des Hauses zu verlegen. Ideal sind Räume an der Nord- oder Ostseite eines Gebäudes. Wer die Möglichkeit hat: In den Kellerräumen ist es im Sommer natürlich am kühlsten.

Heizung runter

Anderes Thema: die Heizung. In den Sommermonaten wird in der Regel keine Heizwärme benötigt – das bedeutet, der Heizkessel muss nicht auf „Heizbereitschaft“ mit entsprechend aufgeheizten Kesselwasser gehalten werden.

„Stellen Sie die Heizungssteuerung auf „Sommerbetrieb“ oder auf „nur Erwärmung Trinkwasser“. Dies verhindert, dass sich der Heizkessel unnötig oft ohne Nutzen aufheizt“, rät die ENA.

Falls keine automatische Steuerung am Heizkessel für die Heizkreisverteilungspumpen vorhanden ist, sollten die Pumpen zur Wärmeverteilung manuell abgeschaltet werden. Dies spart Strom und Geld.
Die Laufzeiten der Zirkulationspumpen für die Verteilung des Warmwassers sollten im Sommer entsprechend der Zeitfenster eingestellt werden, in denen auch tatsächlich Warmwasser benötigt wird, um zum Beispiel zu duschen oder zu kochen. Falls die Steuerung der Heizungsanlage keine Möglichkeit bietet die Zirkulationspumpen zeitlich zu steuern, kann gegebenenfalls eine Zeitschaltuhr in der Stromversorgung der Pumpe zwischengeschaltet werden.

Vielfach wird in den Sommermonaten nicht so heißes Wasser wie in den Wintermonaten benötigt. Die Temperatur des Warmwassers kann an der Heizkesselsteuerung etwas reduziert werden. Dies gilt auch für Kleinspeicher und Durchlauferhitzer an Waschbecken. Die Nutzung einer Gartendusche oder eines Wasserhahns mit Wasserspeicher, der von der Sonne erwärmt wurde, spart Kosten und Energie.

Noch besser, gleich eine thermische Solaranlage mit Speicher installieren! Es ist tolles Lebensgefühl zu duschen oder zu kochen und dabei zu wissen, dass das Warmwasser emissions- und kostenfrei von der Sonne erwärmt wurde. Derzeit wird die Installation einer thermischen Solaranlage mit 30 Prozent Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.

Noch ein einleuchtender Hinweis: Die Wäsche in den Sommermonaten im Garten oder auf dem Balkon aufgehängt, trocknet schnell und kostenfrei. Ein Wäschetrockner ist nicht notwendig – das spart elektrischen Strom!

Info: Wer weitere Fragen hat zum energieeffizienten Bauen und Sanieren, zu Heizsystemen, zur Nutzung von Solarenergie zur Strom- oder Wärmeerzeugung oder zu Fragen möglicher Förderungen, kann sich an die Berater der Energieagentur Roth im Landratsamt Roth wenden. Erreichbar sind sie unter Telefon (09171) 814000 oder per Mail: ena@landratsamt-roth.de