So will die CSU die Rother Innenstadt beleben

11.2.2021, 14:25 Uhr
So will die CSU die Rother Innenstadt beleben

© Foto: Tobias Tschapka

Alter Wein in neuen Schläuchen? Die Diskussion um Autos auf dem Rother Marktplatz ist nach ihrer Verbannung in den vergangenen Jahren immer wieder mal geführt und von kurzzeitigen Teilfreigaben begleitet worden, aber die CSU-Fraktion im Stadtrat will jetzt einen zusätzlichen Akzent setzen: Trotz der Durchfahrt soll der Marktplatz "echte Fußgängerzone" sein. Mehr Aufenthaltsqualität mit Bäumen, Bänken und Fahrradstreifen, mit Wasserspiel und Sandkasten für Kinder seien das Ziel.

Zunächst will man, so begründet Fraktionssprecher Daniel Matulla den Antrag, Kurzzeitparkplätze an der früheren Hauptstraße einrichten und das Untere Tor für Ausfahrende wieder öffnen.

Parkplätze abgrenzen

Für die Verweilqualität auf dem Marktplatz selbst soll mehr Grün gepflanzt beziehungsweise aufgestellt werden – eventuell auch als Grenze zu den Parkplätzen. Platz für den Wochenmarkt soll bleiben, außerdem schlägt der Antrag Spielgelegenheiten, eine Radspur, abgeschliffenes Kopfsteinpflaster und öffentliche Toiletten vor, alles mit dem Ziel, die Innenstadt zu beleben.

Für "dringend" halten Matulla und seine Fraktionskollegin Daniela von Schlenk-Barnsdorf den Antrag aber vor allem, weil die Corona-Pandemie die Probleme des Einzelhandels noch einmal deutlich verschärft habe. "Eine Lösung ist jetzt nötig", sagt Matulla. Und von Schlenk ergänzt: "Gerade jetzt versteht man, welche zentrale Rolle das soziale Leben in der Stadt für uns alle spielt. Wenn nicht sofort etwas geändert wird, ist das der Todesstoß für die Innenstadt."

"Mit dem Rücken zur Wand"

"Der Einzelhandel steht mit dem Rücken zur Wand", greifen die Christsozialen damit auch eine Initiative der Geschäftsleute auf, die bereits ein halbes Jahr alt ist.Im Juli hatte der Rother Apotheker Bernhard Eiber dem Stadtrat eine lange Liste mit 1500 Unterschriften von Bürgern und Gewerbetreibenden übergeben.

Auch deren Ziel lautete: Öffnung der Haupt- zur Einbahnstraße Richtung Unteres Tor. Außerdem forderte man – wie die CSU jetzt in ihren Antrag aufgenommen hat – Grün, Verweil- und Spielmöglichkeiten auf dem Marktplatz, barrierefreies Pflaster und Toiletten. Damit werde der Marktplatz vom "Rohdiamanten" aufgewertet zu einem Ort, "an dem Menschen sich gern aufhalten".

Erreichbarkeit ist wichtig

Auch Matulla und Schlenk betonen: "Der Marktplatz soll kein neuer Parkplatz werden." Aber Geschäfte und Gastronomie in der Innenstadt "brauchen eine gute Erreichbarkeit". Mit einem – auch optisch abgetrennten – Parkstreifen entlang der Straße könnten genügend Kurzzeitplätze geschaffen werden, um eine höhere Frequenz in der Innenstadt zu schaffen. Davon werde der Handel profitieren und den Weg aus der derzeitigen Krise gehen können.

Jedenfalls, so Matulla, "muss sich unbedingt was ändern – und zwar jetzt". Denn: "So wie es ist, ist es schlecht, so kann es nicht bleiben."

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