Spanngurte und ein Rundblick aus 552 Metern

24.7.2019, 08:30 Uhr
Spanngurte und ein Rundblick aus 552 Metern

© Karl-Heinz Pfahler

Im Partnerschaftsvertrag wurde vereinbart, dass Delegationen der Städte sich regelmäßig gegenseitig besuchen und austauschen, um die Freundschaft zu bekräftigen. In diesem Jahr war Roth turnusmäßig an der Reihe, die Städtepartnerschaft mit ihrem Besuch zu pflegen. Die Gruppe absolvierte ein umfangreiches Programm aus Firmenbesuchen, Gesprächen mit Vertretern der Städte und der Wirtschaft sowie einem abwechslungsreichen Sightseeing-Programm.

Der neue Bürgermeister von Changzhou, Qiao Junjie, und sein Amtskollege Ralph Edelhäußer aus Roth sprachen über die freundschaftlichen Verbindungen, die sich mittlerweile aufgebaut haben. Beide sahen die chinesisch-deutsche Verbindung als wichtigen Meilenstein, um voneinander zu lernen.

Von Spalt nach China

Der Besuch bei Leoni Cable (China) Co. Ltd. stellte eine weitere Station der Reise dar. Der für das Asiengeschäft verantwortliche Geschäftsführer Jerry Cummins und sein Team führten die deutsche Delegation durch das Firmengelände und gewährten interessante Einblicke in die Produktionsabläufe.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch der Firma Hilift in der Nähe von Hangzhou. Eine ganz andere Art von Fertigung konnte die Delegation hier begutachten; die Herstellung von Spann- und Zurrgurten. 80 Prozent der Produktion werden nach Deutschland verkauft. Vom rohen Polyestergarn bis zum fertigen Gurt mit Verschluss konnte der Produktionsablauf verfolgt werden. Den Kontakt zu Hilift vermittelte Professor Werner Fees von der Technischen Hochschule in Nürnberg. Er und seine Frau Xia Xu-Fees beraten die Stadt Roth mit ihrem umfangreichen Wissen über China.

Der Besuch der neu gebauten Xinqiao Middle School, die eine Partnerschaft mit dem Rother Gymnasium pflegt, gab einen Einblick in das Schulwesen Chinas. Es folgte ein Vortrag von Yechun Liang, Geschäftsführerin der Firma Fath in Shanghai. Das Unternehmen stellt Maschinenbaukomponenten aus Kunststoff und Metall her und ist auch in Spalt ansässig. Liang hat lange Zeit in Spalt gearbeitet, gelernt und anschließend mit viel Engagement das Tochterunternehmen in China aufgebaut.

Einen Eindruck über das alte China vermittelten Besuche in einer der ältesten Gassen in Changzhou und einer alten Einkaufsstraße. Eine Kurzeinführung in chinesische Heilkunst erhielt die Reisegruppe in einem Zentrum für traditionelle chinesische Medizin. In einer chinesischen Apotheke erfuhren die Teilnehmer manches über Kräuterheilkunde.

Lichterglanz bei Nacht

Im Jadebuddha-Tempel zu Shanghai bestaunten die Rother die riesigen Buddha-Statuen und am Westsee von Hangzhou, dessen Ufer nachts wunderbar beleuchtet sind, waren unzählige Chinesen als Sommerfrischler zu erleben. Bei einer Teezeremonie im Teegarten bei Mei jia Wu und bei einem Spaziergang durch einen Bambuswald konnte die Gruppe auch ein bisschen die Seele baumeln lassen. Natürlich durfte der Besuch des Shanghai-Towers nicht fehlen – das Wetter spielte mit und ermöglichte einen atemberaubenderen Rundblick in 552 Metern Höhe.

Einen Blick über Shanghai und den Lichterglanz der Stadt bei Nacht erhaschte die Delegation im 32. Stock eines Shanghaier Hotels. Das Fazit von Brigitte Reinard: "China ist eine Reise wert. Land und Leute kennen zu lernen und neugierig darauf zu sein, wie sich das Land entwickelt – das ist und wird spannend bleiben. Offen zu sein für die Anliegen des jeweils Anderen zeichnet auch die Städtepartnerschaft aus."

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