Spaziergang durch den Grünzug

1.7.2019, 18:28 Uhr
Spaziergang durch den Grünzug

© Foto: Harry Rödel

"Der Grünzug ist etwa einen Kilometer lang", sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Architektenkammer, die ihren Sitz in Nürnberg hat. "Er hat einen gewissen Event-Charakter und ist auch interessant für andere Gemeinden, wo es ähnliche Gestaltungsmöglichkeiten gibt." Insgesamt hat der Grünzug eine Fläche von 5,45 Hektar. Die Baukosten betrugen knapp zwei Millionen Euro.

"Der Grünzug Försterwiese ist aus der Neuordnung der innerstädtischen Kernstadtstruktur entstanden, so Worthmann. "Auslöser war der Neubau des Altstadtrings." Etwa im Jahr 2000 sei der Altstadtring fertig geworden, dann habe die Stadt mit der Sanierung des Altstadtkerns begonnen.

Wichtig für Stadt

"Solche Grünzüge sind wichtig für eine Stadt, weil hier saubere Luft herrscht und ein großer Aufenthaltsbereich für die Menschen entsteht." "Der Grünzug Försterwiese sei schließlich in zehn Bauabschnitten in den Jahren 2003 bis 2017/18 realisiert worden. "Der Parkplatz an der Talstraße war im Herbst 2017 der letzte Bauabschnitt. Die Planer hätten stets Anregungen der Stadträte aufgegriffen, "unser Ziel war immer, dass unser Projekt die Interessen der Bürger widerspiegelt", sagte Lutz Worthmann.

Einzelbausteine wurden von WGF-Landschaftsarchitekten zu einem zusammenhängenden Ganzen verknüpft, bestehende Erholungs-, Spiel- und Bewegungsflächen durch neue Gestaltung und ergänzende Ausstattungselemente wiederbelebt.

"Über den langen Zeitraum konnten wir eine gleichbleibende Qualität erreichen", so der Architekt. Vor allem die Verwendung von Holz in Form von Geländern, Plattformen, Sitzgelegenheiten und Spielgeräten habe eine wichtige Rolle gespielt.

Und: "Es wurden keine Bäume gefällt", berichtete der Experte, "der Baum- und Heckenbestand wurde in Bestehendes integriert." Auch die Wiese wurde mit geringen Mitteln gestaltet. Eine bühnenartige Anlage auf der Försterwiese kann für Open-Air-Events genutzt werden. Die Brücke über den Gänsbach wurde barrierefrei angelegt; früher gab es hier zwei Stufen. Ebenfalls neu angelegt wurde der Parkplatz an der Stadtmauer, mit dem man rund 20 Parkplätze geschaffen hat. Dieser Parkplatz ermöglicht kurze Wege zur Innenstadt. "Das war eines der ersten Projekte, das schon 2004 entstanden ist", berichtete Worthmann.

Um den Stadtweiher wurde ein Rundweg angelegt. Am Weiher entstand eine Holzterrasse mit barrierefreiem Zugang. Auch das "Außenmobiliar", sprich die Sitzbänke, wurde von der Architekten konzipiert, ebenfalls zusätzliche Parkplätze vor dem Stadtbad, wobei die Kastanienbäume erhalten wurden. Neben dem Grünzug Försterwiese wurden auch zwei innerstädtische Projekte realisiert: der Residenzgarten und die barrierefreie "Sanierung" des Finanzamtes.

Der Rundgang endete an der Talstraße. Kurz davor machte Worthmann auf ein kleines Biotop aufmerksam, das 2016 angelegt wurde. "Wir haben das Gelände ausgebaggert und Biotop-Pflanzen als Initialzündung reingesetzt", sagte Worthmann, "so ist ein kleines Feuchtbiotop entstanden". Aus einer früheren Schotterfläche, die als Wendemöglichkeit diente, wurde eine Bahn, wo man dem Boule-Spiel frönen kann.

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