Stadt Spalt: Kostspielige Stützmauer

28.9.2020, 17:02 Uhr
Stadt Spalt: Kostspielige Stützmauer

© Foto: Jürgen Leykamm

Gleich zweimal rückte bei der jüngsten Spalter Stadtratssitzung der Ortsteil Wernfels in den Blickpunkt des Interesses: Zum einen beklagte das Gremium die mangelhafte Umsetzung von Flurneuordnungsmaßnahmen. Und zum anderen galt es den Stadtsäckel für die Sanierung der Ortsdurchfahrt weit zu öffnen: Hier könnte der Eigenanteil der Stadt bei einer stolzen Million Euro liegen. Nicht zuletzt spielten die Barbaren bei der Sitzung eine gewisse Rolle.

Sehr zivilisiert, aber doch laut und deutlich machte man bei dem Treffen im Kornhaus aber erst einmal seinem Ärger über die Ergebnisse des Wegebaus bei dem hochgelegenen Dorf Luft. Die entsprechenden Bauleistungen hätte das Bauamt eigentlich schon abnehmen sollen. "Hier ist aber keine Endabnahme zu akzeptieren!" stellte Geschäftsleiter Robert Nolte unmissverständlich fest.

So sah dies auch Dieter Kamm (UWG/FW), der schwere Vorwürfe erhob. Hier gäbe es nicht nur "grundsätzliche Mängel, sondern es liegen auch Planungsfehler vor," schoss das Ratsmitglied in Richtung Amt für ländliche Entwicklung als zuständige Behörde. Sie stellt den Vorsitz in der entsprechenden Teilnehmergemeinschaft (TG), die ebenso in die Kritik geriet. Auf die fehlerhafte Ausführung "haben wir schon während der Maßnahme hingewiesen, worauf die TG nicht reagiert hat", so Reinhold Lüdke (Landliste).

Kostenaufteilung

In Wernfels soll außerdem die Ortsdurchfahrt (eine Kreisstraße) saniert werden. Eine entsprechende Ausbauvereinbarung mit dem Landkreis Roth muss die Stadt Spalt noch unterzeichnen. Dabei geht es um die Kostenaufteilung. Unter anderem geht es um den Erhalt einer Stützmauer, welche den Eigenteil der Stadt in die Höhe treibt.

Er werde in einer Größenordnung von einer Million Euro liegen, so Nolte, den dies in seiner Funktion als Kämmerer natürlich ebenso wenig freut. "Wir wollten doch den Gürtel enger schnallen", meldete sich daraufhin Ingeborg Jotz (B90/Grüne) zu Wort. Mit 17:3 Stimmen wurde der vorgelegten Vereinbarung dennoch zugestimmt. Die Millionensumme soll nun im Finanzplan eingepflegt werden.

Schwierige Namensfindung

Keine Einigung erzielte das Gremium bei den Überlegungen dazu, welchen Straßennamen denn das Baugebiet "Am Allersbacher Weg" erhalten solle. Der Vorschlag, die Straße genauso zu nennen, jedoch auf das "Am" zu verzichten, stieß auf Ablehnung, da es bereits eine namens "Am Allersbach" gäbe, wie Gabriele Weislmeier (fair) zu bedenken gab. Zur besseren Orientierung könne man sich ja Bezeichnungen wie "Barbaren- oder Germanenweg" überlegen, da das Gebiet an die Alemannen- und die Frankenstraße angrenzt.

Ein anderer Vorschlag lautete auf "St.Cloud-Weg" — in Anlehnung an die amerikanischen Partnerstadt Spalts, wo sich eine "Spalt-Avenue" befinde. Allerdings hat die Stadt in Minnesota mehr als das Zehnfache der Einwohnerzahl der Hopfen- und Bierstadt. Eine Straße mit gerade einmal fünf Häusern entspreche diesen Dimensionen wohl kaum, betonte der 2. Bürgermeister Dieter Selz, der die Zusammenkunft leitete. Nun sollen die Betreffenden selbst sich erst einmal Gedanken darüber machen.

Gedanken darüber, ob man wie im aktuellen Fall der öffentlichen eine nichtöffentliche Sitzung voranstellen solle, müsste sich der Stadtrat selbst machen, forderte Michael Breit (FW/G). Letztere dauerte immerhin eine Stunde. "Auf diese Weise haben wir die Zuschauer teilweise vertrieben oder warten lassen – nur einer ist geblieben," bedauerte er.

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